Humanoide Maschinen in der Produktion
Bei BMW arbeiten nun menschenähnliche Roboter

Die humanoiden Maschinen kommen direkt in der Produktion im Werk zum Einsatz. Tesla verfolgt einen ähnlichen Ansatz.

Nicht nur Tesla-Chef Elon Musk setzt große Hoffnungen in seinen humanoiden Roboter "Optimus". Auch BMW forciert den Einsatz menschenähnlicher Maschinen. So hat nun in einem mehrwöchigen Testbetrieb der neueste humanoide Roboter des kalifornischen Unternehmens "Figure" im Karosseriebau des BMW-Werks Spartanburg erfolgreich Blechteile in spezielle Vorrichtungen eingelegt, die daraufhin als Teil der Karosserie zusammengefügt werden. Für diesen Produktionsschritt sei eine besonders taktile Fähigkeit des Roboters erforderlich, so der deutsche Autobauer.

Gleichzeitig könne der Einsatz eines Roboters die Mitarbeiter:innen bei ergonomisch ungünstigen sowie ermüdenden Aufgaben entlasten. Gemeinsam mit Figure testet und bewertet die BMW Group laut eigenen Angaben aktuell, wie humanoide Roboter sicher in der Automobilproduktion eingesetzt werden können. Ein Video zeigt den Probelauf von "Figure 02" im Karosseriebaubereich im Werk in Spartanburg, in dem u.a. die größeren BMW X-Modelle für den Weltmarkt gefertigt werden:

 

"Die Entwicklungen im Bereich Robotics sind vielversprechend. Mit einem frühzeitigen Testbetrieb eruieren wir jetzt die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion. Wir wollen diese Technologie von der Entwicklung bis zur Industrialisierung begleiten", sagt Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG.

Mit der sogenannten iFactory, dem Zielbild für die Produktion der Zukunft, sondiert der deutsche Autobauer laufend neue Technologien. Effizienz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien dabei zentrale Säulen. Im Testeinsatz habe man wichtige Erkenntnisse dazu gesammelt, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit sogenannte Multipurpose-Roboter in einem bestehenden Produktionssystem integriert werden können. Dazu gehört beispielsweise, wie humanoide Roboter im realen Einsatz mit dem System kommunizieren. Nach dem erstmaligen Einsatz in der Automobilproduktion bereiten Expert:innen von BMW und von Figure die Erkenntnisse für zukünftige Produktionseinsätze auf und wollen die Roboter weiterentwickeln.

Technologischer Fortschritt in der Robotik

"Wir freuen uns, den 'Figure 02' vorzustellen zu dürfen, unseren humanoiden Roboter der zweiten Generation, welcher bereits kürzlich im BMW Group Werk Spartanburg erfolgreich getestet wurde. Er verfügt über bedeutende technische Fortschritte, die es dem Roboter ermöglichen, eine Vielzahl komplexer Aufgaben völlig autonom auszuführen", zeigt sich Brett Adcock, Founder und CEO Figure, überzeugt.

Der Figure 02 ist laut dem kalifornischen Unternehmen der weltweit fortschrittlichste, humanoide Roboter, der aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Mit seiner Kombination aus zweibeiniger Mobilität und hoch entwickelter Geschicklichkeit sei die menschenähnliche Maschine bestens geeignet, in Bereichen mit körperlich schwierigen, unsicheren oder repetitiven Prozessen zum Einsatz zu kommen und dadurch die Ergonomie und Sicherheit der Mitarbeitenden zu verbessern. Im Vergleich zum Vorgänger verfügt er Figure zufolge über die dreifache Rechenleistung, eine verbesserte Sprachkommunikation, bessere Kameras, Mikrofone und Sensoren, einen leistungsstärkeren Akku sowie Hände der vierten Generation in Menschengröße, mit 16 aktiven Freiheitsgraden pro Hand und einer dem Menschen vergleichbaren Kraft.

"Der Roboter ist in der Lage, völlig autonom zahlreiche menschenähnliche und zweihändige Aufgaben zu bewältigen, die vielfältige und dynamische Manipulationen, komplexes Greifen und die Koordination beider Hände im Einklang erfordern. Er kann verschiedene komplexe Teile millimetergenau platzieren sowie sich dynamisch bewegen und dabei die Effizienz des Roboterdesigns nutzen", so die Entwickler:innen abschließend.

www.bmwgroup.com

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