Millioneninsolvenz
Großer E-Auto-Ladesäulen-Hersteller ist pleite

Die Verbindlichkeiten betragen mehr als 15,17 Millionen Euro. Vom Konkurs sind rund 125 Gläubiger:innen und fast 100 Dienstnehmer:innen betroffen.

Mit der aktuellen Absatzflaute von Elektroautos (LEADERSNET berichtete) dürfte es zwar nicht zusammenhängen, aber über das Vermögen der EnerCharge GmbH wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Laut KSV1870 und AKV handelt es sich dabei um ein Konkursverfahren. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kötschach wurde im Jahr 2018 gegründet. Gesellschafter sind mit 51,09 Prozent die AAE-Hydro Solar GmbH, mit zehn Prozent die ÖkoEnergie Beteiligungs GmbH, mit 15,91 Prozent die SPL Tele Group GmbH und mit 23 Prozent die Pfalzwerke AG.

Überschuldung von 13,67 Millionen Euro

EnerCharge plant, produziert und vertreibt seit dem Jahr 2018 Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus tritt das Unternehmen als Lizenzgeberin für die von ihrer entwickelten Technologie auf. Neben der Hauptverwaltung gibt es noch einen zweiten Standort in Oberlienz, an dem sich die Abteilungen Forschung & Entwicklung, Fertigung und Versand befinden.

Die Verbindlichkeiten betragen den Kreditschützern zufolge rund 15,17 Millionen Euro - inklusive 3,22 Millionen Euro nachrangige Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen. Zieht man die im Antrag angegebenen Aktiva mit einem Buchwert von 1,5 Millionen Euro ab, beträgt die Überschuldung 13,67 Millionen Euro. Von der Insolvenz sind rund 125 Gläubiger:innen und 97 Dienstnehmer:innen einschließlich der beiden Geschäftsführer (50 Angestellte und 47 Arbeiter:innen) betroffen. 

Keine finanziellen Mittel für Sanierungsverfahren

"Aus heutiger Sicht sind vonseiten der Schuldnerin derzeit keine finanziellen Mittel vorhanden, um einen Sanierungsplan zu finanzieren. Die Schuldnerin beabsichtigt in Absprache mit dem bestellten Insolvenzverwalter, das Unternehmen aus der Insolvenz "lebend" als Ganzes zu verkaufen, damit für die Gläubiger:innen eine höhere Quote erzielt werden kann", so der AKV in einer Aussendung.

EnerCharge plante zunächst ein Sanierungsverfahren mit Abschluss eines Sanierungsplanes, jedoch reichten die finanziellen Mittel dafür nicht aus. Da aktuell 1,9 Millionen Euro Verbindlichkeiten fällig sind, man aber nur über eine Liquidität von einer Million Euro verfügt, musste sich das Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit eingestehen.

www.akv.at

www.ksv.at

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