Der Salzburger Christkindlmarkt sorgt jährlich für 230.000 Nächtigungen und eine Wertschöpfung von rund 60 Millionen Euro. Von CNN und Forbes wurde er zu den schönsten Christkindlmärkten der Welt gewählt. Kein Wunder also, dass neben heimischem Publikum, das für mehr als die Hälfte der Besucher sorgt, scharenweise Gäste aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich, den USA und vielen weiteren Ländern der Welt extra anreisen, um sich hier für Weihnachten in Stimmung bringen zu lassen. Von alpenländischer Romantik hat man sich in den vergangenen Jahren allerdings weit entfernt. "Jede Stadt hat eine bestimmte Kapazität. Man kann nicht beliebig viele Menschen hineinschleusen, ohne das Gästeerlebnis zu beeinflussen", sagt Vladimir Preveden, vom Beratungsunternehmen Roland Berger, zum Standard. "Gäste erwarten eine pittoreske Weltkulturerbestadt und finden sich im Massentourismus wieder", stellt der Experte fest.
Ein Tourismus-Masterplan sei gefragt, Touristenströme müssten dem Experten zufolge entzerrt und die Menschen auch in andere Stadtteile gelockt werden. Preveden hat bereits ein Tourismus-Barometer erstellt - Salzburg ist in die rote Zone gerutscht. Die Anzahl an Gästen bezogen auf die Größe der Stadt überfordere die örtlichen Strukturen deutlich.
Tradition seit 1974
Die Wurzeln des ehemaligen "Tandlmarkts" reichen bis in das Jahr 1491 zurück. Seit 1974 gibt es den Christkindlmarkt in seiner heutigen Form am Fuße der Festung Hohensalzburg am Salzburger Domplatz. 2003 erfolgte die Erweiterung auf den Residenzplatz. "Der Salzburger Christkindlmarkt möchte den Besuchern ein authentisches und heimisches Brauchtum vermitteln“, erklärt Wolfgang Haider, der seit mehr als 20 Jahren den Christkindlmarkt als Obmann des Vereins Salzburger Christkindlmarkt führt. "Mit mehr als 90 Veranstaltungen bieten wir einen festlichen Rahmen für Kultur- und Brauchtumsveranstaltungen. Dazu gehören das traditionelle Turmblasen, Krippenausstellungen, Chorgesang, Kinder-Nikolaus, Krampus- und Perchtenläufe, Auftritte des Salzburger Christkindes, Weihnachtslesungen und viele weitere Veranstaltungen.“ Ein permanenter Wachdienst und eine Brandschutzanlage sorgen für die Sicherheit der Besucher und die rund 400 Beschäftigten an 100 Verkaufsständen. (jw)
www.christkindlmarkt.co.at
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