Obwohl die (Berufs-)Welt zunehmend digitaler wird, fühlen sich die Österreicher:innen nicht sonderlich gut auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet: Nur 13,7 Prozent haben das Gefühl, sehr gut gewappnet zu sein und mehr als jede:r Dritte arbeitet im Job überhaupt nur selten mit digitalen Tools. Das zeigt jedenfalls die kununu Arbeitsmarktstudie, die vom Marktforschungsinstitut Marketagent im Auftrag der Arbeitgeber-Vergleichsplattform durchgeführt wurde, und für die 3.119 Beschäftigte in Österreich zwischen 18 und 65 Jahren zu deren Arbeitsleben befragt wurden.
Vier von zehn Menschen nutzen keine digitalen Tools im Job
Auf die Frage, mit welchen Technologien heimische Arbeitnehmer:innen im Berufsalltag zu tun haben, zeigte sich, dass die meisten Befragten (39,3 Prozent) gar keine digitalen Tools nutzen. Wenn digitale Tools hingegen verwendet werden, dann kommen meist Kollaborationstools wie MS Teams oder Slack zum Einsatz (25,5 Prozent), gefolgt von Cloud-basierten Plattformen (20,3 Prozent), Künstlicher Intelligenz (16,6 Prozent), Projektmanagement-Software (15,7 Prozent) sowie Datenanalyse-Tools (15,6 Prozent).
Diese hohe Quote von Arbeitnehmer:innen, die gar keine digitalen Tools nutzen, lässt wenig Verwunderung darüber offen, warum sich gerade einmal 13,7 Prozent der Beschäftigten sehr gut auf die künftige Arbeitswelt und deren Herausforderungen vorbereitet fühlen. Dabei scheinen junge Menschen signifikant besser gewappnet zu sein. Weiters geben 32,4 Prozent zumindest davon aus, dass sie eher gut vorbereitet sind, und 39 Prozent geben sich neutral.
Arbeitnehmer:innen erkennen Potenzial digitaler Tools
Das scheint aber wenig mit mangelndem Interesse der Arbeitnehmer:innen an digitalen Tools oder gar Skepsis davor zu tun zu haben – denn rund die Hälfte der Befragten (51,7 Prozent) glaubt, dass die Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren einen positiven Einfluss auf ihren Job haben wird. Dabei sind jüngere Menschen zuversichtlicher, und Männer (54,2 Prozent) geben sich optimistischer als Frauen (48,8 Prozent). Weitere 39,6 Prozent sehen den Einfluss der Digitalisierung auf ihren Job neutral, und nur 8,8 Prozent glauben an einen eher oder sehr negativen Einfluss.
Demnach ist es wenig überraschend, dass technologische und digitale Skills für die Befragten als wichtigste Aspekte der Weiterbildung für die Zukunft gelten, und sich mit 35,4 Prozent noch vor der Anpassungs- und Problemlösungsfähigkeit (34,3 Prozent) und dem Branchen- oder spezialisiertem Fachwissen (33,5 Prozent) einreihen.
Weiterbildung für Mitarbeiterbindung und Wertschätzung
Nina Zimmermann, CEO von kununu: "Während die Jungen den Arbeitsmarkt großteils schon als Digital Natives betreten, sind Unternehmen gut beraten, alle Generationen in den Bereichen Digitalisierung und KI weiterzubilden. Vertreter:innen der Baby-Boomer-Generation möchten oftmals über ihr Pensionsalter hinaus arbeiten – nicht nur für sie ist passende Weiterbildung eine ausgezeichnete Maßnahme zur Mitarbeiterbindung und zeugt obendrein von Wertschätzung."
Und das scheint ein Großteil der heimischen Unternehmen gut hinzubekommen: Grundsätzlich zeigt die Befragung nämlich, dass knapp die Hälfte (49,3 Prozent) der Beschäftigten in Österreich mit der Unterstützung des Arbeitgebers bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung sehr bis eher zufrieden ist, wobei dieser Wert mit höherer Position im Unternehmen steigt. Angeboten werden den Arbeitnehmer:innen interne Schulungen (47,9 Prozent), externe Fortbildungen (33,9 Prozent), Online-Kurse (32,7 Prozent), Mentoring-Programme (10 Prozent) sowie Weiterbildungsgutscheine (7,9 Prozent).
Trotzdem geben 22,2 Prozent an, dass ihnen ihr Arbeitgeber gar keine Weiterbildung anbietet, wobei Frauen hier (25,5 Prozent) deutlich öfter betroffen sind als Männer (19,2 Prozent). Und auch das Alter scheint entscheidend zu sein, denn in der Kohorte der 60- bis 65-Jährigen erhalten 36,9 Prozent laut eigenen Angaben keine Weiterbildungsmöglichkeit.
Mehr Informationen zur Studie finden Sie in unserer Infobox.
www.kununu.com
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