Mehr Sichtbarkeit für Frauen – das wünschen wir uns in vielen Bereichen der Gesellschaft. Ein Bereich, indem es umgesetzt wird, ist die Kunst. Im Rahmen der Vienna Design Week steht das Möbelmuseum heuer ganz im Zeichen von Frauen im Design. Daher werden passend zum Frauenschwerpunkt sowie anlässlich des 100. Jubiläums der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, ausschließlich Porzellandesigns von Künstlerinnen von 1930 bis heute gezeigt.
Dem zum Anlass lud das Möbelmuseum erst kürzlich gemeinsam mit der Vienna Design Week zum Cocktail. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung, um der Vitrinenpräsentation "Machen Sie es anders! Designerinnen der Porzellanmanufaktur Augarten" beizuwohnen. Kuratiert wurde die Ausstellung, die einen facettenreichen Blick auf die Arbeiten der Designerinnen wirft, von Eva B. Ottillinger, stellvertretende Leiterin Abteilung historische Sammlungen, Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und Claudia Lehner-Jobst, wissenschaftliche Direktorin, Sammlungskuratorin Porzellanmanufaktur Augarten.
"Ich bin sehr stolz darauf, dass wir im Möbelmuseum Wien einen selbstbewussten Rundum-Blick auf weibliches Design werfen. Während die Sonderausstellung "Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute" einen internationalen Schwerpunkt hatte, stehen im neuen Themenweg in der ständigen Sammlung und der Galerieausstellung heimische Künstlerinnen, Designerinnen und Auftraggeberinnen im Fokus. Und ich finde, das war höchste Zeit", so Klaus Panholzer, CEO/ Geschäftsführer Schönbrunn Group.
Die Rolle weiblicher Kunst in drei Vitrinen verdeutlicht
Frauen hatten eine große Bedeutung für die Wiener Porzellanmanufaktur und waren seit den Gründungsjahren nicht nur als traditionelle Porzellanmalerinnen tätig, sondern gestalteten auch neue Formen und Dekore. Der Bogen spannt sich von Ena Rottenberg und Hilde Jesser um 1930, über Elfriede Teufelhart und Ursula Klasmann um 1955/60 bis Hanna Burkart und LUCY.D in den letzten Jahren.
Drei Vitrinen mit Porzellanarbeiten wurden vorbereitet. Die Erste, welche sich auf die Zwischenkriegszeit konzentriert, zeigt ein Tee- und Kaffeeservice, entworfen von Ena Rottenberg (1893-1952), um 1930; eine Vase mit Biscuitrelief "Diana“" – ebenfalls von Ena Rottenberg designt; ein Mokkaservice "Gelber Fond mit modernem Punktmuster" von Hilde Jesser (1894-1985) aus den Jahren rund um 1930; die Porzellanfigur "Pyjama" entworfen um 1928 von Mathilde Jaksch (1899-1988); einen Teller aus einem Mokkaservice ebenfalls um 1928 designt von Hilde Jesser und die Porzellanfigur "Strandvergnügen" aus demselben Zeitraum von Mathilde Jaksch.
In der zweiten Vitrine wird die Nachkriegszeit beleuchtet. Zu sehen sind Vasen, Dosen und Kerzenleuchter aus dem Zeitraum 1955/58 entworfen von der Porzellanmalerin Ursula Klasmann (*1930) sowie das Tee-Service "Moderner Linien-und Flächendekor" von Elfriede Teufelhart (1930-2015) aus den Jahren um 1955. Auch der 1951 designte Teller "Modernes Bouquet" von Grete Rader-Soulek (1920-1997) sowie ihr passender Entwurf dazu, ihre Bonbondose "Lange Blätter" und ihre gestaltete Vase aus demselben Zeitraum, sind Teil der Ausstellung.
Die dritte Vitrine behandelt Designs nach 2000 und präsentiert einen Teller mit Dekor "Fish & Ships" entworfen und bemalt von Xenia Ostrovskaya (*1989) sowie "Wiener Melange" mit Verpackung, dessen Entwurf von LUCY.D (Barbara Ambrosz, *1975 und Karin Santorso,*1975) stammt. Ebenfalls zu sehen ist Hanna Burkarts (*1989) Becher "Berg_Wasser:1040m" mit Verpackung und ein Teller mit Redesign der "Wiener Rose", dessen Entwurf und Zeichnung von Mari Tazmin stammt.
Zusehen ist die Ausstellung noch bis zum 5. Jänner 2025.
Weitere Ausstellungen mit Schwerpunkt Frauen
Neben dem neuen Themenweg durch die Dauerausstellung "Für Sie: Zimmer für Frauen", der zehn ausgewählte Zimmereinrichtungen und Ensembles zeigt und speziell für Frauen entworfen wurden – darunter Maria Theresias Vorliebe für Ostasien, das Ägyptische Kabinett von Maria Ludovica, Kaiserin Elisabeths Möbel aus der Hermesvilla und die Wohnung von Lucy Rie – präsentiert das Museum auf der Galerie "Von Ihr: Möbel von Frauen" zwölf weibliche Positionen bedeutender österreichischer Designerinnen von der Zwischenkriegszeit bis heute.
"Es ist ein wichtiges Zeichen, Frauen im Design sichtbar zu machen. Ihr Einfluss ist unverzichtbar für eine kreative und inklusive Gestaltung unserer Welt. Dieser Jahresschwerpunkt zeigt sich auch mit starken Akzenten in der Dauerausstellung und bildet somit einen Brückenschlag. Here We Are in jeder Hinsicht!", erklärt Petra Reiner, Leiterin des Möbelmuseums Wien.
LEADERSNET war bei der Veranstaltung anwesend und hat hier Eindrücke für Sie gesammelt.
www.viennadesignweek.at
www.moebelmuseumwien.at