Sport 2000-Genossenschaft probiert nach Insolvenz den Neustart

| Tobias Seifried 
| 14.01.2024

Zentrasport Österreich hat beschlossen, Teil der deutschen ANWR Gruppe und des Sport 2000 Länderverbundes zu werden. Dadurch sollen u.a. länderübergreifende Synergien genutzt werden.

Ende Juli 2023 schlitterte die Zentrasport e.Gen., bei der es sich um die Genossenschaft der Sport-2000-Händler:innen in Österreich handelt, in die Insolvenz (LEADERSNET berichtete). Nachdem eine Mehrheit der Gläubiger:innen dem Sanierungsplan im November 2023 zustimmte, sicherte der positive Abschluss des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung die Fortführung des Verbandes österreichischer Sportfachhändler:innen. So wurde dank der Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts durch die DZB Bank GmbH die durchgehende Versorgung der Händler:innen mit Ware und den Zugang zu Marken sichergestellt, was für das Weihnachts- und Wintersaisongeschäft von großer Bedeutung war.

Zukunftsweg beschlossen

Nun erfolgte der nächste Schritt. Am Freitag wurde mitgeteilt, dass in der außerordentlichen Generalversammlung die Gemeinschaft der Sportfachhändler:innen über die Zukunft der Zentrasport abstimmte. Dabei habe man sich für einen Weg mit der ANWR Group eG mit Sitz in Mainhausen entschieden. Diese ist mit dem Sport 2000 Länderverbund bereits in fünf Ländern (Deutschland inkl. Luxemburg, Schweiz, Niederlande und Belgien) im Sporthandel aktiv. "Mit aktuell 150 von einer externen Bank bewerteten, finanzstarken Händler:innen ist unsere Sportfachhandelsgruppe Sport 2000 nach wie vor ein starker Player im österreichischen Sportfachhandel. Der Zusammenschluss mit der ANWR gibt nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern eröffnet zahlreiche Chancen durch die Nutzung von länderübergreifenden Synergien. So wie die erfolgreiche Sanierung eine Teamleistung unserer Händler:innen, Lieferant:innen, Mitarbeiter:innen und Partner:innen war, werden wir nun die Zukunft als Team gemeinsam mit den Kolleg:innen der ANWR und des Sport 2000 Länderverbunds erarbeiten", blickt Holger Schwarting, Vorstand von Sport 2000 Österreich, zuversichtlich in die Zukunft.

Strategische Schwerpunkte

Laut den offiziellen Angaben haben sich mittlerweile 150 Händler:innen und 150 Lieferant:innen der neuen Struktur von Sport 2000 Österreich angeschlossen oder befinden sich aktuell im Aufnahmeprozess. Die Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts für die angeschlossenen Händler:innen durch die DZB Bank der ANWR erfolgte bereits im August 2023. Nach der Entscheidung der Mitglieder für einen gemeinsamen Weg mit der deutschen Gruppe dem Sport 2000 Länderverbund gelte es nun, sich im neuen Verbund gut für die Zukunft aufzustellen. "Die Sport 2000 Österreich Organisation haben wir bereits im Sanierungsprozess neu strukturiert. Das war ein fordernder Prozess. Heute sind wir durch die sanierungsbedingte Verschlankung agiler und fähig, uns noch schneller als bisher an Veränderungen und Anforderungen des Marktes anzupassen. Dies ist vor allem in Hinsicht auf die Herausforderungen im stationären Handel zentral", so Schwarting. Zeil sei es, sich noch stärker auf die österreichischen Händler:innen und Kerndienstleistungen für zu konzentrieren. Wie das Zukunftsmodell mit den neuen Partnern im Detail aussehen werde, ist noch nicht ganz klar. Daran werde jetzt intensiv gearbeitet, sagt der Vorstand von Sport 2000 Österreich. Im Fokus stünden die strategischen Schwerpunkte Positionierung, Spezialisierung und Digitalisierung sowie die Nutzung von länderübergreifenden Synergien.

Martina Novotny, Vorständin der ANWR, sagt zur zukünftigen Zusammenarbeit: "Bei Sport 2000 teilen wir die länderübergreifende Vision, Marktführer im Performance Sport mit einer starken Markenwahrnehmung zu sein. Der Sport 2000 Länderverbund als Teil der ANWR Group eG nutzt die diversen Synergien und das Serviceportfolio der Länder gemeinsam und respektiert dabei Unterschiede und Marktbedingungen der einzelnen Länder im Verbund."

www.sport2000.at

www.anwr-group.com

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