"Die Sattlerei" zählt zu den bekanntesten Gourmet-Restaurants Wiens. Um den hohen Ansprüchen der Haute Cuisine zu entsprechen, wurde ein großer Aufwand betrieben. So wurden u.a. zwei Spitzenköche engagiert, die auch drei Gault Millau-Hauben erkocht haben und mit 91 Falstaff-Punkten ausgezeichnet wurden. Wirtschaftlich blieb der Erfolg jedoch aus, weshalb die Sattlerei ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt hat.
Sanierungsplan
Laut dem KSV1870 wurden Passiva in Höhe von 1,6 Millionen Euro angehäuft. Jürgen Sattler möchte sein Restaurant fortführen. Der vorgelegte Sanierungsplan, der - falls er angenommen wird - für die Gläubiger:innen eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren beinhaltet, soll durch Personalreduktion, Reduktion der Energiekosten, etc. umgesetzt werden. Weiters sollen die Umsätze dadurch erhöht werden, dass das Angebot auf ein breiteres Kundensegment ausgerichtet wird, und verstärkte PR-Maßnahmen ergriffen werden.
Zudem hat die neue Mehrheitsgesellschafterin in Aussicht gestellt, die Sanierung finanziell zu unterstützen. Der Sanierungsplan soll auch zum Teil durch den zugesagten Cofag Verlustersatz 3 in der Höhe von 112.000 Euro sowie dem zugesagten Energiekostenzuschuss 25.000 Euro finanziert werden.
Insolvenzursachen
Dem Kreditschutzverband zufolge gibt es mehrere Ursachen für die Insolvenz. So konnte das Lokal erst nach dem langen Lockdown am 21. Mai 2021 eröffnet werden. Durch die nachfolgenden weiteren Lockdowns seien sämtliche Businesspläne obsolet geworden. Im Laufe des Jahres 2023 habe sich die wirtschaftliche Situation aufgrund höherer Ausgaben (gestiegene Energie- und Einkaufspreise, höhere Kreditzinsen und höhere Löhne) weiter verschlechtert. Auch ein Emissionsvertrag vom August 2022, bei dem sich die Initiative "Stolz auf Wien" mit einem Genussrechtskapital von 200.000 Euro an der Sattlerei beteiligte, konnte die Insolvenz nicht verhindern.
www.ksv.at
www.diesattlerei.at
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