Die Österreicher:innen lassen sich ihren Urlaub von der aktuellen Weltlage, Teuerungen und Inflation nicht verderben. Das zeigt eine neue Studie, verantwortet von Marketagent. In Auftrag gegeben wurde sie von der Ruefa. Die Ergebnisse laufen unter dem Namen "Reisekompass 2025". Befragt wurden dazu 1.563 Menschen ab 18 Jahren mittels Online-Interviews.
Aus der Erhebung geht hervor, dass 89 Prozent der Österreicher:innen heuer einen Urlaub planen. Besonders beliebt sind dabei Reiseziele, die Sonne, Strand und Meer versprechen. Aber auch Erholung- und Wellness-Angebote stehen hoch im Kurs und haben in diesem Jahr reichlich Zulauf.
Rückblick auf 2024
Im vergangenen Jahr waren die Österreicher:innen durchschnittlich 19 Tage lang in diversen Urlaubskonstellationen – und damit um einen Tag länger als noch 2023. Aufgeteilt war die Urlaubszeit zumeist auf zwei (26 Prozent) bis drei Urlaubstage (23 Prozent) bzw. einen Urlaub (19 Prozent). In den meisten Fällen dauerte die Reise zwischen acht und 14 Tagen (26 Prozent) oder hatte eine Dauer von bis zu sieben Tagen bzw. 15 bis 21 Tagen (jeweils 22 Prozent) oder zwischen 22 und 31 Tagen (18 Prozent) und mehr (12 Prozent). Mit Blick auf die durchschnittlichen Ausgaben lässt sich eine Summe von 2.071 Euro ausmachen.
"Die Österreicher:innen waren 2024 reisefreudig und haben ihre Urlaubspläne zielstrebig verwirklicht", so Birgit Wallner. Michele Fanton, Geschäftsführung Ruefa, fügt hinzu: "Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sind wir zufrieden, dass wir das Jahr gut geschafft haben und blicken nun optimistisch auf ein erlebnisreiches Reisejahr 2025 mit vielen neuen Highlights und Angeboten."
Der Generationsvergleich
89 Prozent der Befragten haben ausgesagt, heuer definitiv in den Urlaub fahren zu wollen. Dabei zieht es die Generation Z (1994–2010) zu 85 Prozent ins europäische Ausland. 67 Prozent von ihnen bleiben in Österreich und 37 Prozent planen in ferne Urlaubsländer zu reisen. Bei den Millennials (1980–1993) bevorzugen 77 Prozent das europäische Ausland, während ebenfalls 67 Prozent in Österreich bleiben und nur 25 Prozent in die Ferne reisen wollen. Und auch bei der Generation X (1965–1979) zeigt sich Europa als beliebtestes Reiseziel (77 Prozent), gefolgt von Österreich (71 Prozent) und ferne Länder (19 Prozent). Eine Ausnahme stellen in dieser Reihe die Baby Boomer dar (1946–1964). Sie wollen mit 80 Prozent als einzige Generation bevorzugt in Österreich Urlaub machen. Erst dann folgen das europäische Ausland (77 Prozent) und Fernreisen (16 Prozent). Als die größten Österreich-Fans gingen außerdem die Traditionalist:innen (1922–1945) hervor. Ganze 86 Prozent verbringen ihren Urlaub am liebsten in hierzulande. 73 Prozent fahren aber auch ins europäische Ausland und 17 Prozent planen eine weitere Reise.
Insgesamt planen die Österreicher:innen – analog zum letzten Jahr – auch heuer wieder durchschnittlich 19 Tage Urlaub. Dieser wird aufgeteilt in zumeist zwei Urlaube (30 Prozent), einen Urlaub (23 Prozent) und drei Urlaube (21 Prozent). Nur zwölf bzw. 14 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen machen viermal und öfter Urlaub. Der Haupturlaub soll hingegen durchschnittlich elf Tage dauern.
Blick ins Geldbörsel
Heuer liegen die geplanten Ausgaben im Durchschnitt bei 2.073 Euro – sprich zwei Euro mehr als im vergangenen Jahr. Laut Auswertung haben insbesondere Ältere wesentlich mehr Urlaubsbudget zur Verfügung. Das Reisebudget steigt bei der Generation Z von 1.818 Euro pro Person bzw. 1.758 Euro bei den Millennials bis auf 3.390 Euro in der Generation der Traditionalist:innen. Dabei verfügt der Westen Österreichs über mehr finanzielle Mittel als andere Bundesländer. Angeführt von Tirol mit 2.414 Euro und gefolgt von den Kärntner:innen mit 2.366 Euro. Abgerundet wird diese Top 3 durch die Wiener:innen. Sie planen durchschnittlich 2.145 Euro für ihren Urlaub auszugeben.
Trotz der ungebrochenen Reiselust nimmt die aktuelle Weltlage Einfluss auf das Urlaubsbudget. 41 Prozent und damit plus zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich immerhin von den derzeitigen Teuerungen hinsichtlich ihrer Reisepläne unbeeindruckt. 17 Prozent hingegen wollen die günstigere Nebensaison nutzen und 14 Prozent Frühbucher:innen-Angebote. Weitere zwölf Prozent wollen weniger oft verreisen.
Wo die Reise 2025 hingeht
Die Erhebung zeigt außerdem, dass die Hälfte der Befragten zumindest einen Strandurlaub plant. Städtereise (39 Prozent) und Wellness- bzw. Erholungsurlaube (36 Prozent) folgen auf den Rängen zwei und drei – wobei insbesondere Wellnessurlaube ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2024 verzeichnen und damit den größten Zuwachs erfahren. "Die Herausforderungen im Alltag sind vielfältig – Naturerlebnisse, Ruhe und Entspannung bieten einen offensichtlichen Weg, um ihnen kraftvoll zu begegnen. Der Urlaub wird dabei als eine der wichtigsten Gelegenheiten im Jahr betrachtet, um neue Energien zu tanken", so Thomas Schwabl, Geschäftsführer und Gründer von Marketagent.
Ebenfalls beliebt sind heuer auch Aktivurlaube (21 Prozent) und Erlebnisreisen bzw. Rundreisen/ Roadtrips (18 Prozent; +4 Prozent). Ski- und Winterurlaube sind für elf Prozent der Österreicher:innen interessant und ebenfalls elf Prozent schauen nach Kultur- und Studienreisen.
Die Hauptreisesaison bleibt der Sommer – vor allem Juli und August. Aber auch die Vor- und Nachsaison erfreut sich wachsender Beliebtheit – insbesondere der April und Mai. Die beliebtesten Reiseziele im Inland sind die Steiermark (33 Prozent), Kärnten (25 Prozent) und Salzburg (24 Prozent). In Europa führt Italien (35 Prozent) das Ranking an, gefolgt von Kroatien (27 Prozent) und Deutschland (18 Prozent). Mit Blick auf ferne Länder zeigt sich wiederum, hoch im Kurs stehen die USA (16 Prozent), Thailand (13 Prozent) und Japan (7 Prozent). Aber auch Vietnam liegt mit einem Plus von zwei Prozent im Trend (4 Prozent), ebenso wie die Vereinigten Arabischen Emirate (6 Prozent) und die Malediven (4 Prozent).
Als Transportmittel wählen 55 Prozent der Österreicher:innen das eigene Auto. 43 Prozent setzen auf Flugreisen, 15 Prozent auf eine Reise mit der Bahn, sieben Prozent jene mit dem Bus und drei Prozent wollen mit dem Wohnmobil verreisen sowie zwei Prozent mit dem Mietauto.
Urlaubstrends
Die Erhebung lieferte obendrein Ergebnisse zu Reisemotiven und Trends. Demnach haben 55 Prozent angegeben, Wellness zu wollen, 27 Prozent redeten von Slow Tourism und 26 Prozent von kulinarischen Reisen. Auch Abenteuerreisen (21 Prozent) und nachhaltiger Tourismus (20 Prozent) finden Anklang, ebenso wie mobile Wohnformen (19 Prozent) und Reisen zum Thema Spiritualität und Gesundheit (17 Prozent). Auf Interesse stößt auch "Lernen mit Locals" (11 Prozent), Workation (6 Prozent) und der Social Media Lifestyle (4 Prozent).
Gefragt nach den Highlights haben 34 Prozent das Beobachten von Wildtieren angegeben, 33 Prozent eine entspannte Strandlage und 29 Prozent die Begegnung mit freundlichen Einheimischen. Was den Österreicher:innen hingegen ungut aufstößt, sind überhöhte Preise für Tourist:innen (20 Prozent), schlechtes Wetter (15 Prozent) und überfüllte Attraktionen (14 Prozent).
Auch macht sich der Wunsch nach mehr Individualität bemerkbar: 54 Prozent der Befragten wünschen sich Anpassungen von Aktivitäten und Ausflügen an ihre persönlichen Interessen. 32 Prozent möchten das Reisetempo und die Aufenthaltsdauer an verschiedenen Orten flexibel gestalten und jeweils weitere 28 Prozent würden spontane Änderungen der Reiseroute oder anpassbare Verpflegungsoptionen schätzen.
Mit Blick auf die Temperaturen zeigt sich ein uneinheitlicher Charakter: 30 Prozent der Österreicher:innen lassen sich kaum davon beeinflussen. 28 Prozent bevorzugen die kühlere Vor- und Nebensaison, während 24 Prozent gezielt in die Sonne fliegen und sogar 18 Prozent bewusst auf die wärmste Hauptsaison setzen. 15 Prozent der Befragten wollen hingegen die Sonne vermeiden und entscheiden sich daher bewusst für kühlere Urlaubsziele.
Der Nachhaltigkeitsaspekt wird hierzulande auch immer wichtiger, wie die Umfrage zeigt. Für 80 Prozent der Studienteilnehmer:innen steht der respektvolle Umgang mit dem Land und seiner Bevölkerung an erster Stelle, gefolgt vom Schutz lokaler Pflanzen und Tiere (69 Prozent). Ebenso am Herzen liegt den Österreicher:innen die Förderung der regionalen Wirtschaft (54 Prozent), die soziale Verträglichkeit des Urlaubs (38 Prozent) und umweltfreundliche Unterkünfte (38 Prozent). Eine umweltfreundliche Ab- und Anreise ist schließlich 36 Prozent der Befragten wichtig.
Einen Eindruck von der Pressekonferenz können Sie sich mittels Galerie verschaffen.
www.ruefa.at
www.marketagent.com
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