Sanierung der Möbelkette gescheitert
Kika/Leiner ist erneut pleite: 1.400 Mitarbeiter betroffen

| Tobias Seifried 
| 12.11.2024

Da die geplante Sanierung der Möbelkette gescheitert ist, muss das Management Insolvenz anmelden.

Für die verbliebenen Mitarbeiter:innen von Kika/Leiner gibt es eine Hiobsbotschaft. Wenige Wochen nachdem bekannt wurde, dass die angestrebte Sanierung nicht nach Plan verläuft (LEADERSNET berichtete), ist die Möbelkette erneut in die Pleite geschlittert. Das Management hat am Dienstag angekündigt, erneut Insolvenz anzumelden. Dies dürfte in Kürze geschehen.

In einer Mitteilung heißt es, dass man zwar alles Menschenmögliche unternommen habe, um das Unternehmen fortführen zu können, jedoch sei die Sanierung des angeschlagenen Möbelhauses unter den derzeitigen Rahmenbedingungen letztendlich nicht möglich gewesen.

Gründe für die neuerliche Pleite

Gründe für das Scheitern werden mehrere genannt. Dazu zählen u.a. die allgemeine Kaufzurückhaltung, Kostensteigerungen sowie die Lohnerhöhungen. Zudem geht das Management davon aus, dass das Markenimage von Kika/Leiner aufgrund der Insolvenz gelitten habe bzw. beschädigt worden sei. Insgesamt hätten die Umstände eine Rettung des Unternehmens zu einer "nicht bewältigbaren Aufgabe" gemacht.

Wie es mit den verbliebenen 17 Filialen und den rund 1.400 Mitarbeiter:innen weitergeht, kann derzeit noch niemand sagen. In den nächsten Wochen liegt das Schicksal der Möbelkette in den Händen des Insolvenzverwalters. 

Gewerkschaft alarmiert

In Zusammenhang mit der neuerlichen Insolvenz appelliert Michael Pieber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Niederösterreich, wo die Möbelkette ansässig ist, an die Beschäftigten: "Unterschreiben Sie nichts, setzen Sie keine eigenmächtigen Schritte, kündigen Sie nicht. Sie könnten um Ansprüche umfallen."

"Im Fall einer Insolvenz übernimmt der Insolvenzentgeltfonds die Auszahlung offener Ansprüche. Arbeitnehmer:innen sind damit davor geschützt, dass ihnen aufgrund der Insolvenz Geld entgeht", so Pieber. Die GPA werde in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer die Beschäftigten beraten und strukturiert die weitere Vorgangsweise darlegen. Pieber: "Wenn Sie nun selbst kündigen oder etwas unterschreiben, gefährden Sie eventuell Ansprüche. Lassen Sie sich unbedingt von uns beraten."

www.kika.at

www.leiner.at

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