Bildmanipulation
Japanische Regierung für "unpassende" Kleidung im Internet verspottet

| Larissa Bilovits 
| 08.10.2024

Das neue Kabinett Japans hat ein Gruppenbild manipulieren lassen, weil die Regierungsmitglieder unter anderem faltige Hosen anhatten. Den Social-Media-User:innen auf der ganzen Welt entging dies natürlich nicht.

Japan ist stolz auf seine Tradition. Umso wichtiger ist es, dass bestimmte Regeln eingehalten werden – etwa die Etikette bei formellen Anlässen. Hosen, die deutliche Falten schlagen, oder weiße Hemden, die unter einem Frack herausragen, sind ein absolutes No-Go. Genau das war nun aber auf dem offiziellen Foto des neuen Kabinetts passiert, auf dem Ministerpräsident Shigeru Ishiba und Verteidigungsminister Gen Nakatani "unpassend" gekleidet waren. Dennoch druckten einige japanische Medien das "Skandal"-Bild ab. Das war der neuen Regierung offenbar so peinlich, dass die Makel auf dem offiziellen Kabinettsfoto plötzlich verschwunden waren – das Bild war also offenbar manipuliert worden. 

Trotzdem konnte eine große Welle des Online-Spotts für die "schlampige" Kleidung nicht verhindert werden. So schrieb etwa ein Nutzer auf X, vormals Twitter: "Das ist schlimmer als ein Gruppenfoto von einem Renterclub auf einem Ausflug. Das ist total peinlich." Aber auch die Tatsache, dass das Bild dafür überhaupt manipuliert werden musste, sorgte für hämische Kommentare. 

Inzwischen räumte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi ein, dass "geringfügige" Retuschen am Kabinettsfoto passiert waren: Gruppenfotos von offiziellen Veranstaltungen des Regierungschefs würden schließlich "für immer als Andenken" bewahrt werden, daher sei es "üblich, geringfügige Bearbeitungen vorzunehmen", betonte er.

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