Landbewohner sind mit der Lebensqualität zufriedener als Städter

| Redaktion 
| 20.08.2023

Das Gallup-Institut hat sich in seinem aktuellen Stimmungsbarometer neben der Zufriedenheit der Österreicher:innen u.a. mit dem Sicherheitsempfinden und leistbarem Wohnraum auseinandergesetzt. 

Die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung ist mit der Lebensqualität in ihrem Wohnort zufrieden. Im Allgemeinen wird das Leben in den ländlichen Regionen positiver bewertet als in den städtischen. Größere Gemeinden würden mit einer besseren Infrastruktur punkten, kleinere Ortschaften zeichnen sich durch mehr Sicherheit und günstigeren Wohnraum aus. Das sind einige der Ergebnisse des neuen Gallup-Stimmungsbarometers. 

87 Prozent sind zufrieden

87 Prozent der 1.000 befragten Personen sind mit der Lebensqualität in ihrem Wohnort zufrieden (36 Prozent "sehr zufrieden", 51 Prozent "eher zufrieden"). Neun Prozent gaben an, dass sie "eher nicht zufrieden" und drei Prozent "überhaupt nicht zufrieden" sind. Der Anteil der Zufriedenen nimmt mit Alter und Einkommen zu und ist in ländlichen Gebieten (91 Prozent) höher als in städtischen (84 Prozent). Männer zeigen sich mit dem Leben in ihrem Wohnort zufriedener als Frauen (90 Prozent versus 84 Prozent).

Gebäude, Parks, Straßen und Verkehr

Über 80 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden, Straßen, Wegen und Plätzen sehr oder eher zufrieden. Die Breite der Gehsteige sowie die vorhandenen Parks und Grünanlagen erfüllen die Erwartungen von jeweils mehr als drei Viertel der Befragten. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden von 68 Prozent der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Beim Thema öffentlicher Verkehr zeigen sich Unterschiede zwischen Land und Stadt. Während 51 Prozent der Landbewohner:innen angeben, mit den Öffis sehr oder eher zufrieden zu sein, sind es unter den Städter:innen 83 Prozent. Die Zufriedenheit steigt parallel zur Größe des Wohnortes.

Am Land ist Sicherheitsempfinden höher

In den eigenen vier Wänden fühlen sich 95 Prozent der Befragten sicher, in öffentlichen Gebäuden 90 Prozent, auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen 87 Prozent. Die öffentlich zugänglichen Parks und Grünanlagen empfinden 81 Prozent und die öffentlichen Verkehrsmittel 77 Prozent als sicher. Insgesamt ist das Sicherheitsempfinden in ländlichen Gebieten höher als in städtischen Regionen. "In großen Ballungszentren wie Wien ist Sicherheit im öffentlichen Raum das dringlichste Anliegen zur Steigerung der Lebensqualität. In ländlichen Gegenden hingegen steht der Ausbau der öffentlichen Anbindung im Vordergrund, um das Pendeln und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen, wie beispielsweise der Gesundheitsversorgung, zu erleichtern", so die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz.

Leistbarer Wohnraum fehlt

In Bezug auf verschiedene Einrichtungen und Dienstleistungen im Wohnort herrscht weniger Zufriedenheit. Ähnlich wie vor zwei Jahren lässt das Angebot an erschwinglichem Wohnraum mit 47 Prozent der Zufriedenen und 46 Prozent der Unzufriedenen am meisten zu wünschen übrig. Mit Beratungsstellen sind 52 Prozent, mit Ausgehmöglichkeiten 53 Prozent und mit Arbeitsplätzen 58 Prozent zufrieden. Mit der gesundheitlichen Infrastruktur sind aktuell "nur" 70 Prozent zufrieden 28 Prozent unzufrieden.

Unterschiede zwischen Stadt und Land kommen auch hier zum Vorschein. Städtisch geprägte Regionen schneiden bei Einkaufs-, Kultur-, Ausgeh-, Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten sowie bei der gesundheitlichen Versorgung und den Beratungsstellen besser als ländliche Gebiete ab. Die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum ist hingegen eher am Land (52 Prozent) als in der Stadt (44 Prozent) gegeben.

"Trotz einer schlechteren Versorgungslage ist die Zufriedenheit mit der Lebensqualität im ländlichen Raum höher als im städtischen. Neben der Nähe zur Natur spielen hier vermutlich auch das Gefühl der Sicherheit und das leistbare Wohnen eine Rolle. Unabhängig vom Wohnort ist der sozioökonomische Status ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität", sagt Fronaschütz abschließend.

www.gallup.at

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