Die erst im Vorjahr vom Falstaff Living ins Leben gerufenen Living Design Awards wurden heuer erstmals in Kooperation mit der Vienna Design Week verliehen. "Wir freuen uns, das Schaffen der umtriebigen österreichischen Kreativ-Szene mit den Living-Awards erneut zu würdigen und ins Rampenlicht zu stellen. Dieses Vorhaben benötigt allerdings einen starken und verlässlichen Partner, der in der heimischen Design-Szene tief verwurzelt ist. Und so führte kein Weg an der erfolgreichen Vienna Design Week als neuer Kooperationspartner vorbei", sagt Living-Herausgeberin Angelika Rosam über die neue "Design-Liaison".
Österreichs größtes Designfestival geht heuer im dritten Wiener Gemeindebezirk über die Bühne und erwies sich dabei als ideale Plattform. Die für die Verleihung gewählte Location war zwar ungewöhnlich, passte aber ebenfalls zur Design-Branche. Die zweiten Falstaff Living Design Awards wurden am 20. September auf einer Großbaustelle verliehen. Konkret handelte es sich dabei um das im Bau befindlichen Areal nahe dem Landstraßer Gürtel, wo derzeit das neue Stadtquartier "Village im Dritten" entsteht. "Mit dem Preis wollen wir der heimischen Design-Branche mehr Sichtbarkeit verleihen, denn oftmals bekommt österreichisches Design nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. Das wollen wir entschlossen ändern", sagte Award-Initiatorin Angelika Rosam im Rahmen der Begrüßung.
Preis für das Lebenswerk
Eine Preisträgerin stand schon vor Beginn des Abends fest, und dieser Stargast kam extra zur Preisverleihung aus Paris angereist. Der Living Lifetime Achievement Award ging nach Philippe Starck 2023, dieses Jahr an die Designer-Ikone India Mahdavi, die zur Übergabe persönlich mit ihrem Sohn Miles Hudson aus Paris nach Wien anreiste. Sie brachte Glamour auf die Vienna Design Week. Mahdavi, die seit 25 Jahren in Paris ihr eigenes Designstudio führt, hat laut Expert:innen mit ihrem weltläufigen und farbenfrohen Stil die Designwelt maßgeblich geprägt. Zu ihren bekanntesten Werken zählen das Sketch Restaurant in London, die Villa Medici in Rom, die Leuchte "Don Giovanni" oder der Hocker "Bishop".
Vienna Design Week-Direktor Gabriel Roland sagte über die diesjährige Lebenswerk-Preisträgerin im Vorfeld: "Wir zollen India Mahdavi aufgrund der Bandbreite ihrer Arbeit größten Respekt und freuen uns, sie auf unserem Festival als Gast zu begrüßen. Es ist toll, wenn junge Designer die Möglichkeit haben, sich mit einer internationalen Designer-Größe auszutauschen. Mit der Vienna Design Week wollen wir zeigen, wie wirkmächtig Design als Werkzeug sein kann. Wir schicken unser Publikum auf eine Entdeckungsreise, die viel Platz für Experimente bietet."
Die vier Gewinner:innen
Abseits vom Lebenswerk-Award stand ausschließlich das österreichische Design im Fokus der Verleihung. Die Gewinner:innen der Living Design Awards 2024 wurden in vier Kategorien (Newcomer, Space, Objekt-Design und erstmals Nachhaltigkeit) mit einer Trophäe ausgezeichnet. In jeder Kategorie traten heimische Designtalente gegeneinander an. Die mit Lilli Hollein (Direktorin des MAK Wien), Angelika Rosam, Gabriel Roland sowie den Vorjahressiegern March Gut besetzte Jury wählte ein Siegerprojekt aus den je drei Nominierungen aus. Die Trophäe des Abends kreierte die österreichische Künstlerin Billi Thanner gemeinsam mit der Initiatorin.
In der Kategorie "Newcomer" trug Anna Zimmermann den Sieg davon. Die Jungdesignerin ist vor allem für ihre Signature-Entwürfe bekannt. Als bester "Objekt"-Designer wurde Robert Rüf ausgezeichnet, dessen Arbeiten die Juror:innen mit atmosphärischer Schlichtheit überzeugten. Dass nachhaltiges Design im Sinne von einer zirkulären Arbeitsweise eine Auszeichnung verdient, möchte der "Sustainability Award" zeigen. Über den erstmals verliehenen Preis für nachhaltiges Design durfte sich das Eoos-Designtrio aus Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gründl freuen. In der Kategorie "Space" konnten die beiden Formdepot Gründer Joachim Mayr und Heinz Glatzl die Jury überzeugen.
Dinner im Hotel Sacher
Im Anschluss an die Preisverleihung gab es noch ein exklusives Dinner zu Ehren von India Mahdavi. Dafür wechselte man jedoch die Location. Anstatt auf der Baustelle wurde im Grünen Salon des Hotel Sacher gespeist. Mit dabei waren neben der Preisträgerin und ihrem Sohn u. a. Erwin und Elise Wurm, Agnes Husslein, Hans Kupelwieser, Leonid Rath, Petra Schaper Rinkel, Anouk Lamm, Andreas und Valentina Prinz, Michael Niederer, Petar Petrov, Martin Wetscher, Martin Steininger, Harald Gründl und Felix Muhrhofer.
Die Vienna Design Week findet noch bis 29. September in der Wiener City statt. Neben der Festival Zentrale auf der Baustelle im Village im Dritten führt sie ihre Besucher:innen an Orte der Zwischennutzung, in Museen, Werkstätten oder neue Stadtentwicklungs-Gebiete.
Fotos von der Preisverleihung sehen Sie in der Galerie.
www.falstaff.com/living
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