Flexitarismus am Vormarsch
Konsumanalyse zeigt, dass Österreicher besonders gern Mischkost essen

Eine neue Erhebung gibt Einblick, wie das Ernährungsverhalten der österreichischen Bevölkerung im Detail aussieht und was schlussendlich hierzulande auf den Tellern landet. 

Nachdem sich erst kürzlich eine Motivanalyse mit den Einkaufskriterien, zu denen Qualität und Frische, aber vor allem günstige Preise gehören (LEADERSNET berichtete), beschäftigte, zeigt eine neue Untersuchung, wie das Ernährungsverhalten im Detail aussieht. 

Quer durch die Bank 

Aus der RollAMA-Motivanalyse des AMA-Marketings ging hervor, dass Österreicher:innen vor allem auf Mischkost setzen. In 70 Prozent der Haushalte ernähren sich die Menschen demnach gemischt, das heißt, sie essen sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel ohne besondere Einschränkungen. In weiteren 17 Prozent der Haushalte gibt es zumindest eine Person, die auf diese Ernährungsweise zurückgreift.

In einem Drittel der Haushalte hat sich mindestens ein Mitglied entschieden, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren und sich somit flexitarisch zu ernähren. Eine vegetarische und vegane Lebensweise spielt in der Ernährungspraxis hingegen eine eher untergeordnete Rolle und wird von zwei beziehungsweise einem Prozent der Haushalte umgesetzt. Bei weiteren zehn Prozent ernährt sich zumindest eine Person vegetarisch. 

 © RollAMA/ AMA-Marketing

© RollAMA- Motivanalyse der AMA-Marketing

Herbivore Ernährung nimmt zu

Auch wenn Vegetarier:innen und Veganer:innen prozentual noch relativ gering repräsentiert sind, kann in den vergangenen Jahren ein Anstieg beobachtet werden. Im Vergleich zu 2017 hat sich der Anteil der Haushalte, in denen sich zumindest eine Person pflanzlich oder vegetarisch ernährt, verdoppelt. So liegt der Gesamtanteil der Vegetarier:innen und Veganer:innen insgesamt bei 9,6 Prozent (6,9 Prozent und 2,7 Prozent). 

Im Rahmen der Umfrage hat RollAMA ebenso die demografischen Aspekte der beiden Gruppen untersucht. Das Ergebnis zeigt, Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren entscheiden sich eher für eine vegetarische Ernährung, während jüngere Menschen (bis 14 Jahre) sowie Personen unter 40 bis 49 Jahre vegane Kost bevorzugen. Zudem sind 60 Prozent der Veganer:innen Frauen. 

Wachsendes Angebot

Wenn auch der Anteil der pflanzlich essenden Menschen zunimmt, sagt ein Großteil der Befragten (65 Prozent) aus, dass pflanzliche Alternativen Fleisch- und Milchprodukte nicht vollständig ersetzen können. Zudem halten 64 Prozent der Umfrageteilnehmenden vegane Produkte für zu teuer und 53 Prozent sind überzeugt, dass es sich um einen zeitgemäßen Trend handle. 

© RollAMA/ AMA-Marketing© RollAMA-Motivanalyse 2024/ AMA-Marketing

Nichtsdestotrotz wächst das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln weiter. Zwischen 2018 und 2023 sei der Anteil der Fleisch- und Milchalternativen laut RollAMA-Haushaltspanel um 47 Prozent auf 1.247 Artikel herangewachsen. Allein im letzten Jahr stieg der Umsatz veganer Alternativen um 11,2 Prozent an. Dennoch ist ihr Marktanteil insgesamt betrachtet weiterhin eher gering und liegt bei pflanzlichen Milchalternativen bei rund drei Prozent sowie bei Fleisch- und Wurstalternativen bei nur einem Prozent. "Der Trend zur pflanzlichen Ernährung ist in aller Munde, aber die Ernährungsgewohnheiten ändern sich nur langsam. Hinzu kommt, dass nicht alle pflanzlichen Alternativen bei den Konsumentinnen und Konsumenten gleich gut ankommen. Ständig kommen neue Produkte auf den Markt, aber nicht alle können überzeugen oder das Original ersetzen. Was wir derzeit sehen, ist, dass vor allem jüngere und urbane Menschen Trendsetter beim Konsum von pflanzlichen Alternativen sind", fasst Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing, die Entwicklungen zusammen.

www.amainfo.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV