An diesem Samstag heißt es in München wieder "O'zapft is", wenn die dortige "Wiesn" bereits in ihre 189. Auflage geht. Auch in Österreich sind die Trachten- und Oktoberfeste zu einer festen Tradition geworden. Auf der Wiener Kaiser Wiesn 2024 etwa, die am 26. September beginnt, werden heuer mehr als 400.000 Gäste erwartet.
"Die Oktoberfeste haben sich nicht nur für die Gastronomie und die Tourismuswirtschaft zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt, sondern auch für den Handel", zeigt sich Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, überzeugt. Die genauen Zahlen dazu hat erstmals der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Reppublika erhoben. "Neben dem Großhandel, der die Gastronomie beliefert, darf sich während der Wiesn-Saison auch der Einzelhandel über Mehrumsätze in Höhe von rund 90 Millionen Euro freuen", konkretisiert Will. Am stärksten davon profitiere der Bekleidungseinzelhandel.
Wiener:innen als Wiesn-Fans
Laut Consumer Check geht zumindest jede:r fünfte Bewohner:in unseres Landes mindestens einmal in diesem Herbst auf ein Oktober- oder Trachtenfest (1x: 14 Prozent; mehrmals: 6 Prozent). Weitere 17 Prozent seien sich noch nicht sicher, können es sich aber vorstellen. Dabei gibt es ein klares Alters-Gefälle: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind sogar 40 Prozent der Befragten in den nächsten Wochen fix einmal oder öfters auf einem derartigen Fest. Unter den 50- bis 60-Jährigen finden sich nur noch 15 Prozent, bei den Über-60-Jährigen gar nur sieben Prozent Wiesn-Besucher:innen.
Der Umfrage zufolge sind die Wiener:innen mit Abstand die fleißigsten Oktoberfest-Besucher:innen: In der Hauptstadt sagen 20 Prozent der Einwohner:innen, sie würden zumindest einmal, weitere sieben Prozent, sie würden mehrmals ein Oktober- oder Trachtenfest besuchen, weitere 18 Prozent denken noch darüber nach. Dahinter folgt die Region Salzburg/Oberösterreich (1x: 16 Prozent; mehrmals: 7 Prozent), gefolgt von den Regionen Niederösterreich/Burgenland (1x: 12 Prozent; mehrmals: 6 Prozent) und Steiermark/ Kärnten 1x: 13 Prozent; mehrmals: 4 Prozent). Schlusslicht sind die westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg (1x: 7 Prozent; mehrmals: 9 Prozent).
Ausgaben pro Kopf im Einzelhandel
Jede:r zehnte Befragte hat vor, in Zusammenhang mit dem Besuch dieser Feste auch Einkäufe im Einzelhandel zu tätigen. Und dafür wird ziemlich tief in die Tasche gegriffen: Der Mittelwert für die geplanten Handelsausgaben liegt laut der Umfrage bei 185 Euro. Am ausgaben-freudigsten zeigt sich übrigens die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Und obwohl die Tiroler:innen und Vorarlberger:innen vergleichsweise selten Oktoberfeste besuchen, lassen sie sich das im Vergleich mit den anderen Bundesländern am meisten kosten, nämlich 235 Euro.
Top-Seller
Am häufigsten eingekauft werden für den Besuch der Oktober- und Trachtenfeste demnach Dirndln (51 Prozent der Frauen, die Einkäufe tätigen) bzw. Lederhosen oder andere Herrentracht (42 Prozent der Männer, die Einkäufe tätigen). Immerhin jede:r Dritte, der anlässlich eines Herbstfestes einkaufen geht, investiert in neue Schuhe. Fast ebenso viele kaufen sich neuen der Studie zufolge Schmuck oder Accessoires wie Taschen. Bekleidung abseits von Trachten kaufen 31 Prozent.
Aber auch andere Branchen abseits des Modehandels können sich über Umsatzimpulse freuen: So kaufen 41 Prozent auch Getränke und Lebensmittel abseits des Festgeländes, und zwölf Prozent investieren in Kosmetik- oder Styling-Produkte.
"Die Wiesn-Feste haben sich fest in den Veranstaltungskalendern in nahezu allen Regionen des Landes etabliert. Nach den katastrophalen Regenfällen der letzten Tage freuen wir uns jetzt auf ruhigeres, angenehmes Herbstwetter und hoffen, dass alle Feste wie geplant stattfinden können. Denn einige entspannende, gesellige Stunden hätten wir uns alle verdient", sagt der Handelsverband-Geschäftsführer abschließend.
Fotos von der Programmvorstellung der Wiener Kaiser Wiesn 2024 sehen Sie in unserer Galerie hier.
www.handelsverband.at
www.reppublika.com
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