Mehr Platz, Komfort und Privatsphäre
ÖBB setzen erstmals Railjets der neuen Generation ein

| Redaktion 
| 07.04.2024

Mit den nagelneuen Zügen möchten die Bundesbahnen ein Stück "Mobilität der Zukunft" auf die Schienen stellen. Am 8. April fällt der Startschuss.

Der Railjet der neuen Generation rollt an: Bereits ab dem 8. April 2024 profitieren die Fahrgäste auf einigen Verbindungen auf der Strecke zwischen München und Bologna vom Komfort des neuen Zuges. Bei der Premierenfahrt Anfang April präsentierten die ÖBB politisch Verantwortlichen, Partner:innen und Medien in München, Innsbruck und Bozen das neue Flaggschiff der Fernverkehrsflotte. ÖBB-CEO Andreas Matthä sprach von einem besonderen Tag für die ÖBB: "Immer mehr Menschen wählen für ihre Reise die Bahn. Wir tragen dieser erfreulichen Entwicklung mit einem Plus an modernen Zügen Rechnung. Gerade die Strecke zwischen München und Oberitalien wird sehr stark nachgefragt und deshalb freut es mich umso mehr, dass wir unseren Fahrgästen mehr Komfort und ein erstklassiges Reiseerlebnis bieten können. Die neuen Railjets sind ein Highlight unseres insgesamt 6,1 Milliarden Euro schweren Rekord-Investitionsprogramms in neue Züge."

Neue Sitze bieten mehr Privatsphäre

Der Railjet der neuen Generation ist mit individuell mehrfach verstellbaren Komfort-Sitzen ausgestattet, die durch ihr geschlossenes Design bei den Rückenlehnen mehr Privatsphäre bieten sollen. Die Ausstattung bei den Sitzen wurde optimiert: Es gibt zwei Klapptische pro Platz für erweiterte Ablagemöglichkeiten, Fußstützen in allen Komfortklassen, integrierte Leselampen, zusätzliche Lademöglichkeiten per USB und induktiver Ladestation sowie verbesserte Sitzplatzbeschriftungen zur einfachen Orientierung. Die First Class und die Business Class sind mit Leder und Echtholz ausgestattet.

Comeback der Abteile

Für Familien und Gruppenreisende stehen nun wieder die beliebten Abteile zur Verfügung, sowohl in der Economy Class mit sechs Sitzen als auch in der Business Class mit vier Sitzen. Eine Familienzone bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten, während die eigenen Ruhezonen für ungestörtes Reisen in der Economy Class als auch First Class sorgen sollen. Barrierefreies Reisen wird durch die Niederflurbauweise, drei Rollstuhlstellplätze im Multifunktionswagen sowie eine verbesserte taktile und kontrastreiche Ausstattung erleichtert.

Smarte Gepäckracks

Raised Seating-Bereiche mit erhöhten Sitzplätzen bieten die Möglichkeit, Gepäckstücke ohne mühsames Hochheben bequem direkt unter den Sitzen zu verstauen. Sechs Fahrradstellplätze, die im Multifunktionswagen über eine Fahrradrampe erreichbar sind, und ein eigener Platz für Ski und Snowboards sorgen für mehr Reisekomfort bei Sportbegeisterten. Dank Schlaufen zum Fixieren entfällt das Hochhieven des Fahrrads – vor allem für E-Bikes eine wichtige Verbesserung. Die im ganzen Zug verteilten großzügigen Gepäckracks haben zudem eine neue Gepäcksicherung mit Versperrmöglichkeiten via NFC oder PIN-Code.

Das Bordrestaurant bietet Sitzgelegenheiten am Tisch sowie Barhocker direkt am Fenster für Einzelreisende. Wer lieber am eigenen Sitzplatz jausnet, kann sich in einer der neuen Snack-Zones im Zug bei den Snack- und Heiß-Getränkeautomaten versorgen. 

Politik betont Wichtigkeit der Bahn für Region und Klima

Vizekanzler Werner Kogler zeigte sich von den neuen Zügen sehr angetan: "Seit ich ein Kind bin faszinieren mich Züge, Gleise und Bahnstrecken. Damals wollte ich Lokführer werden. Als Vizekanzler habe ich diese Leidenschaft behalten und bedanke mich bei allen, die täglich dafür arbeiten, dass unsere Bahnstrecken ausgebaut und unsere Züge weiterentwickelt werden, damit das klimafreundliche Reisen noch komfortabler wird. Auch ein großes Danke an all jene, die viel mit dem Zug unterwegs sind - denn Bahnfahren heißt Klima schützen." 

Landeshauptmann Anton Mattle betonte die Wichtigkeit der Bahn in der Region: "Gerade in einer vom Straßenverkehr stark belasteten Region wie Tirol gibt es hohe Erwartungen an die Bahn, aber auch große Unterstützung für den Ausbau des Schienenangebots. Die Güterverlagerung, der Personennahverkehr und die grenzüberschreitende Mobilität sind für uns von enormer Bedeutung. Wir in Tirol wollen ein starkes Bahnland sein." Landesrat Rene Zumtobel ergänzte: "Die neuen Railjets bieten Komfort auf höchstem Niveau. Also: Entspannt mit der Bahn von A nach B statt Stau und Stress im Auto. Die verbesserte öffentliche Anreise unserer Urlaubsgäste nach Tirol ist ein wesentlicher Faktor, um den Verkehr in unserem Land zu reduzieren."

Bürgermeister Georg Willi begrüßte die Modernisierung der Flotte: "Umweltfreundliche Mobilität ist das Gebot der Stunde, daher freue ich mich über jede Verbesserung auf der Schiene. Immer noch mehr Menschen setzen auch im Urlaub oder bei Geschäftsreisen auf Zugreisen. Umso attraktiver und vielfältiger das Angebot, desto besser."

Insgesamt 27 neue Railjets bis Herbst 2028 auf Schiene

Die neunteilige Zuggarnitur mit Gesamtkapazität von 532 Sitzplätzen erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Neue mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben für verbesserten, stabilen Handyempfang, ein modernes Fahrgastinformationssystem mit aktueller Reiseinformation, Klimaautomatik im Fahrgastraum, Ambientebeleuchtung mit tageszeitangepasster Lichtsteuerung sind weitere Features der neuen Generation. 

Die ersten Railjets von Hersteller Siemens Mobility sind ab dem 8. April 2024 auf der Strecke über den Brenner im Einsatz. Zwei Zugpaare verbinden München, Innsbruck, Bozen, Verona und Bologna. Alle acht Züge des ersten Abrufs sollten bis Herbst dieses Jahres ausgeliefert sein. Die ÖBB haben aber bereits den nächsten Schritt zum Ausbau der Fernverkehrsflotte gemacht und weitere 19 neunteilige Railjets der neuen Generation mit einem Investitionsvolumen von 405 Millionen Euro bei Siemens Mobility bestellt. Damit werden insgesamt 27 dieser modernen Züge bis Herbst 2028 auf Schiene sein. Die Garnituren aus dem zweiten Abruf sollen später auch auf der Südstrecke zum Einsatz kommen.

www.oebb.at

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