Anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte lud Bundesratspräsident Karl Bader am Mittwochvormittag zur Aufführung des Theaterstücks "Hypnotisiert" ins Parlament. Kinder der Wiener Volksschule Oberlaa hatten das Stück gemeinsam mit dem Verein culture fly in dem Projekt "Den Kinderrechten auf der Spur" entwickelt. Die Kinder, die auch als SchauspielerInnen auf der Bühne standen, beschäftigten sich darin mit dem Klimawandel.
Die UN-Kinderrechtskonvention feiert heuer ihr 30-jähriges Jubiläum. Die Generalversammlung der UNO hat das Übereinkommen über die Rechte des Kindes am 20. November 1989 angenommen. In Kraft trat die Konvention dann am 2. September 1990. Die Kinderrechtskonvention könne als "eines der erfolgreichsten Menschenrechtsdokumente bezeichnet werden", sagte Bundesratsvizepräsident Hubert Koller bei der Begrüßung. Dennoch gebe es in den verschiedenen Ländern bis heute sehr unterschiedliche Fortschritte in der Umsetzung und Kontrolle. "30 Jahre Kinderrechte sind nicht nur ein Grund zum Feiern, sie sind auch ein Auftrag, den wir alle sehr ernst nehmen sollten", forderte Koller.
Bundesrätin und Vorsitzende des Kinderrechteausschusses Daniela Gruber-Pruner von der SPÖ Wien wandte sich in ihren einleitenden Worten an die Kinder. Einer der wichtigsten Punkte der Kinderrechtskonvention sei, dass man Kindern Gehör geben soll. Erwachsene sollen Kinder zu ihrer Meinung befragen und mitentscheiden lassen. "Darum ist es auch gut, wenn ihr Kinder immer wieder ins Parlament kommt und uns hier erzählt, was euch wichtig ist", sagte sie.
Das Theaterstück "Hypnotisiert" war von den Ideen und Anliegen der Kinder der Volksschule Oberlaa bestimmt, erklärte Autor und Regisseur Philip Aleksiev. Der Ölbaron Bernd Björn gerät darin zunehmend in einen Konflikt mit seiner Tochter, der Klimaaktivistin Anna. Das realistische Stück findet ein utopisches Ende, in dem offen bleibt, ob es Kinderrechte in 30 Jahren noch gibt. Die Kinder fordern: "Hören wir auf, Schuldige zu suchen. Retten wir unsere Erde! Jetzt!"
Der Verein culture fly setzt sich seit 2012 mit partizipativen Theaterprojekten wie diesem für die Vermittlung und Verbreitung der Kinderrechte ein. Gründungsmitglied Elisabeth Geyer-Schulz betonte: "Es geht darum, Kinder als Persönlichkeiten anzuerkennen, die eigene Rechte haben. Kinderrechte sind Menschenrechte." Gemeinsam mit Geyer-Schulz übergaben die Kinder ein Plakat mit ihren Botschaften an Bundesratsvizepräsident Koller mit der Bitte, sie den Verantwortlichen im Parlament weiterzugeben. "Weniger streiten, mehr tun!" und "Schützt die Umwelt, damit wir eine Zukunft haben", lauteten zwei der Forderungen der Kinder. Koller werde die Botschaften weitergeben und sie sich zu Herzen nehmen, versicherte er.
Impressionen von der Aufführung von "Hypnotisiert" im Parlament finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
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