Interview mit Astrid Zinniel
Exklusives Networking im Wiener Salon

| Rebecca Rabenstein 
| 01.10.2024

Der Salon Zinniel bringt Kunstbegeisterte verschiedensten Alters und Berufes zum Networking zusammen. Im LEADERSNET- Interview spricht Astrid Zinniel, Initiatorin und Moderatorin der Veranstaltung, über Ihre Motivation hinter dem Event.

LEADERSNET: Frau Mag. Zinniel, Sie sind Sachverständige für Kunst und Antiquitäten mit Spezialisierung auf Kunsthandwerk 1890 – 1930. Sie beschäftigen sich täglich mit so wunderbaren Epochen wie Jugendstil, Art Deco, Bauhaus und Moderne Kunst zum einen als Sachverständige und gleichzeitig sind Sie Galeristin und Kunsthändlerin mit Ihrer Galerie Vienna Unique am Petersplatz 8, Nachbarin vom Rosewood Hotel. Wie kamen Sie auf die Idee zusätzlich einen SALON ZINNIEL ins Leben zu rufen?

Astrid Zinniel: Ich spreche täglich durch meine Tätigkeit mit so vielen Menschen verschiedenen Alters und Berufen, die an Kunst & Kultur interessiert sind, die Kontakt zu Gleichgesinnten sowie Kunst – und Kulturschaffenden suchen. Viele möchten gerne neue, interessante Menschen kennenlernen und Kontakte knüpfen, haben aber nicht die Gelegenheit oder den Mut, Fremde direkt anzusprechen. So kam es zur Idee einen SALON, eine Art “meeting point“ zu kreieren, an dem sich ausgesuchtes Publikum trifft.

LEADERSNET: Welches Konzept steckt hinter ihrem SALON ZINNIEL?

Zinniel: Ich bringe interessante Menschen unter meiner Regie an einem Tisch zusammen, die gerne Neues, Unbekanntes in angenehmer Umgebung entdecken wollen.

LEADERSNET: Was heißt unter ihrer Regie?

Zinniel: Ich übernehme die Rolle der Moderatorin, zur Zeit des Jugendstils hätte man gesagt ich bin die Salonière. Ich möchte die Salon Tradition von Wien wieder beleben, denn im Wien der Zwischenkrigszeit luden Berta Zuckerkandl, Alma Mahler-Werfel und Eugenie Schwarzwald regelmäßig zum ungezwungenen interdisziplinären Ideenaustausch in ihre Salons. Und die Gastgeberin, die Salonière, die klug und charmant durch den Abend führt und das Zusammentreffen zu einem kulturellen Ereignis macht, bildet die Klammer über ihre Gäste und führt Regie.

LEADERSNET: Wie ist der Ablauf Ihres Salons? Wo findet er statt, Sie haben erwähnt, mitten in der Stadt?

Zinniel: Nachdem sich eine Gruppe von 10 Personen angemeldet hat, die ich vorher anschreibe und über das Thema des Salons informiere, wird der Treffpunkt und Uhrzeit bekanntgegeben. Die letzten Male trafen wir uns in der Bel Etage von Albin Denk. Gemeinsam mit der Inhaberin Martina Lillie begrüßen wir die Gäste und stellen jeden einzelnen vor. Bei einem Gläschen Sekt und Canapés lernen sich alle kennen und können währenddessen die wunderbaren Objekte des Geschäftes bewundern und selbstverständlich auch kaufen. Nach einer Aufwärmrunde von ca. 30 Minuten übersiedeln wir ins darüberliegende spektakuläre Appartement in den 1. Stock.

LEADERSNET: Was heißt, sie informieren über das Thema des Salons? Wird bei Ihnen angeregt diskutiert?

ZINNIEL: Wir haben so viele spannende Themen aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Kunst, deren Diskussion im Alltag häufig zu kurz kommen. Ich möchte den intellektuell hungrigen Menschen in meinem Umfeld eine Plattform geben, sich auf hohem Niveau auszutauschen, sich zu inspirieren und die Möglichkeit bieten, neue Beziehungen zu knüpfen. Das Thema des 4. Salons lautet: "Manufakturen contra Massenanfertigung, was hat Zukunft?" Es gibt jedes Mal einen Spezialgast, der von uns eingeladen wird, ein Experte auf dem Gebiet unseres Hauptthemas, der einen kurzen Impulsvortrag hält. Dies betrifft inhaltliche Themen aus Wirtschaft, Kunst oder Kultur. Jeder kann sich in angenehmer Atmosphäre während des Essens an der regen Diskussion beteiligen. Das spannende dabei ist, dass durch das Zusammenwürfeln, das Mix and Match von Menschen sehr interessante und lebendige Gespräche entstehen. Ich liebe das, in meinem geschützten Bereich kann alles gesagt werden, während dadurch Gegenwelten geschaffen werden, spannend!

 

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