Digitale Initialzündung für die Bauindustrie

| 10.05.2016

Top-Entscheidungsträger diskutierten bei „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirtschaft.Export“.

„Entweder wir gehen auf den Weltmarkt oder der Weltmarkt kommt zu uns“, so Wilhelm Reismann, Gedankenvater und Mit-Begründer der erstmalig initiierten Enquete „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirtschaft.Export“ vor etwa 200 hochrangigen Vertretern und illustren Gästen aus der Bau- und Betreiberwirtschaft in den ehrwürdigen Räumlichkeiten des ÖIAV (Österreichischer Ingenieur- und Architektenverband) in Wien. „Die Märkte der Zukunft werden durch Digitalisierung und Globalisierung bestimmt – der gesamte Bauprozess befindet sich im Wandel und wird zukünftig komplett durchdigitalisiert“, so Reismann weiter. Mit der Enquete wird ein jährlicher, offener Rahmen zum Informationsaustausch und zur Diskussion geschaffen. Experten aus Wirtschaft, Politik, Normung und Forschung entwickeln und erörtern gemeinsame Strategien, Impulse und Projekte zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Betriebe. Zum Auftakt wurde der zentralen Frage nachgegangen: Was braucht es für eine wettbewerbsfähige und erfolgreiche Zukunft von Baugewerbe, Bauindustrie und Bauwirtschaft sowie nachhaltigen Betrieb in und aus Österreich?

Who is Who der Baubranche

Die Sektionschefs Michael Losch (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft) und Roland Sauer (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz) begrüßten das Engagement der Initiative und erläuterten in ihren Keynotes die Bedeutung der heimischen Baubranche für den Wirtschafts-, Know-how- und Arbeits-Standort Österreich und die chancenreichen zukünftigen Entwicklungen. Die anschließende Podiumsdiskussion stand ganz im Zeichen des Ziels der Enquete, einen offenen Dialog und einen Prozess anzustoßen, einerseits die Teilbereiche „Planung“, „Bauen“ und „Betreiben“ unter den veränderten Rahmenbedingungen der Digitalisierung stärker zu vernetzen und andererseits international bereits etablierte digitale Standards – wie das vielgerühmte BIM (Building Information Modeling) – zu forcieren.

Zu diesen komplexen Herausforderungen tauschten sich ÖBB-Infrastruktur-Vorstand Franz Bauer, BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner, ASFINAG-Vorstand Alois Schedl, Leyrer+Graf Baugesellschaft-Chef Stefan Graf, Strabag-Vorstand Peter Krammer und Porr AG-Vorstand Karl-Heinz Straus aus und diskutierten mögliche Strategien für die Zukunft. Universitäts-Professor Gerald Goger skizzierte abschließend für seinen Forschungsbereich Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik an der Technischen Universität Wien die wissenschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung von Planungs- und Bauprozessabwicklungen in Forschung und Lehre.

Preisverleihung „KMU und Startup im Export“

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Preisverleihung „KMU und Startup im Export", der Unternehmen mit Innovationspotenzial in den Bereichen Immobilien, Industrie und Infrastruktur, die sich als besonders exportfähig erwiesen haben, ausgezeichnet hat. Der in diesem Jahr erstmalig verliehene Preis wurde von Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien, unter deren Schirmherrschaft die Auszeichnung steht, feierlich an das Unternehmen S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH übergeben.

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