Aktueller Marktreport 2024
Preise von Eigentumswohnungen in Wien heuer leicht rückläufig

| Tobias Seifried 
| 04.07.2024

Der aktuelle Marktreport 2024 zeigt u.a. deutliche Preisunterschiede je nach Bezirk. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es ebenfalls einen Preisrückgang. Robust zeigt sich das Luxussegment, wo die Quadratmeterpreise gesalzen bleiben.

Am Donnerstag wurde der Engel & Völkers Marktreport 2024 für Wohnimmobilien in Wien veröffentlicht. Laut der Analyse bleibt der Immobilienmarkt in der Bundeshauptstadt trotz herausfordernder makroökonomischer Rahmenbedingungen weitestgehend stabil. Insgesamt entwickeln sich die Preise leicht rückläufig.

"Nach den Preiskorrekturen infolge der Zinserhöhungen im letzten Jahr stabilisieren sich neben den Zinsen nun auch die Preise wieder. Der Markt gewinnt an Attraktivität und das steigende Interesse an Wohnraum in der wachsenden Stadt trägt 2024 zur positiven Marktentwicklung bei", sagt Roland Schatz, Head of Sales bei Engel & Völkers Wien.

Preisentwicklungen

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Wien lag im zweiten Quartal 2024 demnach bei 6.100 Euro, was einer stabilen bis leicht rückläufigen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr (6.310 Euro) entspreche. "In sehr guten Lagen innerhalb des Gürtels, wie dem 1., 8. und 9. Bezirk, bleiben die Preise von 6.300 Euro/m² bis 22.500 Euro/m² konstant hoch. Das gilt auch für die traditionell hochpreisigen Bezirke Hietzing, Währing und Döbling", so Schatz. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser ist im zweiten Quartal 2024 mit durchschnittlichen Kaufpreisen von 750.000 Euro im Vergleich zu 842.000 Euro im zweiten Quartal 2023 ebenfalls ein Preisrückgang zu erwarten.

Eine detaillierte Analyse von Engel & Völkers zeigt deutliche Preisunterschiede je nach Bezirk. Robust zeige sich das Luxussegment, da diese Käufergruppe weniger von den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betroffen sei. "Luxusimmobilien im ersten Bezirk, Hietzing und Döbling, haben erhebliche Preissteigerungen erfahren", erklärt der Experte. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern werde sich der Preis von 1,5 Millionen Euro bis 7,5 Millionen Euro im Jahr 2023 auf voraussichtlich 1,3 Millionen Euro bis 7,5 Millionen Euro im Jahr 2024 leicht nach unten korrigieren. Während in guten, mittleren und einfachen Lagen der Preis stabil bleiben dürfte.

Bei den Eigentumswohnungen sei der Analyse zufolge 2024 in allen Lagen mit leichten Preisrückgängen zu rechnen. In guten Lagen sollen 2024 bis zu 22.500 Euro/m² zu erzielen sein. 2023 waren es bis zu 23.000 Euro/m². (In einfachen Lagen: bis zu 3.700 Euro/m², 2023 bis zu 4.900 Euro/m²).

Transaktionsvolumen und -anzahl steigen

Seit Anfang des Jahres verzeichne der Wiener Wohnimmobilienmarkt wieder einen Anstieg des Transaktionsvolumens, heißt es im Marktreport 2024. Im Segment der Eigentumswohnungen prognostizieren die Expert:innen von Engel & Völkers Wien für 2024 einen Anstieg des Transaktionsvolumens von erwarteten 3,5 bis 4,2 Milliarden Euro, während das Transaktionsvolumen im Vorjahr noch bei 2,96 Milliarden Euro lag. Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser wird für das laufende Jahr mit einem Transaktionsvolumen von 930 Millionen Euro bis 1,05 Milliarden Euro gerechnet, was im Vergleich zum Vorjahresvolumen (622 Millionen Euro) ebenso einen Anstieg bedeute.​ Die Transaktionsanzahl für Ein- und Zweifamilienhäuser werde sich von 673 auf 750 bis 880 steigern. Bei Eigentumswohnungen rechnet Engel & Völkers Wien heuer ebenfalls mit einer Steigerung auf 8.500 bis ca. 10.500 Transaktionen.

Hohe Nachfrage treibt Mietpreise nach oben

Kürzlich hat die Bundeshauptstadt die Zwei-Millionen-Einwohner-Grenze überschritten, was den Immobilienmarkt zusätzlich belebt und die Nachfrage nach Wohnraum kontinuierlich wachsen lässt. Entsprechend sind auch die Preise bei Mietwohnungen seit Jahren kontinuierlich steigend. Besonders in den Top-Lagen seien die Mietpreise enorm in die Höhe gegangen: Den größten Preisanstieg gab es demnach im 14. Bezirk, wo die Preise von 14,79 Euro/m² im Jahr 2021 auf 19,05 Euro/m² im Jahr 2024 gestiegen sind. Am teuersten sind Mietwohnungen nach wie vor im 1. Bezirk, wenngleich hier der Preisanstieg von 20,99 Euro/m² im Jahr 2021 auf 22,98 Euro/m² im Jahr 2024 laut den Expert:innen noch am geringsten ausfallen würde.

Wien bleibt für Käufer:innen begehrt

Wien wurde vor wenigen Tagen erneut zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. "Die makroökonomische Lage und die Qualität der Immobilienstandorte sind entscheidend für den langfristigen Immobilienwert. Der Wiener Markt wird aufgrund des anhaltenden Zuzugs aus dem In- und Ausland eine hohe Nachfrage nach Wohnraum erleben, was zu einer stabilen Entwicklung der Quadratmeterpreise führt", so Roland Schatz abschließend.

www.engelvoelkers.com

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