Höchste Ablehnung
Österreicher sind EU-weit am stärksten gegen ein Verbrenner-Aus

| Tobias Seifried 
| 03.04.2025

Eine Umfrage zeigt bei diesem Mobilitätsthema große Unterschiede innerhalb Europas. Hierzulande ist die Forderung nach einer Abschaffung des Verkaufsverbots von Benzin- und Dieselautos besonders groß.

Einem aktuellen Bericht im Handelsblatt zufolge signalisiert ein neues EU-Dokument eine mögliche Wende beim geplanten Aus für Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035, das sogar ganz gekippt werden könnte. Ein Schritt, der bei vielen Österreicher:innen offenbar auf Zustimmung stoßen würde. Laut einer aktuellen Erhebung von AutoScout24 (siehe Infobox) sprechen sich 37 Prozent für eine vollständige Abschaffung des Verbots aus – der höchste Wert im europäischen Vergleich.

Das geplante Verbot, das ab 2035 die Neuzulassung von benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen untersagt, wird in den verschiedenen Ländern der Europäischen Union sehr unterschiedlich bewertet. "Während sich in einigen Ländern wie Österreich und Deutschland eine deutlich skeptische Haltung gegenüber dem Aus für Verbrennungsmotoren bemerkbar macht, stößt der bestehende Zeitplan vor allem in Belgien und den Niederlanden auf breite Zustimmung", erläutert Nikolaus Menches, Country-Manager von AutoScout24, die Umfrageergebnisse.

Österreich und Deutschland am kritischsten

Neben der relativen Mehrheit von 37 Prozent, die das Verbot komplett ablehnt, wünschen sich in Österreich der Umfrage zufolge weitere 19 Prozent eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt. 22 Prozent möchten demnach am derzeit geplanten Termin festhalten, während neun Prozent sogar für eine frühere Einführung plädieren. Fünf Prozent fordern stattdessen ein Verkaufsverbot für Elektroautos, weitere neun Prozent zeigen sich unentschlossen.

Auch in Deutschland ist die Skepsis groß. Im Nachbarland sprechen sich 34 Prozent der Befragten für die komplette Rücknahme der Regelung aus. 20 Prozent wünschen sich eine spätere Umsetzung, 24 Prozent wollen am Plan festhalten, zehn Prozent würden den Schritt lieber vorziehen, vier Prozent votieren für ein Elektroauto-Verbot und neun Prozent haben laut der Erhebung keine eindeutige Meinung.

Skepsis im Süden, Zustimmung im Westen

In Frankreich halten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage, teilte die Online-Plattform mit. Jeweils 26 Prozent der Befragten befürworten demnach entweder die Abschaffung oder die Beibehaltung der Frist. 23 Prozent bevorzugen eine spätere Umsetzung. Sieben Prozent sprechen sich für eine frühere Einführung aus, sechs Prozent lehnen Elektroautos ab, 13 Prozent bleiben ohne eindeutige Position.

Ein ähnliches Meinungsbild zeige sich in Italien. Bei unseren südlichen Nachbarn plädieren 26 Prozent der Befragten für eine Abschaffung, 23 Prozent für eine Verschiebung. 24 Prozent wollen den aktuellen Plan beibehalten, 11 Prozent wünschen sich eine frühere Umsetzung. Drei Prozent der Italiener:innen bevorzugen ein Verbot von reinen Stromern, 13 Prozent bleiben ohne klare Position.

Ganz anders sehe es in Belgien und den Niederlanden aus, so AutoScout24. In Belgien befürworten der Umfrage zufolge 37 Prozent die Regelung wie geplant – nur 17 Prozent wollen sie aufheben, 26 Prozent verschieben. In den Niederlanden liegt die Zustimmung mit 40 Prozent am höchsten. Lediglich 13 Prozent wünschen sich eine Abschaffung, 28 Prozent eine spätere Umsetzung.

www.autoscout24.at

Über die Umfrage

Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag von AutoScout24 vom Marktforschungsinstitut Norstat im Jänner 2025 unter 6.133 Personen in Europa, darunter 1.030 in Österreich

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Über die Umfrage

Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag von AutoScout24 vom Marktforschungsinstitut Norstat im Jänner 2025 unter 6.133 Personen in Europa, darunter 1.030 in Österreich

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