Kreativität, Mut, Innovation und Wettbewerb waren auch in diesem Jahr gefragte Schlagworte des Salzburger Wirtschaftsforums. Bereits zum dritten Mal veranstaltete die Industriellenvereinigung Salzburg gemeinsam mit renommierten Partner:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und den Medien das Branchenevent.
"Es ist an der Zeit, die Chance zu ergreifen"
Die insgesamt rund 300 Besucher:innen und Referent:innen wurden vom IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler gemeinsam mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer begrüßt.
"Der Wirtschaftsstandort Salzburg hat trotz Pandemie, Krieg in der Nachbarschaft und Energieknappheiten rasch ein stabiles Fundament bewiesen, um multiplen Krisen resistent zu begegnen", eröffnet Unterkofler das Zusammentreffen. "Nun gilt es, die Unternehmen wieder wachsen zu lassen und neue Wertschöpfung im Land zu schaffen. Neben einer massiven Steuerentlastung für alle, ist auch kräftig in unsere Infrastruktur zu investieren. Denn wirtschaftliche Perspektiven und Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten hängen nicht nur von fairen Standortbedingungen und reißfesten Lieferketten ab, sondern auch von einer europäischen Industriepolitik, die ihre Schwerpunkte definiert und auf Forschung und Entwicklung setzt", führt der IV-Salzburg-Präsident aus. Weiter heißt es: "Es ist an der Zeit, die Chance zu ergreifen und dem staatsgesteuerten Wettbewerb aus den USA und China etwas entgegenzusetzen."
Haslauer nennt die Wirtschaftsregion Salzburg einen "Brennpunkt für kreative Köpfe, mutige Unternehmen, innovative Entwicklungen und gesunden Wettbewerb". Laut ihm dürfe man zurecht stolz darauf sein, sich als eine von den 20 besten Wirtschaftsregionen Europas bezeichnen zu können. "Damit dies auch in Zukunft gelingen kann, bemühen wir uns als Politik weiterhin nach Kräften, die richtigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen."
Konkurrenzkampf und KI-Potenziale
Das Event war bestückt mit Vorträgen diverser Referent:innen. Darunter der Publizist, Medienmanager und Herausgeber der Zeit Josef Joffe, der sich in seinem Vortrag mit dem Thema "Europa vs. Afrika" auseinandergesetzt hat und die Frage stellte "Welche Wirtschaft glänzt, welche hinkt und warum?".
Den Blick auf die Herausforderungen der Digitalisierung lenkte Feiyu Xu, Former Senior Vice President & Global Head of AI von SAP SE, mit ihrem Vortrag. Sie sprach über "Künstliche Intelligenz in Unternehmen: Chancen, Potenziale, Möglichkeiten" und forderte, gerade im Zukunftsfeld KI in den Standort Europa zu investieren. Die größten Umbrüche sieht sie in den nächsten Jahren im Bereich KI, Quantencomputing sowie bei Energie und Nachhaltigkeit, Biotechnologie und bei autonomen Fahrzeugen.
Unternehmerischer Erfolg nach Plan
Sarah Rothenberger, Marketingexpertin, gab den Besucher:innen des Kongresses "Fünf Tipps für den unternehmerischen Erfolg" mit auf dem Weg: Zum einen zählt für sie die Priorisierung von ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit zu den entscheidenden Faktoren in Hinblick auf Erfolg und Wachstum. Zweitens könne nur eine Kultur, die Innovation und Tradition vereint, Resilienz und Anpassungsfähigkeit schaffen. Drittens fördere eine realistische Analyse der Gegenwart – gepaart mit einer visionären Ausrichtung – nachhaltige Entwicklung. Viertens bedarf es der Fähigkeit zur schnellen Anpassung an Marktveränderungen und einer starken Kundenorientierung, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Und fünftens steigern Investitionen in Mitarbeiterentwicklung die Motivation sowie Produktion und fördern Innovation.
Gefährlicher System-Wettbewerb
Über die "Europäische Sicherheit inmitten globaler Machtverschiebungen" sprach Hans-Lothar Domröse, General und NATO-Befehlshaber a.D. Laut ihm dominiere das Kräftemessen zwischen Demokratie und Autokratie die aktuelle Situation: Russland sei demnach eine Gefahr für die physische Sicherheit und China bedrohe diese in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Ukraine, Taiwan, Afrika & MENA (Middle East and Northern Africa) hingegen seien Entzündungsherde.
Schaffen gut ausgebildeter Nachfolger:innen
Benedikt Böhm, CEO von Dynafir und Extremskibergsteiger, erklärte: "Raus aus der Todeszone – sowohl beim Bergsteigen als auch im Business" und meinte damit, die Schaffung gut ausgebildeter Nachfolgegenerationen, die neue Ideen für Europa entwickeln und den Mut sowie das Umfeld für frühzeitige Gründungen haben. Dabei betonte er Mitteleuropa als Industriestandort mit drei großen energieintensiven Industriezweigen: Automotive, Maschinenbau und Pharma/ Chemie. Böhm kritisierte außerdem Indien und China für den Kauf russischer Energie zu Spottpreisen und verwies auf die Bedeutung von Energie als Grundlage des europäischen Erfolgs und der Wettbewerbsfähigkeit.
Kontakte über den Abend hinaus
Neben branchenspezifischen Vorträgen zur Weiterbildung diente der Abend auch dem Netzwerken und Genießen. In der Innovation Area bot sich heuer erneut die Gelegenheit, mit Start-ups und Jungunternehmen aus der Region in Kontakt zu treten und sich über ihre Geschäftsmodelle zu informieren. Abgerundet wurde das Zusammentreffen mit einem Flying Buffet und einer Weinverkostung.
Bilder der Veranstaltung finden Sie in der Galerie.
www.salzburg.iv.at
www.salzburger-wirtschaftsforum.at
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