Michael Häupl wird jetzt Präsident

Neuer Job für Wiens langjährigen Bürgermeister.

Michael Häupl wird neuer Präsident der Volkshilfe Wien. Wie die Organisation am Dienstag mitteilte, erfolgt die Kür am 11. September im Rahmen einer Wahl. 

"Wir haben ein zentrales Ziel, das auch mein persönliches Ziel ist: Ungerechtigkeit und Armut, besonders Kinderarmut entgegenzuwirken. Wir sind für jene in unserer Gesellschaft da, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Jeder Mensch hat das Recht auf ein gutes Leben", skizziert Wiens Ex-Bürgermeister seinen Antrieb, sich wieder in den öffentlichen politischen Diskurs einzubringen.

Soziales Pulverfass für die Zukunft

Besonders die gegenwärtige Corona-Krise habe, so Häupl, bestehende soziale Schieflagen aufgezeigt und den akuten Handlungsbedarf beim Kampf gegen Armutsgefährdung und Armut sichtbar gemacht: "Wenn jedes fünfte Kind in unserer Gesellschaft von Armut betroffen ist, dann ist das nicht nur eine beschämende Statistik für eines der reichsten Länder der Welt, sondern ebenso ein soziales Pulverfass für die Zukunft, das es zu entschärfen gilt."

Als Ziel ruft Häupl die Einführung einer Kindergrundsicherung aus. Diese soll sicherstellen, dass kein Kind in unserer Gesellschaft zurückgelassen wird und sich zwischen einer Wurstsemmel und Schreibheften für die Schule entscheiden muss. Häupl: "Wer heute in Kinder und Jugendliche investiert, der hat morgen Erwachsene, die stark genug sind, um anderen zu helfen. Denn Helfen mach stark."

"Coronakrise darf nicht Armutskrise werden"

Die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, Tanja Wehsely, genauso wie Karl Lacina, der nach dem plötzlichen Tod von Rudolf Hundstorfer 2019, als Stellvertretender Präsident eingesprungen ist, freuen sich über die Unterstützung durch Wiens langjährigen Bürgermeister: "Wir können uns keinen besseren Präsidenten für die nächsten herausfordernden Jahre vorstellen. Die Coronakrise darf nicht zur Armutskrise werden. Wir müssen alle gesellschaftlichen Kräfte mobilisieren, um dem vorzubeugen. Was in der Coronakrise ganz klar geworden ist: Ein gut ausgebauter Sozialstaat ist da, wenn er gebraucht wird und macht Gesellschaften stärker." (as)

www.volkshilfe-wien.at

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