Gehirn-Computer-Schnittstelle soll Gedanken lesen können

Die Innovation heißt "SpiralE", ist laut den Forscher:innen nicht-invasiv und kann sich flexibel anpassen.

Forscher:innen der Tsinghua-Universität und der Capital Medical University haben laut eigenen Angaben mit neu entwickelten Ohrstöpseln namens "SpiralE" eine Verbindung zwischen Gehirn und Computer geschaffen. Eine solche Gehirn-Computer-Schnittstelle lässt sich den Forscher:innen zufolge nutzen, um Gehirnwellen abzuhören, um sie in Text oder in elektronische Signale umzuwandeln. Damit könne dann ein anderes Gerät, beispielsweise ein Rollstuhl, gesteuert werden.

Vorteile gegenüber bisherigen Ansätzen

Aktuelle Ansätze beinhalten die Verwendung von Elektroden, die an der Kopfhaut befestigt werden, oder von Mikronadeln oder Sonden, die in den Schädel eingeführt werden. Das Gerät aus China ist nicht nur nicht-invasiv. Es könne auch ganz einfach ein- und ausgeschaltet werden, heißt es vonseiten der Forscher:innen. Es werde durch vorsichtiges Einschrauben im Gehörgang befestigt und lasse sich auch wieder herausdrehen. SpiralE bestehe hauptsächlich aus weichem Material, weshalb es den:die Träger:in nicht stören soll. Zudem lasse das Gerät Schallwellen passieren, sodass man damit fast normal hören könne.

Passgenauigkeit als "Um und Auf"

Besonders wichtig sei die Passgenauigkeit von SpiralE, so die Forscher:innen. Nur so könnten die Gehirnwellen störungsfrei ausgelesen werden und somit beispielsweise der Rollstuhl nicht beschleunigt, wenn der darin Sitzende "Stopp" denke. Damit SpiralE perfekt sitze, besteht die weiche Hülle aus einem Formgedächtnismaterial. Dieses werde nach dem Abbild des Gehörgangs geformt und zusammengedrückt, bevor es eingeschraubt wird. Dann wird die Hülle erwärmt, sodass sie ihre ursprüngliche Form wieder annimmt und sich perfekt an den Gehörgang anschmiegt und damit die Elektronik, die die Gehirnwellen "abhört".

www.tsinghua.edu.cn

www.ccmu.cucas.cn

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