Die hohen Energiepreise für Strom und Gas sind für viele Österreicher:innen eine finanzielle Belastung. Die Europäische Union hat als Reaktion auf die hohen Preise eine Stromnotfallmaßnahmenverordnung erlassen.
Stromreduzierung als Ziel
Die Verordnung, die nun in Kraft trat, soll der angespannten Energiesituation entgegenwirken, mit dem Ziel ganz gezielt den Verbrauch von Strom zu reduzieren. Damit soll die Stromversorgung in Österreich gestärkt und gesichert werden. Ganz besonders im Winter, wenn zu wenig mit erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden kann, oder Spitzenlasten entstehen, wird Gas zur Erzeugung von Strom benötigt.
Prognose zeigt ideale Stromsparzeiten
Das Klimaschutzministerium zeigt auf energie.gv.at täglich aktualisierte Prognosen der APG – Austrian Power Grid, zu welchen Tageszeiten Stromsparen für Privathaushalte und Unternehmen wichtig und sinnvoll sein soll.
"Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Energiekrise weiterentwickeln wird. Klar ist aber, dass Energiesparen das effektivste Mittel ist, um die Stromversorgung zu sichern und gleichzeitig die Gasreserven so lange wie möglich in den Speichern zu halten. Mit dem APG-Prognosetool auf energie.gv.at bekommt die Bevölkerung erstmals eine konkrete Information, wie sie das Energiesystem am jeweils nächsten Werktag schonen kann", so Jürgen Schneider, Leiter der Sektion Klima und Energie im Klimaschutzministerium.
"Stromspar-Stunden"
Das Modell der APG weist demnach die signifikanten Stunden in den Spitzenzeiten als sogenannte "Stromspar-Stunden" aus. Laut APG, dem überregionalen Stromnetzbetreiber, treten diese werktags am Vormittag von 8 bis 12 Uhr und am frühen Abend von 17 bis 19 Uhr auf.
"Sparen ist das Gebot der Stunde für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft. Mit dem APG-Prognosetool ist es nun möglich transparent zu sehen, wann Stromsparen die größte Wirkung hat. Mit der täglichen Prognose für den kommenden Tag schaffen wir es den Strom-Verbrauchern anzuzeigen wann Stromsparen im Sinne einer CO2-, einer ökonomischen Entlastung aber auch energiewirtschaftlich am sinnvollsten ist", erläutert APG-Vorstand Gerhard Christiner.
Senkung des Stromverbrauchs
Das Prognosemodell wurde als Folge der Stromnotfallmaßnahmen-Verordnung ins Leben gerufen, die mit 1. Dezember 2022 in Kraft getreten ist und bis 31. März 2023 gelten soll. Dabei sollen drei Säulen bei der Umsetzung der Verordnung helfen: Erlösobergrenzen für die Erzeugung von Strom, Solidaritätsabgaben von Unternehmen, die im Erdgas-, Erdöl-, Kohle und Raffineriebereich tätig sind und eine verpflichtende Senkung des Stromverbrauchs zu Spitzenzeiten im Zeitraum um im Durchschnitt fünf Prozent.
Haushalte sowie Klein- und Mittelbetriebe sollen auf Basis der identifizierten Stromspar-Stunden ihren Stromverbrauch leichter reduzieren bzw. ihre Verbräuche in andere Zeiten verschieben können.
www.apg.at
Kommentar schreiben