LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Himmelbauer - "Vom Powerman zu Himmelpower" - warum gründen Sie eine eigene Agentur?
Martin Himmelbauer: Damit sich diese Himmelpower bestmöglich im Interesse der Kund:innen entfalten kann. Ich habe in den vergangenen 30 Jahren – 15 als Journalist, 15 auf Seiten der Kommunikation – sehr vieles kennen gelernt, vor allem mich selbst. Ich weiß, was ich kann und wofür ich mir dann externe Partner:innen hole. Das sichert größtmögliche Effizienz und erspart unnötige Leerläufe.
LEADERSNET: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" – wie passt das zu Himmelpower?
Himmelbauer: Perfekt, weil dieses Ganze jedes Mal anders aussieht. Für Spezialaufgaben braucht es auch Spezialagenturen, und die habe ich an der Hand. Ich bin bei den Kund:innen, höre zu, was sie:er möchte oder braucht, matche das mit meiner Außenwahrnehmung, und dann schnüren wir das optimale Paket – gemeinsam mit anderen. Und wenn der Hut brennt, bin ich jedenfalls als Feuerwehr und Ersthelfer sofort zur Stelle.
LEADERSNET: In einer Zeit, in der Social Media uns schnelles, elektronisches Kommunizieren gelehrt hat, ist das qualitätsvolle, persönliche Gespräch zum Highlight avanciert. Wie wird der Kommunikationsstil in Ihrer neuen Agentur gepflegt?
Himmelbauer: Agenturen schürfen meiner Ansicht nach oft zu sehr an der Oberfläche. Es reicht eben nicht, einmal im Monat im Jour Fixe zu dozieren und Zielbilder zu skizzieren, die dann nie im jeweiligen Unternehmen ankommen. Ich will für und bei den Kund:innen arbeiten, diese mitunter auch zwei- oder dreimal in einer Woche besuchen und mich neben der Geschäftsführung auch mit der HR-Leitung, der Produktentwicklung und verschiedenen Fachabteilungen austauschen. Dafür war zuletzt oft keine Zeit, genau das wird aber mein Weg sein, denn nur so kann man ein Unternehmen kennen und verstehen lernen, als Teil des Teams agieren, die Schnittstellen und Inhalte definieren und perfekte Lösungen schaffen.
LEADERSNET: Künstliche Intelligenz versus emotionales Gespräch – warum darf man aus Ihrer Sicht auf beides nicht verzichten?
Himmelbauer: KI lässt sich nicht aufhalten, wir müssen lernen, mit ihr zu leben und sie sinnvoll zu integrieren - und das freilich auch auf Basis eines Regelwerks. Die Frage des "Verzichts" stellt sich also gar nicht. Umso mehr müssen wir uns auf das fokussieren, was uns von der KI unterscheidet: Gespräche voll Empathie, Respekt, aber auch Humor und Schmäh. Wenn eine Botschaft die Menschen erreichen soll, muss sie auch einen menschlichen Touch haben.
LEADERSNET: Wie sehen die Kommunikationsmittel der Zukunft aus – wie lange wird es bedrucktes Papier noch geben?
Himmelbauer: Ich glaube und hoffe ewig. E-Mails, WhatsApp, etc. werden teilweise sehr achtlos verschickt, auch lieblos. Und in viel zu großer Zahl. Bedrucktes Papier erfordert einen etwas längeren Vorlauf, wird dann aber auch nicht so schnell weggeworfen, während digital Nachrichten oft gleich en bloc gelöscht werden. Es wird alle Kanäle brauchen, jeden für den richtigen Zweck – und hoffentlich auch immer wieder interaktiv.
LEADERSNET: Warum sind Sie bereits ein Leben lang in der Kommunikationsbranche verhaftet – was fesselt Sie an diesem Metier?
Himmelbauer: Ich kommuniziere gerne, teile meine Gedanken und möchte die Gedankenwelten anderer kennenlernen. Es ist ungemein spannend, wenn dir ein neue:r Kunde:in Zugang zu Themen eröffnet, die du zuvor noch gar nicht kanntest. Und ich bin einfach gerne dieser Brückenbauer, der aus der langjährigen Erfahrung auf beiden Seiten dabei unterstützt, diese Themen auch für Medien verarbeitbar zu machen. Es gibt so viele spannende oder bewegende Storys da draußen, die nur darauf warten, gut aufbereitet und erzählt zu werden.
LEADERSNET: "Wer nicht spricht, dem kann nicht geholfen werden" – bieten Sie auch Krisen-PR an?
Himmelbauer: Ich wünsche niemandem den Bedarf, aber ich mache das wirklich mit Leib und Seele. Wenn es gilt, binnen Minuten zu erfassen, wo das Problem liegt, was die dringendsten Dinge sind, rasch die ersten Schritte zu setzen und dann mit hoher Schlagzahl alles zur Bewältigung der Krise zu tun, bin ich voll und ganz in meinem Element. Und dank meiner Erfahrung kann ich mich auch in einem neuen Umfeld rasch orientieren und Krisen-PR auch ohne vorherige Zusammenarbeit im Nu liefern.
LEADERSNET: Dürfen wir uns auf die Zukunft freuen, oder müssen wir diese mit Respekt erwarten?
Himmelbauer: Natürlich können, ja müssen wir mit Vorfreude und Optimismus in die Zukunft gehen, ihr mit Respekt begegnen und in jedem neuen Kapitel auch die Einladung zum Mitschreiben erkennen. Wer wartet, was passiert, geht ins Ungewisse, und das macht sehr schnell Angst. Wer den Weg, gemeinsam mit anderen, mitgestaltet, muss auch die nächsten Schritte nicht fürchten.
www.himmelpower.com
Ihnen traue ich das absolut zu und wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!
Mögen manche getrennte Wege wieder zusammenführen …
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