Studie zeigt 13 Top-Trends
So soll die Arbeitswelt 2040 aussehen

| Tobias Seifried 
| 15.01.2025

Laut einer Studie werden wir in 15 Jahren u. a. anstatt isoliert im Home-Office zu sitzen, im Fitnessstudio, mit flexiblen Workspaces arbeiten und Künstliche Intelligenz soll sämtliche Routineaufgaben erledigen. Insgesamt werden 13 Trends zur Zukunft der Arbeit prognostiziert.

Bis zum Jahr 2040 dauert es zwar noch eine Weile, dennoch sind Prognosen, die bereits jetzt einen Ausblick darauf wagen, immer wieder spannend. Eine solche gibt es nun in Bezug auf unsere Jobs. Konkret wird die Frage gestellt, wie die Arbeitswelt in 15 Jahren aussieht. Eine Antwort darauf möchte der Xing Future Work Report, den das Jobs-Netzwerk Xing in Zusammenarbeit mit dem Trendbüro München erarbeitet hat, geben.

Vier zentrale Fragen

Der Report wagt den Blick nach vorn und stellt vier zentrale Fragen: Was, wie, wo und mit wem werden wir in Zukunft arbeiten? Identifiziert haben Xing und das Trendbüro München dabei 13 wichtige Trends, die die Arbeitswelt von morgen prägen sollen: flexibler, inklusiver, vernetzter und vor allem zutiefst menschlich – trotz oder gerade wegen des technologischen Fortschritts. Die Analyse verbindet dabei Prognosen mit einem praxisnahen Blick auf die Realität. Eine Umfrage unter Xing Mitgliedern liefert zusätzlich Einblicke aus der Perspektive von Arbeitnehmenden und HR-Verantwortlichen. Zudem zeigen Best Practices, welche Unternehmen bereits heute in der Umsetzung der Zukunftstrends sind.

Julian Stahl, Xing Arbeitsmarktexperte und Co-Herausgeber des Xing Future Work Reports, ist überzeugt, dass es entscheidend sei, sich heute bereits aktiv mit diesen Zukunftsthemen auseinanderzusetzen und bestehende Annahmen auch kritisch zu hinterfragen. "Der Xing Future Work Report ist mehr als eine Zukunftsprognose – er ist ein Aufruf zum Handeln. Wir möchten für Arbeitnehmende, Entscheidungsträger und Unternehmen den Dialog anstoßen, Denkräume öffnen und konkrete Initiativen anregen. Denn die Zukunft der Arbeit beginnt jetzt, und sie gehört all denen, die sie aktiv mitgestalten", so Stahl.

Zukunft der Arbeit

Einig sind sich Expert:innen rund um den Globus darüber, dass die Arbeitswelt in den kommenden Jahren vor weitreichenden Veränderungen steht. Angetrieben durch den demografischen Wandel, technologischen Fortschritt und ökologische Anforderungen, sei mit Umbrüchen bei Jobs und den künftig erforderlichen Kompetenzen zu rechnen.

Sabine Rogg, Director Trends & Strategy des Trendbüro München und Co-Herausgeberin des Xing Future Work Reports sagt: "Technologische Innovationen treffen auf einen tiefgreifenden Wertewandel und neue Formen der Zusammenarbeit – unsere Arbeitskultur befindet sich im Fast-forward-Modus. Darum stellen wir im Xing Future Work Report bewusst den Menschen in den Mittelpunkt, statt lediglich den Diskurs über Künstliche Intelligenz zu wiederholen. Denn die eigentliche Frage lautet: Wie gestalten wir diesen Wandel aktiv – und zu unserem Wohl?"

Die 13 Trends im Überblick

Von den Xing-Expert:innen werden die 13 wichtigsten Trends wie folgt beschrieben:

Kapitel 1: Was arbeiten wir in Zukunft?

  • Trend #1 Automatisierungs-Shift: Statt zu verschwinden oder gänzlich von der KI ersetzt zu werden, verlagern sich Jobs. Upskilling wird essenziell – besonders in Niedriglohnsektoren. Neue Berufe wie Gamification-Rehabilitators, die uns zum Arbeiten motivieren, entstehen.
  • Trend #2 Technisches Know-When: Unternehmen mangelt es vor allem an Know-When, wenn es um KI geht. Smarte Führungskräfte setzen frühzeitig Leitplanken und geben Mitarbeitenden Sicherheit bei der KI-Implementierung. Chief-AI-Officers leiten diese Prozesse an.
  • Trend #3 Transitional Skills: Führungskräfte managen nicht mehr, sie begleiten. Als Coaches fördern sie die Resilienz ihrer Teams und treiben empathisch positive Veränderungen voran. Cultural-Evolution-Leads halten die Balance zwischen Innovation, Kultur und täglicher Produktivität.

Kapitel 2: Mit wem arbeiten wir in Zukunft?

  • Trend #4 Beyond Diversity: Inklusion wird als Wettbewerbsvorteil und die Unterschiede in Denk- und Arbeitsweisen neurodivergenter Menschen als Chance erkannt. Best-Practice-Beispiel: Die Bank JPMorgan Chase erntet mit ihrem Projekt "Autism at Work" heute schon die Früchte ihrer Arbeit.
  • Trend #5 Net-Work-Force: Job-Sharing, Freelancing, Arbeit auf Projektbasis oder der Austausch zwischen Generationen ermöglichen es, schnell hochqualifizierte Partner*innen für zu erledigende Jobs zu finden.
  • Trend #6 KI als Co-Worker: KI ist 2040 festes Team-Mitglied. Sie übernimmt den klassischen 9-to-5-Bürojob mit repetitiven Aufgaben. Freiwerdende Ressourcen wiederum fließen in die Weiterbildung von Menschen – oder Tools. KI-Scouts helfen, Risiken und Entwicklung im Auge zu behalten.

Kapitel 3: Wo arbeiten wir in Zukunft?

  • Trend #7 Bewusste Hybridität: Unternehmen nutzen die Faktoren Flexibilität, Zeitsouveränität und die Möglichkeit, einen gesunden Lebensstil zu führen, als Mitarbeiterbindungstools.
  • Trend #8 Form Follows Flow: Adaptionen an Licht, Wandfarbe, Pflanzen oder Materialien machen uns produktiver und glücklicher. Arbeitsorte sind dank neurologischer Innenraumgestaltung je nach Aufgabenstellung individuell anpassbar.
  • Trend #9 The More-Than-Office: Die erlebnisorientierten Generationen wollen 2040 nicht mehr zurück ins konventionelle Büro. Sie erhalten ein attraktives Plug & Work samt Fitness-Studios, Concierge-Services und exklusiven Events.
  • Trend #10 Dislocated Recruiting: Internationale Fachkräfte tragen spezielles Wissen ins Unternehmen ein. Optimierte KI-Bewerbungsprozesse erleichtern Recruiting-Abteilung, Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen.

Kapitel 4: Wie arbeiten wir in Zukunft?

  • Trend #11 Holistische Human Relations: Angesichts immer mehr Quereinsteiger:innen ist Onboarding komplexer geworden. KI-gestützte Lernplattformen helfen ihnen und der Belegschaft mit maßgeschneiderten Weiterbildungsangeboten entlang der Karriereleiter.
  • Trend #12 Sinn-Shift: Sinnstiftende Arbeit ist nicht mehr einer der wichtigsten Faktoren bei der Suche nach einer neuen Stelle. Die Relevanz von Purpose sinkt. Führungskräfte setzen jetzt auf einen neuen Mix aus intrinsischen und extrinsischen Faktoren.
  • Trend #13 Fluides Polywork: Neue Formen der Zusammenarbeit erfordern auch neue Arbeitsverhältnisse und Entgelt-Modelle. Unternehmen entwickeln leistungsbasierte Vergütung, Bedarfs-Gehälter oder neue Baukastensysteme – und werden so den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden in 2040 gerecht.

Fazit

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass der Wandel der Arbeitswelt viel Anpassungsfähigkeit von Mitarbeitenden und Unternehmen abverlangen wird. Die Ära abgeschlossener Transformationen weicht einer stetigen Evolution. Diese Erkenntnis wird durch die Ergebnisse der Umfrage gestützt: So glaubt fast jedes vierte Xing Mitglied, dass es den eigenen Job in der jetzigen Form in 15 Jahren nicht mehr geben wird. Umso entscheidender wird sein, etablierte Prozesse nicht nur zu hinterfragen, sondern bewusst zu verlernen, um Raum für Neues zu schaffen", fasst Julian Stahl abschließend zusammen. 

www.xing.com

www.new-work.se

Der Xing Future Work Report mit allen Inhalten und Umfrageergebnissen können Sie als PDF-File herunterladen.

Über den Report

Der Xing Future Work Report wurde von Xing in Zusammenarbeit mit dem Trendbüro in München unter der inhaltlichen Leitung von Expertin Sabine Rogg, Director Strategy & Trends, erstellt. Zu den vorgestellten Trends wurden zusätzlich 732 Mitglieder des Jobs-Netzwerks bzw. 111 Recruiter:innen und HR-Verantwortliche aus dem Xing Netzwerk befragt.

Der Report ist das Nachfolge-Werk des 2018 publizierten New Work Trendbook von Professor Peter Wippermann und Xing.

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Über den Report

Der Xing Future Work Report wurde von Xing in Zusammenarbeit mit dem Trendbüro in München unter der inhaltlichen Leitung von Expertin Sabine Rogg, Director Strategy & Trends, erstellt. Zu den vorgestellten Trends wurden zusätzlich 732 Mitglieder des Jobs-Netzwerks bzw. 111 Recruiter:innen und HR-Verantwortliche aus dem Xing Netzwerk befragt.

Der Report ist das Nachfolge-Werk des 2018 publizierten New Work Trendbook von Professor Peter Wippermann und Xing.

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