Video & Fotos Inbetriebnahme Kette Bayern-Hessen
"Batteriegroßspeicher haben das Potenzial, die Energiewende aktiv voranzutreiben"

Der Verbund hat mit der Inbetriebnahme der "Batteriespeicherkette Bayern-Hessen" einen entscheidenden Schritt für die Energiewende in Deutschland gesetzt. LEADERSNET.tv war beim Kick-off dabei und sprach mit Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft über die deutsch-österreichische Partnerschaft und die Bedeutung dieses Großprojektes.

Die Verbund AG zählt in Österreich und Deutschland zu den führenden Anbietern von zertifizierter Erneuerbarer Erzeugung (der Wasserkraft aus Österreich und aus Deutschland) und beliefert in diesen Märkten mehr als 160 Stadtwerke und Weiterverteiler. Nun hat der heimische Energieversorger einen weiteren Beitrag zur Energiewende in unserem Nachbarland geleistet. Konkret handelt es sich dabei um die "Batteriespeicherkette Bayern-Hessen", die vor wenigen Tagen am Standort Schwabmünchen von Tobias Gotthardt, Staatssekretär im bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, gemeinsam mit Martin Wagner, Geschäftsführer Verbund Energy4Business, in Betrieb genommen wurde. 

Und das Projekt, das ab sofort die Verteilnetze in den Bundesländern Bayern und Hessen stützt, hat es durchaus in sich. Es umfasst drei Standorte mit 44 Megawatt Gesamtleistung und einem Speichervolumen von 55 MWh. Die drei Batteriespeicher in den hessischen Gemeinden Rechtenbach und Hessisch Lichtenau sowie im bayerischen Schwabmünchen entstanden aus der Kooperation von ABO Wind, Kyon Energy und Verbund. Sie ergänzen sie bereits bestehende Anlagen wie die Verbund-Batteriespeicherkette Nordbayern und einige Verbund-Standorte in Thüringen.

"Wichtiges Signal der Zusammenarbeit"

Martin Wagner, Geschäftsführer Verbund Energy4Business, sagte: "Mit unserer Expertise in den Bereichen Speicher, Energiemarkt und Flexibilitätsvermarktung leiten wir eine Trendwende ein und tragen aktiv zum Gelingen der Energiewende bei. Die Verbund-Batteriespeicherstandorte leisten dazu einen wertvollen Beitrag. Bis Ende 2030 wird Verbund gesamt ein GW an Batteriespeicherkapazitäten installieren." Die Erweiterung des Portfolios vom Speicherbetreiber aus Wasserkraft zum Speicherbetreiber mittels Batteriespeicher sei der nächste konsequente Schritt.

"Bayern – gerade auch als starken Wirtschaftsstandort – resilient aufstellen heißt, auch die Erneuerbaren Energien als Basis für wirtschaftlichen Erfolg anzuerkennen, aktiv zu fördern und unser Verteilnetz zu modernisieren. Zielvorgabe ist: Bayern als Heimat des modernsten und intelligentesten Verteilnetzes weltweit. Deshalb sind Initiativen wie Großbatteriespeicher mehr als willkommen. Sie unterstützen unsere Bestrebungen zur Dekarbonisierung, garantieren Netzstabilität und helfen, erneuerbare Energieträger sicher in unsere Stromnetze zu integrieren. Diese drei Standorte setzen auch ein wichtiges Signal der Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Deshalb gilt mein besonderer Dank unseren österreichischen Freunden, allen beteiligten Akteuren und Organisationen", so Tobias Gotthardt im Rahmen der Eröffnung.

Batteriespeicher erfüllen mehrere Funktionen

ABO Wind hat dabei die Standortentwicklung und Errichtung der Projekte übernommen und gemeinsam mit Kyon Energy die Standorte entwickelt, die jetzt an Verbund verkauft wurden. Die Batteriespeicher erfüllen mehrere Funktionen: Sie stabilisieren die Frequenz im Netz, indem sie Regelenergieleistung erbringen, nehmen am Intraday-Handel teil und speisen Energie zu Zeitpunkten hoher Last aus. So helfen sie, Schwankungen bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Die Anlagen umfassen drei bis vier Einheiten bestehend aus 20-Fuß-Containern mit Lithium-Ionen-Batterien, Wechselrichtern und Transformator.

"Ein Batteriespeicher ist sowohl Erzeuger als auch Verbraucher zu bestimmten Zeiten und kann damit Flexibilität anbieten", so Julia Badeda, General Manager Hybrid Energy Systems & Storage bei ABO Wind. Florian Antwerpen, Managing Director Kyon Energy, sagt zur Notwendigkeit von derartigen Speicherstandorten: "Mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien wird natürlich verstärkt zur gleichen Zeit Strom ins Netz eingespeist. Wenn das Netz dann voll ist, braucht es Speichermöglichkeiten, die den Strom genau zu diesem Zeitpunkt aufnehmen. Wenn der gespeicherte Strom dann gebraucht wird, stellen sie ihn flexibel zur Verfügung."

"Batteriegroßspeicher sind aus heutiger Sicht die wirtschaftlichste Option, um kurzfristig die dringend benötigte Flexibilität in die Netze zu bringen. Durch innovative und vielfältige Betriebsmöglichkeiten haben sie das Potenzial, die Energiewende in Deutschland aktiv voranzutreiben", zeigt sich Martin Wagner überzeugt.

Was Tobias Gotthardt, Julia Badeda, Florian Antwerpen und Martin Wagner noch gesagt haben, sehen Sie im LEADERSNET.tv-Video. 

Fotos von der Inbetriebnahme sehen Sie in unserer Galerie.

www.verbund.com

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