LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Giacomelli, wie schwierig war es, mit 24 Jahren ein eigenes Business aufzubauen? Welche Hürden sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Kristina Giacomelli: Eine große Hürde war der Gegenwind, den ich von meinem erweiterten Umfeld erhalten habe. Es ist unüblich, sich noch während seiner Studienzeit mit eingeschränkter Berufserfahrung selbstständig zu machen. Meine Motivation, Vision und auch der Ehrgeiz haben mich jedoch nicht davon abhalten können. Das erste Jahr war natürlich auch finanziell eine Herausforderung. Ich habe viele leere Kilometer machen müssen, um die ersten exklusiven Aufträge an Land zu ziehen. Auch das bewusste Ablehnen von Aufträgen, die nicht der Qualität von Sangreal entsprechen, war anfangs sehr schwierig. Ich bin meiner Linie treu geblieben und ab dem zweiten Geschäftsjahr sind die Aufträge und auch die damit verbundenen Verkäufe rasant angestiegen.
LEADERSNET: Laut Statistik sind nur 35 Prozent der Führungsetage in der Immobilienbranche weiblich. Wie werden Sie von männlichen Kollegen wahrgenommen?
Giacomelli: Das müssen Sie wohl meine männlichen Kollegen fragen. (lacht) Meine Kolleg:innen schätzen in einer Zusammenarbeit meine Professionalität, die Herangehensweise und das Feingefühl in herausfordernden Situationen sowie die Schnelligkeit. Ich bekomme oft das Feedback, das unsere Art der Vermarktung von Immobilienprojekten einen großen positiven Einfluss auf die Immobilienlandschaft in Wien hat. Wir denken größer und internationaler, was bisher in Wien eher etwas verstaubt war. Sangreal ist das erste Immobilienmaklerbüro, das beispielsweise Social Media schon vor Jahren als wichtiges Marketingtool erkannt hat und intensiv nutzt, um sowohl die Bekanntheit zu steigern, aber auch Immobilien gekonnt zu präsentieren. Es freut mich, dass wir hier auch als Vorbild fungieren.
LEADERSNET: Warum haben Sie sich ausgerechnet für die Luxus-Immobilienbranche entschieden?
Giacomelli: Ich habe schnell mein Potenzial bei der Vermittlung von Luxus-Immobilien erkannt. Unsere Kunden schätzen unseren professionellen, freundlichen und hilfsbereiten Umgang. Es ist wichtig, sich in seine Kunden hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse zu erkennen und zu verstehen, sowie Fragen zu beantworten, bevor sie noch aufkommen. Ich habe außerdem eine große Affinität zu Design und Ausstattung und ein gutes Raumverständnis. Alle Fähigkeiten vereint haben mir dazu verholfen, in der Luxus-Immobilienbranche Fuß zu fassen.
LEADERSNET: Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie für die Branche?
Giacomelli: Neben den bekannten Herausforderungen wie hohen Bau- und Lohnkosten bei der Entwicklung von Immobilienprojekten haben die rasant gestiegenen Zinsen die Branche äußerst unter Druck gesetzt. Der Markt hat sich von einem Nachfrageüberhang zu einem Käufermarkt gedreht. Potenziellen Käufer:innen steht aktuell mehr Angebot zur Verfügung und sie lassen sich länger Zeit beim Erwerb einer Immobilie. Als Immobilienmakler:in gilt es jetzt mehr Marketingbudget einzusetzen, längere Verkaufszeiträume einzuplanen, obwohl weniger Abschlüsse generiert werden. Das muss man sich natürlich auch erst einmal leisten können.
LEADERSNET: Und wie wollen Sie mit Sangreal Properties Immobilientreuhand GmbH dagegenhalten?
Giacomelli: Wir investieren rund 30 Prozent mehr in Marketing und die Vermarktung von Immobilienprojekten, um unsere Sichtbarkeit in der umfangreichen Angebotslandschaft zu erhöhen. Wir vernetzen uns innerhalb der Branche besser, um auch Gemeinschaftsgeschäfte mit MaklerkollegInnen zu ermöglichen. Zusätzlich veranstalten wir eigens für unsere KollegInnen Open Houses in den Bauprojekten, um den Informationsfluss und die Präsenz in den Köpfen anderer zu festigen.
LEADERSNET: Wie ist es zu den Projekten Sixth Sense Residences sowie Eden & Ivy gekommen?
Giacomelli: Sixth Sense Residences ist ein großartiges Projekt am Stubenring eines langjährigen Auftraggebers, der uns erneut mit dem exklusiven Vertrieb beauftragt hat. Das Team von Sangreal hat das gesamte Branding inklusive Namensgebung und auch das Projektkonzept sowie die Beratung bei der Grundrissplanung und Ausstattung übernommen. Die Geschichte zu Eden & Ivy hat vor dem Vermarktungsstart bereits begonnen. Es war mir möglich, das leerstehende Zinshaus an einen neuen Eigentümer zu vermitteln, welcher Sangreal mit dem Abverkauf wieder beauftragt hat. Auch bei diesem Projekt haben wir das Branding inklusive Naming übernommen und sind seit Kurzem aktiv im Verkauf.
LEADERSNET: Und was sind Ihre persönlichen Highlights bei den neuen Projekt-Immobilien?
Giacomelli: Bei Sixth Sense Residences sind die Highlights die absolute Bestlage, die Privatsphäre und der 360Grad Wienblick auf den Dachterrassen aus dem eigenen Whirlpool. Außerdem lässt es sich bequem im Haus parken und mit dem Lift ins Dachgeschoss fahren. Eden & Ivy beherbergt einen verwunschenen Garten und fantastische Altbauelemente wie einen Wintergarten, der selten so gut erhalten in Wien zu finden ist. Ein besonderes Highlight ist auch das hauseigene Fitnessstudio, die Weinbar und ein verschließbarer Weintresor für jeden Bewohner. Ein Herzensprojekt ist auch das Neubauprojekt FRIDA in der Glossystraße im 14. Bezirk. Neben familienfreundlichen Grundrissen bietet das nachhaltige Konzept auch Hochbeete im Gemeinschaftsgarten, um das Garteln in der Stadt zu ermöglichen und sein eigenes Gemüse zu züchten.
www.sangreal-properties.at
