Großbaustelle in der Mozartstart
Baustart des Festspielzentrums in Salzburg am Herbert-von Karajan-Platz

| Gerhard Krispl 
| 05.09.2024

Der hohe Stellenwert, den die Kultur in der Mozartstadt genießt, kann durch das gewaltige Vorhaben erhalten und sogar ausgebaut werden.

Mit dem Baubeginn des Festspielzentrums am Herbert-von-Karajan-Platz Anfang September nach Plänen des Architekturbüros Marte.Marte wird der Festspielbezirk um einen Begegnungsraum für Salzburger:innen sowie Kulturinteressierte aus der ganzen Welt ergänzt. Finanzieren wird das Bauprojekt der Schweizer Unternehmer Hans-Peter Wild, der es mit bis zu zwölf Millionen Euro fördert.

"Wir freuen uns sehr über dieses einzigartige Projekt. Das Festspielzentrum wird nicht nur den Salzburgerinnen und Salzburgern, sondern auch allen Besucher:innen dieser schönen Stadt zugutekommen. Was mich besonders begeistert, ist, dass wir einen bislang nicht genügend genutzten wunderschönen Platz im Herzen der Altstadt architektonisch völlig neu bespielen können und dadurch sicherstellen, dass gerade auch das Interesse kommender Generationen an den Salzburger Festspielen geweckt und ein Einblick in die Festspiele für Jedermann gewährt wird. Im Namen des Direktoriums und aller Mitarbeitenden der Festspiele möchte ich mich ganz besonders herzlich bei Hans-Peter Wild bedanken, der durch die größte Einzelspende in der Geschichte der Festspiele den Bau ermöglicht hat", sagt Präsidentin Kristina Hammer.

Zum Baustart des neuen Festspielzentrums erläutert Hans-Peter Wild seine Intention, dieses Projekt zu finanzieren: "Es ist mir eine große Freude, heute den Startschuss für den Baubeginn geben zu dürfen – den Auftakt für das Großprojekt Festspielbezirk 2030. Mir ist die Förderung der Kultur ein wichtiges Anliegen. Die Kultur braucht Freiräume – real und gedanklich –, um sich voll zu entfalten. Dazu soll das neue Festspielzentrum einen Beitrag leisten. Es soll Ort der Begegnung und des Austauschs werden. Anders als die Wirtschaft kann Kultur nicht allein auf Effizienz und Erträge ausgerichtet sein. Vielmehr soll sie durch Kreativität und Emotionalität begeistern und inspirieren. Mit der Neugestaltung und der Erweiterung des gesamten Festspielbezirks werden die Festspiele fit für künftige Ansprüche gemacht."

Festspielzentrum
Festspielzentrum: Rendering zum Entwurf des Architekturbüros Marte.Marte

"Es freut uns, dass nach ausführlicher und gründlicher Projektentwicklung nun die Umsetzung des Großprojektes Festspielbezirk 2030 startet. Bei diesem Projekt geht es um nichts Geringeres als um die Zukunft einer der zentralen kulturellen Infrastrukturen des Landes. Den Auftakt zur langjährigen Umsetzung bilden ab September der Bau des von den Architekten Marte.Marte geplanten Festspielzentrums und der Start der ersten Baumaßnahmen am Großen Festspielhaus. Diese sollen bis zu den Salzburger Festspielen 2026 abgeschlossen sein. 2026 folgt die Hohlraumherstellung für die Erweiterung des Bezirks in den Mönchsberg. Ab Herbst 2027 wird das Große Festspielhaus saniert und das neue Werkstättengebäude errichtet, für welches die Architekten Jabornegg & Pálffy verantwortlich zeichnen", so der für den Bau verantwortliche Kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele Lukas Crepaz.

"Kunst und Kultur sind unverzichtbare Parameter unseres Lebens, die den Menschen erst zum Menschen machen. Mit dem neuen Festspielzentrum wollen wir Besucherinnen und Besucher auch während des Jahres zu gemeinsamem kulturellem Erleben einladen. Gerade in Zeiten wie diesen sind Orte, an denen wir zum Abbau von Distanz und zum Aufbau von Nähe beitragen können, wichtiger denn je – ein solcher Ort entsteht dank der großzügigen Zuwendung von Hans-Peter Wild an diesem Platz", sagt Intendant Markus Hinterhäuser.

Festspielzentrum als ein offenes Haus der Begegnung

Das neue Festspielzentrum wird zum repräsentativen Willkommensbereich der Salzburger Festspiele. Wenn man sich künftig dem Herbert-von-Karajan-Platz nähert, erkennt man schon von weitem die messingfarben schimmernden Eingangstore, die wie mächtige Säulen den Übergang in die zauberhafte Welt der Salzburger Festspiele markieren. Gleichsam einer Bühneninszenierung zeigt sich das einladende Festspielzimmer als eine spannungsvolle Komposition skulpturaler Einzelelemente.

Festspielzentrum
Festspielzentrum: Rendering zum Entwurf des Architekturbüros Marte.Marte

Flankiert von Wandtäfelungen und ergänzt durch das wieder geöffnete Tor in der Prospektwand, werden die Gäste in das neue Festspielzimmer geführt. In dessen Mitte empfängt ein gläserner Pavillon nicht nur die Besucher:innen der Salzburger Festspiele, sondern alle, die auf Entdeckungsreise durch die wunderschöne Altstadt von Salzburg sind.

"Der offene und helle Raum des frei bespielbaren Pavillons bietet ideale Bedingungen als Treffpunkt für alle Kunst- und Kulturbegeisterten. Hier können sich die Gäste über das Programm und alles Wissenswerte zu den Salzburger Festspielen informieren, oder einfach nur die Atmosphäre genießen. Eine großzügige Wendeltreppe führt in das kleine Foyer der Veranstaltungsebene. Von hier öffnet sich der Blick in den ganz in Holz gekleideten Hans-Peter Wild Saal. Er soll ein Ort für die unterschiedlichsten Formate werden, wie z. B. Vorträge, Empfänge und Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern. An schönen Sommertagen finden die Besucher erholsame Rückzugsräume im Schatten des zentralen Pavillons und der Prospektwand, der ideale Ort für die Einstimmung auf eine der vielen Aufführungen der Salzburger Festspiele. Am Abend eines jeden Tages schließen sich die fünf hochstrebenden Tore des Festspielzimmers, am nächsten Morgen werden sie sich mit Gewissheit wieder öffnen", beschreibt Stefan Marte von Marte.Marte, die architektonische Idee.

Festspielbezirk 2030

Seit 100 Jahren Treffpunkt für Kultur

Der Salzburger Festspielbezirk ist zentraler Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Salzburg. Prägender Architekt des Festspielbezirks war der österreichische Architekt Clemens Holzmeister, der diesen aus dem ehemaligen fürsterzbischöflichen Marstall samt Reitschule entwickelte. In der über 100-jährigen Baugeschichte entstanden seit 1924 die drei zentralen Spielorte der Salzburger Festspiele: das Große Festspielhaus, das Haus für Mozart und die Felsenreitschule.

Wir bauen Zukunft

Mit dem Projekt Festspielbezirk 2030 wird die für das Salzburger Kulturleben so zentrale Infrastruktur für die Zukunft gesichert und weiterentwickelt. Neben den Festspielen nutzt eine Vielzahl von Salzburger Kulturinstitutionen und internationalen Gastveranstaltern die drei Häuser ganzjährig als Veranstaltungsort. Insgesamt besuchen pro Jahr an die 850.000 Besucher:innen die Salzburger Festspiele und die Veranstaltungen der Mozartwoche, der Osterfestspiele, des Adventsingens, der Salzburger Kulturvereinigung, des Mozarteumorchesters, der Philharmonie Salzburg, des Landestheaters und vieler weiterer Institutionen des Salzburger Kulturlebens. Auch große Bands und populäre Musiker:innen begeistern hier ihr Publikum.

Kultur braucht Raum

Die Festspielhäuser bedürfen einer grundlegenden Sanierung, Neuorganisation und Erweiterung, um den Herausforderungen der Zukunft entsprechen zu können. Im Festspielbezirk gibt es 65 Berufsgruppen, davon arbeiten 20 in den Werkstätten: Schlosserei, Tapeziererei, Malsaal, E-Werkstatt, Maske, Kostümabteilung und Schneiderei. Für sie wird ein neues Gebäude im Herzen des Festspielbezirks gebaut. Der Bestand der Festspielhäuser wird nachhaltig saniert und die am Ende ihres Lebenszyklus stehende Gebäude- und Bühnentechnik erneuert. Durch eine Zufahrt im Sigmundstor wird der gesamte Lieferverkehr neu geregelt, die Hofstallgasse somit aufgewertet. Bei laufendem Betrieb wird der Umbau 2032 nach Plänen des Architekturbüros Jabornegg & Pálffy abgeschlossen sein

www.festspielbezirk2030.at

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