Auswertung Juli
Bundeskanzler verteidigt ersten Platz in puncto Medienpräsenz

Welchen Politiker:innen man sich im Monat Juli medial nicht entziehen konnte, zeigt das aktuelle Politik-Ranking.

Wie jeden Monat wurde auch im Juli das aktuelle mediale Präsenzranking veröffentlicht, das zeigt, welche Politiker:innen die höchste Aufmerksamkeit in der Presse erfahren haben. Demnach war Bundeskanzler Karl Nehammer mit 620 Beiträgen der meistgenannte Politiker des Monats, gefolgt von Herbert Kickl mit 389 Erwähnungen und Leonore Gewessler mit 384 Beiträgen. 

Nehammer führt damit zum fünften Mal in diesem Jahr das Apa-Comm Politik-Ranking an. Jedoch verzeichnet er im Vergleich zum Vormonat einen Präsenzrückgang von rund 30 Prozent. Auch Kickl und Gewessler haben an Aufmerksamkeit verloren. Demnach verbucht der FPÖ-Politiker einen Rückgang von rund 17 Prozent und Die Grünen-Politikerin einen von knapp 48 Prozent. 

Auf dem vierten Platz hat sich Markus Brunner mit 299 Beiträgen eingefunden. Ihm folgt Vizekanzler Werner Kogler mit 263 Erwähnungen. SPÖ-Chef Andreas Babler verpasst hingegen im Juli die Top Five und liegt mit Bundespräsident Alexander van der Bellen auf dem sechsten Platz (259 Beiträge). 

© APA-Comm
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Gründe für die Beiträge

Die häufige Nennung Nehammers und Gewesslers ist auf den Zwist bezüglich des Renaturierungsgesetzes zwischen der ÖVP und der Klimaschutzministerin zurückzuführen. Zur medialen Präsenz Nehammers trugen zudem der Staatsbesuch des indischen Premiers Narendra Modi, eine Reise zu den Olympischen Spielen in Paris oder der ÖVP-Wunsch nach einer Großelternkarenz, die der Kanzler bereits in seinem Österreich-Plan angekündigt hatte, bei. Gewessler sah sich weiter mit Angriffen aus der ÖVP und FPÖ konfrontiert. Die FPÖ brachte im Nationalrat einen Misstrauensantrag gegen die Ministerin ein, der jedoch keine Unterstützung bei den anderen Parteien fand. Zwar sei für die ÖVP klar, dass die Ministerin mit ihrem Verhalten beim EU-Renaturierungsgesetz einen Rechtsbruch begangen hätte, jedoch werde man bis zur Nationalratswahl im Herbst "Chaos" vermeiden, argumentierte die Kanzlerpartei. 

Kickl hingegen rückte ins mediale Licht durch die Gründung einer neuen EU-Fraktion gemeinsam mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán und dem tschechischen Ex-Premier Andrej Babiš. Für Aufmerksamkeit sorgten erneut auch Vorwürfe gegen Kickl wegen dessen angeblicher Beteiligung an einer Werbeagentur. Die ÖVP wirft dem FPÖ-Chef unter anderem in dieser Frage Falschaussagen im U-Ausschuss vor und zeigte ihn deshalb an. Darüber hinaus beschuldigt die SPÖ den FPÖ'ler Nebeneinkünfte und Geschäftstätigkeiten nicht gemeldet zu haben und somit gegen die Transparenzregeln als Nationalratsabgeordneter und Klubobmann zu verstoßen. 

Brunner ist von den Vieren der Einzige, der seine mediale Präsenz im Juli verstärken konnte - und zwar um 70 Prozent. Insbesondere das Ringen der Regierung um die Nominierung des EU-Kommissars sorgte für Aufmerksamkeit. 

Präsenzstärk(st)e

Im Juli konnte vor allem aber Familienministerin Susanne Raab ihre Präsenz verstärken. Sie legte das größte Wachstum hin und stieg im Ranking von Platz 30 auf Rang 14 und legte damit 142 Prozent zu. Für den Anstieg sorgten etwa die Präsentation einer "österreichischen Leitkultur" oder die gemeinsam mit Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec präsentierte Forderung nach einer Großelternkarenz.

www.ots.at

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