Wirtschaft schlägt Alarm
200 Unternehmen fordern Sofortmaßnahmen gegen hohe Energiekosten

Leitbetriebe wie voestalpine AG, Lenzing AG, RHI Magnesita GmbH, Flughafen Wien AG und Teekanne befinden sich unter den Unterzeichnern des offenen Briefs.

Ab 1. Jänner 2025 drohen österreichischen Unternehmen massive Kostensteigerungen, die ihre Existenz bedrohen könnten. Die Wirtschaft wird durch steigende Großhandelspreise, höhere Netzentgelte, die Rückkehr von Steuern und Abgaben auf Vorkrisenniveau sowie eine erhöhte CO₂-Bepreisung belastet.

Außerdem verteuert die unionsrechtswidrige deutsche Gasspeicherumlage Gasimporte um weitere fünf bis sieben Prozent.

Unternehmen schlagen Alarm

Vor diesem Hintergrund schlagen oecolution austria und bereits 200 österreichische Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 35 Milliarden Euro und etwa 130.000 Beschäftigten Alarm. Sie appellieren in einem offenen Brief an die Politik, rasch zu handeln, um Produktionsverlagerungen, Standortschließungen und den Verlust tausender Arbeitsplätze zu verhindern.

Die Forderungen

Die Forderungen lauten:

  1. Energieabgaben auf EU-Mindestniveau beibehalten: Unternehmen müssen dauerhaft entlastet werden, indem Energieabgaben auf das in der EU zulässige Mindestniveau beibehalten werden.
  2. Verlängerung des Strompreiskostenausgleichsgesetzes (SAG 2022) bis 2030: Nur so können wir Carbon Leakage verhindern und die heimische Industrie vor Abwanderung schützen.
  3. Finanzierung für die Erneuerbaren-Förderung aus Budgetmitteln: Die weiterhin hohen Strompreise dürfen nicht zusätzlich durch Erneuerbaren-Förderungen verschärft werden.
  4. Unionsrechtswidrige deutsche Gasspeicherumlage effektiv bekämpfen: Diese Umlage verteuert Gasimporte um bis zu sieben Prozent und belastet Unternehmen unverhältnismäßig.
  5. Einfrieren der CO2-Bepreisung auf den Wert für 2024 (EUR 45): Damit blieben wir auf dem Wert, mit dem am 1.1.2027 das NEHG in den EU-ETS II übergehen wird und dessen Preis am Anfang bei 45 Euro fixiert ist.

"Wirtschaft steht an einem Scheideweg"

"Die Energiekosten dürfen Unternehmen nicht die Existenzgrundlage entziehen. Es braucht jetzt einen nationalen Schulterschluss der Politik, um Arbeitsplätze, Wohlstand und Innovation in Österreich zu sichern", sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution austria. Zehetner fordert, dass Österreich auch in der Regierungsbildungsphase handlungsfähig bleibt: "Eine starke Wirtschaft ist Voraussetzung, um unseren Sozialstaat und notwendige Investitionen in Klimaschutz zu finanzieren." Neben kurzfristigen Maßnahmen plädiert sie für langfristige strukturelle Reformen, um den dringend benötigten Netzausbau zukunftssicher und leistbar zu gestalten.

Details zum Appell

Den vollständigen Brief, die Möglichkeit, sich einzutragen, eine Übersicht der unterzeichnenden Unternehmen sowie weiterführende Informationen finden Sie hier.

www.oecolution.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV