Austrian Power Grid (APG) lud im Juni 2024 zu ihrer mittlerweile sechsten Naturschutztagung. Dieses Mal ging die zweitägige Fachkonferenz in Kärnten (Treffen am Ossiacher See) über die Bühne. Rund 100 nationale und internationale Expert:innen nahmen teil, um gemeinsam über den Schutz von gefährdeten Tieren zu sprechen. Hauptthema war die Netzentwicklung unter den Rahmenbedingungen des Klimawandels und des Naturschutzes. Darüber hinaus kamen Themen wie die EU-Taxonomie-Verordnung, Klimawandel und der Wald, Biodiversität sowie die Wirkung von Leitungsmarkierungen als Vogelschutzmaßnahme zur Sprache.
Christoph Schuh, APG-Unternehmenssprecher, sagte: "Als überregionaler Stromnetzbetreiber verantworten wir nicht nur die sichere Stromversorgung Österreichs, sondern setzen uns auch aktiv für den Umweltschutz entlang Leitungen ein. Seit über zwei Jahrzehnten setzen wir mit gezieltem Habitatmanagement ein Zeichen für Biodiversität im Sinne von Artenvielfalt bzw. dem Schutz von Fauna und Flora. Fachtagungen wie diese sind dafür essenziell, denn sie schaffen den wertvollen Austausch zwischen Netzbetreibern, Vertreter:innen von Behörden sowie NGOs. Nur gemeinsam können wir Lösungen finden und eine versorgungssichere und nachhaltige Energiewende ermöglichen."
Klimawandel als Herausforderung für Umwelt und Stromnetze
Im Rahmen der Naturschutztagung wurde betont, dass Stromleitungen neben der Bedeutung einer starken Strominfrastruktur für die sichere Stromversorgung, die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs, die Integration der erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung (Dekarbonisierung) von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft auch positive Effekte für die Artenvielfalt, den Naturschutz und den Schutz von Fauna und Flora haben. So würden beispielsweise zahlreiche Habitatmanagement-Maßnahmen, die die APG zum Ausgleich der Eingriffe in die Natur aufgrund des Leitungsbau umsetzt, dazu beitragen, gefährdeten Tierarten einen Lebensraum zu bieten.
"Der Naturschutz ist Teil unserer Projekte. Ohne den Einklang mit der Natur können wir kein einziges Projekt realisieren. Wir gehen darauf in den Umweltverträglichkeitserklärungen intensiv ein. Und das macht sich bezahlt. Denn bisher haben wir bereits sieben große UVP-Verfahren durchgeführt und waren dabei immer umweltverträglich", so Wolfgang Hafner, Abteilungsleiter Leitungsbau bei der APG, gegenüber LEADERSNET.tv.
Christian Bellina, Verantwortlicher Genehmigungsverfahren bei der APG, fügt hinzu: "Wir beschäftigen uns bereits seit Jahrzehnten mit dem nachhaltigen Habitatmanagement und der Biodiversität. Genau darauf liegt auch der Fokus dieser mittlerweile sechsten Naturschutzfachtagung. Konkret behandeln wir hier die Themen Biodiversität, Arten- und Klimaschutz sowie auch, wie man mit möglichen Klimawandelfolgen im Rahmen des Leitungsbaus umgeht."
Exkursionen in den Naturraum rundeten Fachtagung ab
Zusätzlich zur Fachtagung erfolgten an beiden Tagen eine geführte Exkursion in den Naturraum Kärnten. Am ersten Tag erkundeten die Teilnehmer:innen eine APG-Strom-Trasse, die in den Naturraum Gailtal führt, wo zum Beispiel Mastfußflächen (Standfläche der Strommaste) besichtigt wurden, die durch Hecken renaturiert wurden. Hecken wie diese dienen Vögel und Niederwild als Ruheplätze. Am zweiten Tag ging es ins APG-Umspannwerk Villach, in dem standortgerechter Rasen und Schotterrasengestaltung besichtigt werden konnte. Aktuell seien hier bereits über 70 Arten seltener Pflanzen sowie Insekten und Vögel zu finden. "Ziel ist es, zukünftig in jedem neuen Umspannwerk solche Naturflächen einzurichten", erklärte Sven Abele, der bei APG das Habitatmanagement verantwortet.
Neben Wolfgang Hafner und Christian Bellina holte LEADERSNET.tv noch Andreas Kleewein, VMU-Biologe und Maria Koller, Mitarbeiterin Genehmigungsverfahren bei der APG, vor die Kamera.
www.apg.at
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