Preisträger des Trigos 2023 bei großer Gala ausgezeichnet

Am Mittwochabend wurde der Trigos 2023 verliehen. In diesem Jahr konnte die Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften ein besonderes Jubiläum feiern: Der Award beging seinen 20. Jahrestag. Passend dazu gab es eine glamouröse Gala im Gartenpalais Liechtenstein, wo insgesamt mehr als 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft feierten. Vor der Gala hatten die Gäste die exklusive Gelegenheit, die private Kunstsammlung der Fürsten von und zu Liechtenstein zu besichtigen. Durch den Abend führte ORF Moderatorin Mari Lang.

Das Interesse an Österreichs bedeutendster Auszeichnung für Nach­haltig­keit und Unter­nehmens­ver­antwortung ist nach wie vor groß, was mit 2.745 Einreichungen, 808 Nominierungen und 289 Preisträger:innen aus allen Regionen und Größenordnungen belegt wird. Die sechs Preisträger:innen 2023 und ihre nachhaltigen Initiativen aus dem ganzen Land konnten die Expert:innen-Jury mit ihrer Vielfalt und ihrer sozialen, technischen und ökonomischen Innovationskraft überzeugen.

Lob von der Regierung und vom Bundespräsidenten

Im Rahmen der Verleihung verneigte sich auch Österreichs Bundesregierung vor den Erfolgen aus 20 Jahren: "Der Trigos als Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften stellt dabei einen wesentlichen Motor für nachhaltige Innovation in der österreichischen Wirtschaft dar", betonte Klima­schutzministerin Leonore Gewessler. "Es ist gerade in dieser Zeit multipler Krisen Gebot der Stunde, dass Unternehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung umfassend und ganzheitlich wahrnehmen", so Sozialminister Johannes Rauch. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher erklärte: "In seinen Rollen als Unter­nehmensplattform, Benchmark und Antrieb unterstützt Trigos die Schaffung eines breiteren Bewusst­seins bei Unternehmen für unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit. Trigos bietet damit wichtige Anreize für eine neue Denkweise und Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaftskonzept."

Sogar Bundespräsident Alexander van der Bellen meldete sich in einer Grußbotschaft an die Gäste und Initiator:innen: "Unternehmen, die den Trigos gewonnen haben, sind nicht nur Vorreiter, sondern auch Vorbild für andere. Sie haben gezeigt, dass nachhaltiges Wirtschaften ein Erfolgsmodell ist. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen handeln nicht nur verantwortungs­be­wusst, sondern sind widerstandsfähiger und nehmen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt."

Die Trigos Preisträger 2023

• Kategorie Mitarbeiter:innen-Initiativen
• Sieger: sozKom GmbH & Co KG aus Krottendorf (Stmk)

Unternehmensziel des steirischen Gemeinwohlunternehmens sozKom GmbH & Co KG ist es laut eigenen Angaben, Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Ausbau von sozialen Kompetenzen zu unterstützen – mit Programmen wie z.B. "Lehre statt Leere" oder Begleitung von Menschen aller Altersstufen zu mehr Eigenverantwortung. Dabei seien für das Beratungs- und Coachingunternehmen u.a. Mitarbeiter:innen-Beteiligung und Mitgestaltung zentraler Kernwert. Laut sozKom wurde auch eine vollständig partizipative Führungsstruktur umgesetzt, die sich in der jährlichen Gemeinwohl­bilanz nicht nur bei den Bilanzwerten, sondern auch bei Zufriedenheit, Transparenz und Identifikation der Mitarbeitenden durchschlagen würde.

In der Kategorie außerdem nominiert: die Sonnentor Kräuterhandels GmbH (NÖ) und die HappyFoto GmbH (OÖ).

• Kategorie Social Innovation & Future Challenges
• ESG Plus GmbH (NÖ)

Die Finanzbranche ist ein zentraler Hebel zur Erfüllung der ESG-Ziele. Mit ihrer kosten­losen Bewertungsplattform cleanvest.org möchte es die ESG Plus GmbH privaten ebenso wie institutionellen Investor:innen ermöglichen, ihr Portfolio unkompliziert auf positive bzw. negative Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und Gesellschaft zu prüfen und in Einklang mit ihren Werten in Bezug auf Nachhaltigkeit zu bringen. Dabei werden ESG Plus zufolge über 4.000 Fonds mit Hilfe strenger Kriterien auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Durch die Integration von Kriterien wie "Kinderarbeit", "Verletzungen indigener Rechte" und "Artenschutz-Verletzungen" in die Bewertung von Fonds und ETFs trage die ESG Plus GmbH dazu bei, auch Lieferketten-Probleme in die Anlageentscheidungen einzubeziehen.

In der Kategorie außerdem nominiert: Mittelberger GmbH (V) und der MILA Mitmach-Minimarkt (Wien).

• Kategorie Vorbildliche Projekte
• 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold (NÖ & Wien)

Im Jahr 2014 setzte sich 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold ein Ziel: 1.001 Photovoltaikanlagen sollten durch das Projekt "Tausendundein Dach" auf den Dächern österreich­ischer Betriebe entstehen. Mit fundierter Kommunikation und hoher Mobilisierungskraft sei es dem Team aus Wien und Niederösterreich gelungen, das Ziel 2023 zu erreichen und damit rund 8,7 Millionen Kilogramm an CO₂-Äquivalenten einzusparen. 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold bietet dafür einen One-Stop-Shop für Unternehmen, die in PV investieren wollen, jedoch nicht Zeit und Know-how haben, eine Anlage zu installieren. 

In der Kategorie außerdem nominiert: Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH & Co KG (Vbg) und das Schauspielhaus Graz (Stmk).

• Kategorie Klimaschutz
• ECOP Technologies GmbH mit der Rotation Heat Pump (OÖ)

Abwärme aus industriellen Prozessen ist ein wichtiges, jedoch bislang kaum genutztes Energiepotenzial. Allein in Europa wird es auf 300 TWh/Jahr geschätzt. Die Rotation Heat Pump der ECOP Technologies GmbH ist eine Großwärmepumpe für die Industrie, die es ermöglicht, Abwärme aus industriellen Prozessen direkt wiederzuverwerten. Es können Temperaturen von bis zu 200 Grad Celsius erreicht werden, die Leistung ist bis zu 70 Prozent höher als bei konventionellen Wärmepumpen. In fast 20-jähriger Entwicklungsarbeit, mit über 60 Patenten, sei den Techniker:innenn aus Neuhofen an der Krems eine Innovation mit hoher potenzieller Skalierbarkeit gelungen, so die Jury.

In der Kategorie außerdem nominiert: EWS Consulting (OÖ) und Feistritzwerke STEWEAG GmbH (Stmk).

• Kategorie Regionale Wertschaffung
• Waldviertler Frauenwirtschaft (NÖ)

Die Waldviertler Frauenwirtschaft will mit ihrer Standortmarke "Frau iDA" unternehmerisch tätigen Frauen aus unterschiedlichen Branchen einen modernen Co-Working-Space mit Serviceleistungen in der Zwettler Innenstadt anbieten. Das Projekt würde laut den Initator:innen damit gezielt Impulse für die berufliche Weiterentwicklung und Vernetzung von Frauen ebenso wie für die nachhaltige Stadtentwicklung und Ortskernbelebung setzen. Neben regel­mäßigen Netzwerktreffen zwischen Unternehmerinnen und Impulsen zur Weiterbildung arbeitet Frau iDA mit regionalen Tagesbetreuungseinrichtungen für Kleinkinder und Senior:innen zusammen. So soll auch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert werden.

In der Kategorie außerdem nominiert: Sonnenladen GmbH (NÖ) und das Start-up die Pflanzerei (Wien).

• Kategorie Internationales Engagement
• Mondi AG (Wien)

Das global agierende Verpackungs- und Papierunternehmen mit Sitz in Wien hat gemeinsam mit der Austrian Development Agency ADA und der Entwicklungsorganisation ICEP in ihrem Markt Cote d'Ivoire ein Pilotprojekt zur dualen Ausbildung Jugendlicher zum:r Industrietechniker:in initiiert, unter Einbindung diverser Stakeholder direkt vor Ort. Diese arbeitsmarktrelevante Berufsausbildung wirke laut der Mondi AG dem Fachkräfte­mangel und der Jugendarbeits­losig­keit in Westafrika entgegen und biete jungen Menschen Zukunftsperspektiven.

In der Kategorie außerdem nominiert: eee Austria International Projects GmbH (Stmk) und SAP Österreich GmbH (Wien).

LEADERSNET war bei der Trigos 2023-Gala. Fotos sehen Sie hier.

www.trigos.at