Austrian Standards International hat am 15. Mai die alljährlichen Living Standards Awards (LSA) verliehen. Erstmals fand die Auszeichnung im Rahmen des 4Gamechangers-Festivals, das von Montag bis Mittwoch (17. Mai) in der Marx Halle in Wien über die Bühne geht, statt. Somit hat Österreichs wichtigster Preis für "Standards und Innovation", der in sieben Kategorien verliehen wurde, eine neue Bühne bekommen.
Location bewusst gewählt
Nach hybriden Award-Verleihungen während der letzten Jahre lautete für 2023 die Zielvorgabe: "Wir platzieren den Award und seine Menschen an dem einen Ort, der wie kein anderer in diesem Land für Innovation, für Zukunft und für Nachhaltigkeit steht, eben dem 4Gamechangers-Festival", freute sich Valerie Höllinger, CEO von Austrian Standards, über die Zusammenarbeit mit dem Medien-Event-Format. Gemeinsam mit Anton Ofner, Präsident von Austrian Standards, konnte sie rund 200 Gäste vor Ort und weitere Zuseher:innen vor den Bildschirmen im Live-Stream begrüßen.
Das Event fand auf der sogenannten "Silent Stage" statt. Wer mithören wollte, musste Kopfhörer aufsetzen, die am 4Gamechangers-Festival zur Verfügung gestellt werden. Alle anderen Besucher:innen bekamen von der Verleihung, Keynote, Einspielvideos, etc. tontechnisch nichts mit.
Nachhaltigkeit am Vormarsch
Heuer hatten die Einreichungen eine klare Gemeinsamkeit: Nachhaltige Produkte bzw. Industrien dominieren deutlich. Die diesjährigen Gewinner:innen würden laut Austrian Standards deutlich machen, wie mit Standards aus gesellschaftlichem Mehrwert ein unternehmerischer Erfolg werden könne und wo österreichisches Know-how international erfolgreich sei. Alle sieben Sieger:innen-Projekte wurden im Rahmen der Verleihung in kurzen Clips porträtiert.
Bevor die diesjährigen Preisträger:innen auf die Bühne gebeten wurden, richtete Klimaministerin Leonore Gewessler Grußworte per Videobotschaft an die Gäste. Auch sie betonte die Wichtigkeit von Standardisierung im Kampf gegen die Klimakrise.
Die sieben Presiträger:innen
- Kategorie Future Health: Lung-Diagnostics GmbH
Das Linzer Start-up entwickelt ein Testsystem, das schnellere und präzisere Diagnosevorschlags-, Monitoring- und Managementlösungen zur Verbesserung der Lungengesundheit ermöglicht. Die Lösung "LuDi" ist ein auf KI basierendes Lungentest-System. Es ist ein kleines, mobiles Gerät, welches die Atemmechanik und Atemchemie misst sowie Daten auf Klinikniveau liefert.
- Kategorie Future Data: nista.io
Das Wiener Start-up hat eine Datenanalysesoftware entwickelt, die mithilfe von KI und Sensordaten den Energieverbrauch von Betrieben analysiert und stetig optimiert. Mit einer App können auch Privathaushalte ihren Stromverbrauch tracken und Emissionen und Kosten reduzieren.
- Kategorie Future Mobility: Virtual Vehicle Research GmbH
Das in der Steiermark beheimatete größte europäische Forschungszentrum für virtuelle Fahrzeugentwicklung hat einen Prototypen für ein Robotaxi entwickelt, das selbstständig im städtischen Bereich fahren und Fahrgäste transportieren kann. Es gewährleistet auch einen sicheren Übergang am Schutzweg.
- Kategorie Future Energy: EET – Efficient Energy Technology GmbH
Das Grazer Unternehmen hat mit "SolMate" den ersten Stromspeicher mit leichtem Solarpanel für den Balkon zum Selbst-Anstecken an der Steckdose konzipiert und entwickelt. Der Innovationskern ist die Messtechnologie "NetDetection", die ermöglicht, den Stromverbrauch eines Haushalts von jeder Steckdose aus zu erfassen.
- Kategorie Future Infrastructure: REEDuce – noise protection technologies
Das Wiener Start-up arbeitet an der Lärmschutzwende. Die ökologische Lärmschutzwand aus Schilf (engl.: reed), Thermoholz und Lehm vermindert Lärm an Straßen, Produktionsstätten und anderen Lärmquellen nicht nur effektiv sondern auch nachhaltig.
- Kategorie Future Logistics: KNAPP AG
Der steirische Leitbetrieb für Intralogistiklösungen und Systeme im Bereich Lagerlogistik und Lagerautomation verknüpft vollautomatische Lagersysteme mit Robotik und Künstlicher Intelligenz. Mit dem Low Complexity Warehouse und anderen Lösungen ist das Unternehmen hierzulande aber auch international erfolgreich.
- Partner-Kategorie IEEE Standards: WU Wien, Institute for Information Systems & Society
Das Institut für Wirtschaftsinformatik & Gesellschaft ist Teil des WU-Departments für Wirtschaftsinformatik und Operations Management. Das Forschungsziel besteht darin, die Sozialverträglichkeit und Nachhaltigkeit von neuen Technologien zu verbessern. Innovationen werden im digitalen Bereich schnell auf den Markt gebracht – das Motto: Move fast and break things. Ethische Verantwortung und gesellschaftliche Auswirkungen spielen im Entwicklungsprozess bisher eine untergeordnete Rolle.
Roundtable und Keynote
Das Motto des diesjährigen 4Gamechangers-Festivals "The Power of Cooperation" hat Austrian Standards zum Anlass genommen, um direkt vor der Award-Verleihung ehemalige Living-Standards-Award-Preisträger:innen zum Roundtable einzuladen. Auf der Bühne wurde über ihre Erfolge und die "Kraft der Zusammenarbeit" mit Austrian Standards gesprochen. Im Anschluss folgte eine Keynote zum Thema "Inner Development Goals als Standard für Transformation", die von Katharina Moser, Moderatorin & Director des Summits Inner Development Goals, und Hannah Lux, Social Entrepreneur & Systemic Consultant, gehalten wurde.
"'The Power of Cooperation' ist nicht nur das Motto des 4Gamechangers-Festivals. Das ist die DNA der Standardisierung – und das schon seit über 100 Jahren. Das Besondere ist, dass die Standardisierung offen für alle ist und alle die gleiche Stimme haben – egal, ob großes Corporate, junges Start-up, Forschungseinrichtung oder NGO. Unsere Türen stehen immer offen für Ideen zu neuen Standards", sagte Höllinger.
LEADERSNET war bei der LSA-Verleihung. Eindrücke gibt es in dieser Galerie. Weitere Fotos vom ersten Tag des 4Gamechanger-Festivals sehen Sie hier.
www.austrian-standards.at/living-standards-award-2023
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