Innovation und Perspektiven
Rund 600 Teilnehmer:innen beim zweiten NÖ Zukunftstag der Baugewerbe

| Redaktion 
| 28.01.2025

Innovationen und Perspektiven von und für den Bau in Niederösterreich standen im Zentrum der hochkarätig besetzten Veranstaltung.

Die Kombination aus wirtschaftlichen, regulatorischen und gesellschaftlichen Faktoren hat die Branche in eine Krise geführt, deren Auswirkungen weit über den Bausektor hinausreichen. Vor diesem Hintergrund steht das Baugewerbe auch 2025 vor zahlreichen Herausforderungen. Beim zweiten NÖ Zukunftstag der Baugewerbe standen diese Herausforderungen, aber vor allem Innovationen und Perspektiven von und für den Bau in Niederösterreich, im Mittelpunkt.

Hochkarätige Podiumsdiskussion

Für die Baubranche gebe es nun endlich Grund zu leichtem Optimismus, lautete der Tenor bei einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wolfgang Ecker, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), dem Obmann der WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk Jochen Flicker, sowie Gabriel Felbermayr, dem Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). Weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Bauwirtschaft seien aber nötig.

Im Speziellen gehöre die Entlastung der Betriebe von bürokratischen Belastungen dazu. "Wir müssen die Bürokratie für unsere Betriebe abbauen. Klagen über bürokratische Fesseln sind das absolute Top-Thema in unseren Gesprächen mit Unternehmer:innen", sagte Johanna Mikl-Leitner. Und das gelte nicht nur für Österreich. "Ich denke, dass das auch in Europa angekommen ist. Die Zeit des Golden Plating ist vorbei", so die Landeshauptfrau. Wolfgang Ecker, WKNÖ-Präsident, pochte neben einer Reduzierung der Bürokratie auf Maßnahmen wie Entlastungen bei den Lohnnebenkosten sowie eine Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften. Laut dem WKNÖ-Präsidenten müsse die zukünftige Bundesregierung unbedingt "die Wirtschaft im Fokus" haben. "Ganz wichtig ist Technologieoffenheit und eine Unterstützung bei Innovationen und Investitionen. Die Wirtschaft ist immer Teil der Lösung", so Ecker.

Aus für KIM-Verordnung soll Schwung bringen

Auch das Aus für die KIM-Verordnung (LEADERSNET berichtete) wurde von den Teilnehmer:innen begrüßt. "Dass die KIM-Verordnung gefallen ist, erzeugt eine andere, positivere Stimmung in der Bevölkerung und damit auch für unsere Baugewerbe", so WKNÖ-Spartenobmann Jochen Flicker. Er erwartet sich zusätzlichen Schwung für die Bauwirtschaft von einem derzeit in Entwicklung befindlichen KI-Tool, das das Zusammenführen von Auftraggeber:innen und Bauunternehmen optimieren soll.

WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr sah in einer eigenen Keynote zum Thema "Die Bauwirtschaft: Ist-Stand und Ausblick" die Arbeit als "großes Thema". Es sei zentral, Menschen verstärkt in Beschäftigung zu bringen, angesichts einer steigenden Bevölkerung bei gleichzeitig sinkenden Arbeitsstunden, Stichwort Teilzeitboom. "Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, brauchen wir hohe Ziele", so Felbermayr. Das gelte für eine ausgewogene Regulierung ebenso wie für eine "clever designte Zuwanderung" oder das Bildungssystem.

600 Teilnehmer:innen vor Ort

Rund 600 Teilnehmer:innen hatten neben der Diskussionsrunde auch die Chance, vier hochkarätigen Vorträgen zuzuhören. Neben dem Vortrag von Markus Hengstschläger unter dem Titel "Bildung der Zukunft – Anregungen für Gewerbe und Handwerk" standen auch die Keynotes von Steffen Robbi – "KI in der Bauwirtschaft und deren Anwendung für Planung, Bauausführung und Gebäudebetrieb", Siegfried Nagl – "Zukunft der Energieversorgung in Ö – Energiemasterplan für Österreich" und von Jan Philipp Schifko und Julian Ring – "Haftungen und rechtliche Risken im Baubereich – Judikaturen und Entwicklung", im Fokus.

www.wko.at/noe

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