Fotos und Video vom Sicherheitspanel
Experten fordern klare und strenge Regeln für Lastenfahrräder

Auf Einladung der "WKW Der Fahrzeughandel" trafen sich Fachgrößen im Haus des Meeres zum Sicherheitspanel und diskutierten Themen wie Fahrtraining, eigene Versicherung und Helmpflicht. LEADERSNET.tv war vor Ort und fragte bei den Verantwortlichen und Diskussionsteilnehmer:innen nach, welche Intention hinter dieser Veranstaltung steckt und wie sicher diese speziellen Beförderungsmittel wirklich sind.

Nach dem Vorjahr und der positiven Resonanz lud Stephanie Ernst, Obfrau des Wiener Fahrzeughandels, am Dienstag zum zweiten Sicherheitspanel mit hochkarätigen Expert:innen. War es im Vorjahr noch der Blick auf das Miteinander verschiedenster Fahrzeuge im Straßenverkehr, stand dieses Mal das Thema Lastenfahrräder im Fokus der Veranstaltung.

Hochkarätige Diskussionsrunde

Die Lastenfahrräder, oft mit kräftigen Elektromotoren angetriebene Gefährte, die nicht nur für Einkäufe und sonstige Lasten, sondern immer mehr auch zum Transport von Kindern eingesetzt werden, waren im Fokus der Diskussionsrunde, an der neben Stephanie Ernst, Obfrau Wiener Fahrzeughandel WKW, auch Brigitte Nedbal-Bures, Landespolizeidirektion Wien, Sabine Berg, Gruppenleitung Kfz-Versicherungen Wiener Städtische, Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler und Matthias Nagler, Referent für Verkehrspolitik ÖAMTC, teilnahmen.

Sicherheit im Mittelpunkt

"Mir geht es in erster Linie um die Sicherheit. Wir alle sind im Verkehr, gehen zu Fuß, fahren mit dem Auto oder mit dem Rad. Ich will ehrlich gesagt sicher unterwegs sein und möchte auch, dass meine Kinder sicher unterwegs sind. Vor diesem Hintergrund haben wir das Sicherheitspanel gegründet und arbeiten stetig daran, dass sich ein bisschen was verbessert", sagte Stephanie Ernst gegenüber LEADERSNET.tv. "Wir können die Themen der Sicherheit im Straßenverkehr nur gemeinsam lösen, indem wir Regeln für alle haben und Rücksicht aufeinander nehmen. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer muss immer im Vordergrund stehen", so Ernst.

Bevölkerung für klarere Regeln

Marketagent erhob Anfang Juni die Meinungslage in Österreich. Einerseits in Bezug auf ihren Wissensstand, vor allem aber zu ihren Wünschen und Forderungen für den sicheren Einsatz von Lastenfahrrädern. Genau wie die Expert:innen am Podium, waren sich auch die Befragten einig, dass es klarere und strengere Regelungen im Interesse der Verkehrssicherheit braucht.

78 Prozent der Befragten sind für eine generelle Helmpflicht beim Lenken von Fahrrädern. 70 Prozent machen sich Sorgen um die Deckung etwaiger Schäden und fordern den Abschluss einer eigenen Haftpflichtversicherung. 69 Prozent vertreten die Ansicht, dass der Transport von Kindern aus Sicherheitsgründen verboten sein sollte. Jeweils 57 Prozent halten eine Führerscheinpflicht oder ein eigenes Fahrtechniktraining für geboten und 30 Prozent möchten Lastenfahrräder generell verbieten (Das komplette Studienergebnis können Sie im PDF-Format im Anhang runterladen). 

Klarer Tenor

"Wir brauchen einheitliche Regeln für alle Verkehrsteilnehmer:innen", so Stephanie Ernst, Obfrau des Wiener Fahrzeughandels, zu LEADERSNET.tv. Auch bei der Expertenrunde gab es einen klaren Grundtenor, dass es klarere Regeln und mehr Maßnahmen für die Sicherheit sowie Ausbildung und Trainings braucht. "Wir wollen niemandem die Freude am Lastenrad nehmen, es mag für viele eine tolle Ergänzung für die individuelle Mobilität sein", sagt Ernst und fügte hinzu: "Wir müssen aber alles für die Sicherheit tun: durch Ausbildung, durch regelmäßige Wartungen, durch Schutzvorrichtung und ausreichende Versicherung, sowie der Möglichkeit, die Nutzer:innen im Schadensfall aus der Anonymität zu holen."

Haftung, Haftpflicht und Versicherung

"Die größte Herausforderung ist, dass zum Thema Haftung, Haftpflicht und Versicherung ein sehr starkes Wissensmanko besteht. Die Menschen sind gar nicht versichert, falsch versichert und im Schaden gibt es im Extremfall zwei zerstörte Existenzen, nämlich die des:der Geschädigten und möglicherweise auch die des:der Schädigers:in", sagt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler, gegenüber LEADERSNET.tv.

Zum Abschluss der Debatte äußerte Initiatorin Stephanie Ernst das Ersuchen an die zuständigen Beamten in Behörden und Ministerien für eine Evaluierung von Verbesserungsmöglichkeiten: "Wir wollen keine Überregulierung, aber Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit wären wirklich wichtig."

LEADERSNET.tv holte neben Stephanie Ernst, Obfrau Wiener Fahrzeughandel WKW und Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler, auch noch Brigitte Nedbal-Bures, Landespolizeidirektion Wien, Sabine Berg, Gruppenleitung Kfz-Versicherungen Wiener Städtische und Matthias Nagler, Referent für Verkehrspolitik ÖAMTC, vor die Kamera.

Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.wko.at

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