Seit 2010 untersucht Best Recruiters jährlich die Recruiting-Qualität der größten Unternehmen in Österreich. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Best Recruiters-Verleihung am 15. November im Lorely-Saal in Wien veröffentlicht.
Unter den rund 300 Gästen im Lorely-Saal befanden sich neben Vertreter:innen aus Human Resources (HR) und Führungspositionen der größten Arbeitgeber des Landes auch AMS-Vorstand Johannes Kopf, WKÖ-GS-Stellvertreterin Mariana Kühnel sowie die wissenschaftlichen Beiräte Wolfgang Elšik, stellvertretender Institutsvorstand am Institut für Personalmanagement an der WU Wien und Silvia Ettl-Huber, Studiengangsleiterin und Departmentleiterin Wirtschaft an der FH Burgenland.
Die Top-10-Recruiter 2023/24 in Österreich
Die laut eigenen Angaben größte wissenschaftliche Recruiting-Studie im deutschsprachigen Raum bietet erneut aktuelle Daten aus dem Recruiting-Sektor, unter besonderer Bezugnahme auf die jüngsten Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Im Studienjahrgang 2023/24 wurden 326 Kriterien aus zehn Kategorien entlang der "Candidate Journey" erhoben. Bewerbungen werden durchschnittlich schneller und öfter beantwortet als im Vorjahr – auch wenn immer noch 13 Prozent der Bewerbungen unbeantwortet bleiben, teilten die Studienautor:innen mit.
"Mit herausragenden Ergebnissen in allen Kategorien erzielt die Bundesrechenzentrum (BRZ) GmbH den heurigen Gesamtsieg", so das Urteil von Best Recruiters über den heimischen Top-Recruiter. Dahinter landen Deloitte und die Vienna Insurance Group (VIG) auf dem Podium. Konkret sehen die Top-10, die alle das "Gold-Siegel" erhalten haben, wie folgt aus:
© BEST RECRUITERS
Stimmen zu den Ergebnissen
Eine hohe Recruiting-Qualität ist Mariana Kühnel zufolge in Zeiten des Fachkräftemangels besonders essenziell; gerade bei Nachwuchstalenten: "Die Lehre ist ein sehr attraktives Ausbildungsangebot. Dass 58 Prozent der österreichischen Arbeitgeber Lehrlinge speziell als Zielgruppe auf ihrer Karriere-Website ansprechen, zeigt, dass die österreichische Wirtschaft sich außerordentlich um die Ausbildung der nächsten Fachkräftegeneration bemüht."
Die Förderung der berufserfahrenen Zielgruppe im Alter von 50+ sei jedoch zu gering, so Johannes Kopf. "Ein veränderter Markt braucht auch flexible Arbeitgeber:innen – vergessen Sie bitte nicht die verschiedensten Zielgruppen", mahnt der AMS-Vorstand in seinem Statement zu den Studienergebnissen. Insbesondere ältere Bewerber:innen würden oft benachteiligt. Gerade drei Prozent der österreichischen Arbeitgeber:innen kommunizieren auf ihrer Karriere-Website die spezielle Förderung der Altersgruppe 50+, geht aus den Best Recruiters-Ergebnissen hervor.
Österreich Vorbild im D-A-CH Raum
Weiters zeigt die Studie, dass im D-A-CH-Vergleich bei österreichischen Stellenanzeigen Informationen zum Gehalt die Regel sind. In Deutschland beinhalten demnach hingegen nur vier Prozent und in der Schweiz nur ein Prozent Informationen zum Gehalt. Dort gibt es jedoch auch keine gesetzlichen Vorgaben, die zu einer solchen Angabe verpflichten. 61 Prozent der österreichischen Stellenanzeigen enthalten eine Gehaltsangabe, die über die Angabe des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgehalts hinausgeht, so die Ergebnisse. "Für Bewerber:innen besonders hilfreich in der Selbstselektion ist der Gehaltsrahmen, der wiederum auch auf eine spätere Gehaltsverhandlung auf Augenhöhe schließen lässt", rät Studienleiterin Agnes Koller. Allerdings enthalten nur 12 Prozent der Stellenanzeigen eine realistische Gehaltsspanne.
Home-Office ist gekommen um zu bleiben
Flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office und Gleitzeit werden noch häufiger kommuniziert als im Vorjahr. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber:innen kommuniziert Home-Office-Angebote auf ihrer Karriere-Website – damit sei Home-Office nach der Corona-Pandemie gekommen um zu bleiben. Jedoch wird auf die konkrete Umsetzung nur selten eingegangen. Es sei aber besonders wichtig, mit den einzelnen Zielgruppen authentisch zu kommunizieren, beispielsweise eben durch Storytelling, empfiehlt Beirätin Silvia Ettl-Huber: "Storytelling hat erst in wenige Karriere-Präsenzen Einzug gefunden. Dabei ist gerade das Geschichtenerzählen ein außerordentlich zielführendes Mittel, um die Arbeitsrealität zwar exemplarisch, aber auch realitätsnah, abzubilden."
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Fotos von der Preisverleihung sehen Sie in der Galerie.
www.bestrecruiters.eu
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