"Schön und verletzlich" in der Pinakothek der Moderne in München

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 24.07.2023

Der Mensch: still, melancholisch und zerbrechlich aber auch voller Sehnsucht, Lebenslust und Vitalität. Die Pinakothek der Moderne zeigt 60 Stücke aus Hartwig Garnerus' Sammlung vom Spätexpressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit: Werke von Helmut Kolle, Karl Hofer und Carl Lohse, Marg Moll, Emy Roeder und Gerhard Marcks.

Bis 24. September kann man in der Pinakothek der Moderne in München ausgewählte Werke aus Garnerus‘ Sammlung entdecken. Wie kaum ein anderer Sammler konzentriert sich der Kunsthistoriker Hartwig Garnerus dabei auf die vielschichtige Darstellung der menschlichen Figur, insbesondere in der Kunst zwischen den Weltkriegen.

Eleganz neu interpretiert

Garnerus sammelt, was ihn interessiert: Darstellungen und Porträts, die den Menschen in seinen Widersprüchen und seiner Verletzlichkeit zeigen. Am umfangreichsten vertreten sind dabei die von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamierten Künstler Helmut Kolle und Karl Hofer. Kolle feierte als einer der wenigen deutschen Künstler im Paris der 1920er-Jahre glänzende Erfolge. Die beiden Künstler vereint eine Malerei, die klassische Traditionen in der Moderne neu formuliert. Sie streben nach dem Ideal humanistischer Schönheit, das gegen die Katastrophen und Verletzungen des 20. Jahrhunderts verteidigt wird.

Der Blick nach Frankreich und seine elegante Malkultur bildet das zweite Leitmotiv der Sammlung. Mit Werken von Oskar und Marg Moll beinhaltet die Sammlung deutsche Künstler:innen der Académie Matisse in Paris. Mit Otto Freundlich, Walther Ophey oder Carl Hofer sind Künstler vertreten, die stark von der französischen Moderne beeinflusst wurden.


Links: Karl Hofer (1878-1955,) Junge mit Ball, ca. 1927, Öl auf Leinwand, 90 x 66 cm, Sammlung Hartwig Garnerus Mitte: Oskar Moll (1875-1947), Inge II, in dunkelblau mit Zigarette, 1930, Öl auf Leinwand, 98,5 x 73,1 cm, Sammlung Hartwig Garnerus Rechts: Helmut Kolle (1899-1931), Torero mit erhobener Hand, nach 1926, Öl auf Leinwand, 130,5 x 89 cm, Sammlung Hartwig Garnerus. Fotos: Bayerische Staatsgemäldesammlungen © Haydar Koyupinar

Dr. Hartwig Garnerus ist Träger des Bayerischen Verdienstordens und langjähriger großzügiger Förderer und Wegbegleiter der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Garnerus promovierte in Kunstgeschichte bei Willibald Sauerländer, war 1973 bis 1983 als Kurator für den Sammler Theo Wormland tätig und 1983 bis 2013 Gesellschafter der Wormland-Unternehmen sowie Geschäftsführer der Theo Wormland-Stiftung.


 Ausstellungsansicht in der Pinakothek der Moderne © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

www.pinakothek.de/menschenbilder

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