Eine der legendärsten Automarken hat ihre Wurzeln in Kärnten. Deshalb gibt es im Jubiläumsjahr auch hierzulande zahlreiche Feierlichkeiten. LEADERSNET war beim "Festival of Dreams" am Salzburgring und brachte dort interessante Daten und Fakten zu Fahrzeugbestand und Modellranking von Porsche in Österreich in Erfahrung.
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Im Juni 1948 hatte eine der legendärsten Marken der Automobilgeschichte ihre Geburtsstunde: 1948 verwirklichte sich Ferry Porsche seinen Traum von einem Sportwagen. Mit seinem Team fertigte er den Porsche 356 "Nr. 1". Während die offizielle Heimatstadt mittlerweile Stuttgart ist, liegt der Ursprung der Marke in Österreich - genauer gesagt im Kärntner Gmünd. So wurde der 356 Nr. 1 Roadster vor fast genau 75 Jahren mit dem Kärntner Kennzeichen "K 45.286" erstmals zum Verkehr zugelassen. Das Modell gilt als Vorgänger des 911, der nach wie vor das bekannteste Modell der Marke ist.
Highlights im Jubiläumsjahr
Porsche würdigt das Jubiläum im Jahr 2023 mit Sondermodellen, Studien, Events und Feierlichkeiten auf der ganzen Welt. Zudem hat sich der Sportwagen- und SUV-Hersteller vor wenigen Tagen auch ein modifiziertes Logo gegönnt (LEADERSNET berichtete). In Österreich liegt die Heimat von Porsche mittlerweile in Salzburg. Auch hierzulande hat man sich einiges einfallen lassen, um den 75. Geburtstag gebührend zu feiern. So wurden u.a. ein eigener Film gedreht, ein spezielles Magazin produziert, am Großglockner wird es im Museum eine eigene Schau geben und im "Konzernschaufenster" der Porsche Holding Salzburg in der Vogelweiderstraße werden zehn Raritäten gezeigt, die sonst nur im Porsche Museum in Stuttgart oder bei verschiedenen Classic Rallyes im Einsatz zu sehen sind. Die extra nach Salzburg geholten Exponate sind den ganzen Juni über ausgestellt.
Fahrveranstaltung
Ein weiteres großes Highlight ist das sogenannte "Festival of Dreams". Dabei handelt es sich um ein zweitägiges Event (10. und 11. Juni) auf dem Salzburgring, das in die begleitenden Fahrtrainings der Porsche Experience eingebettet ist, die bereits am 6. Juni starteten. Im Rahmen dieser Fahrtage veranstaltete Porsche Österreich am 7. Juni einen Medientag, zu dem ausgewählte Journalist:innen eingeladen waren. LEADERSNET war ebenfalls mit dabei. Und den Teilnehmer:innen wurde einiges geboten.
So konnten den ganzen Tag lang aktuelle Porsche-Fahrzeuge aller Modellreihen getestet werden - vom rein elektrischen Taycan, über das soeben stark überarbeitete SUV-Flaggschiff Cayenne (ist noch gar nicht im Handel), dessen kleinen Bruder Macan und die 718-Baureihe mit Boxster und Cayman bis hin zum 911. Von Letzterem standen das Top-Modell Turbo S und der Supersportler GT3 RS - eigentlich ein Rennauto mit Straßenzulassung (LEADERSNET berichtete) - zur Verfügung. Bei Testfahrten in der Landschaft rund um den Salzburgring, konnten die Porsche-Modelle ihre Qualitäten voll ausspielen. Der "neue" Cayenne und dessen sportlicher Ableger Cayenne Coupé erwiesen sich dank neuen Motoren, modifizierten Fahrwerk und einem völlig neuem Cockpit im Stile des Taycan (mit bis zu drei großen Displays) als perfekte Alltagsbegleiter mit viel Platz und Komfort, die sich bei Bedarf aber auch sehr sportlich bewegen lassen - dem hohen Gewicht zum Trotz. Die 718er-Reihe und der Macan zählen ohnehin zu den fahraktivsten Autos ihrer Klasse. Beide Baureihen kommen in der nächsten Generation übrigens rein elektrisch. Bisher gibt es bei Porsche mit dieser Antriebsform "nur" den Taycan (in unterschiedlichen Varianten), der Top-Fahrleistungen, eine alltagsgerechte Reichweite und lokal emissionsfreies Fahren bereits jetzt unter einen Hut bringt. Der 911 Turbo S erweist sich als "Wolf im Schafspelz", der trotz 650 PS, 330 km/h Spitze und einem Sprintwert von 2,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 auch problemlos im Alltag zu bewegen ist.
Dieses Attribut trifft auf den 911 GT3 RS so gar nicht zu. Der Rennwagen mit Straßenzulassung ist eindeutig für schnelle Runden auf dem Track konzipiert. Auf öffentlichen Straßen kann er zwar ebenfalls halbwegs problemlos bewegt werden, doch das ist eindeutig nicht sein Habitat. Dafür konnten sich (mutige) Teilnehmer:innen davon überzeugen, was das Auto auf dem Salzburgring kann. Bei Mitfahrten mit professionellen Renn- bzw. Testfahrern wurde auf eindrucksvolle Weise demonstriert, welche Performance der 911 GT3 RS auf den Asphalt bringen kann, wenn er am richtigen Gefilde unterwegs ist und dabei von einer kundigen Hand am Steuer bewegt wird - Beschleunigung, Abtrieb, Verzögerung und Sound fühlen sich für Ottonormalverbraucher:innen an wie vom anderen Stern. Unglaublich mit welchen Tempo man die Fahrerlagerkurve oder die Nocksteinkehre "nehmen" kann.
Ein weiteres Highlight war ein Porsche 356 Oldtimer, der in den 1960ern bei der heimischen Polizei bzw. Gendarmerie seinen Dienst verrichtete. Es ist das einzige dieser Einsatzfahrzeuge, das bis heute überlebt hat.
Erfolgsgeschichte mit zwei Tiefpunkten
Neben den Testfahrten gab es eine Präsentation über die Entwicklung von Porsche weltweit sowie in Österreich. Dabei verwies der langjährige Markenleiter Helmut Eggert auch auf die Zeiten, in denen es um Porsche nicht allzu gut stand. Ende der 1980er-Jahre drohte sogar der Konkurs. Als erfolgreicher Retter in der Not, erwies sich Wendelin Wiedeking, der 1993 den Chefposten bei Porsche übernahm. Er erweiterte die Modellpalette um den Boxster und später um den Cayenne. So kam der Hersteller in die Erfolgsspur zurück. Später wollte Wiedeking sogar den Volkswagen-Konzern "schlucken". Doch der Plan scheiterte im Rahmen der Finanzkrise und Porsche musste 2012 von VW gerettet werden und wurde vollständig übernommen. Damit waren auch Wiedekings Tage an der Spitze gezählt. Seither geht es aber nur noch bergauf. Porsche ist die mit Abstand profitabelste der neun Pkw-Marken des VW-Konzerns - da können nicht einmal Lamborghini oder Audi mithalten (Bentley schon gar nicht). 2022 erwirtschaftete Porsche mit seinen 37.000 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 37,6 Milliarden Euro und einen Gewinn von knapp fünf Milliarden Euro ein. Insgesamt wurden im Vorjahr rund 310.000 Fahrzeuge verkauft.
Österreich ist ein 911er-Land
Während global gesehen die SUV-Modelle Cayenne und Macan die Bestseller sind, bleibt Österreich ein 911-Land. Bei uns führt die Sportwagenikone das Verkaufsranking an. Der "11er" machte 2022 hierzulande fast ein Drittel aller Porsche-Neuzulassungen aus, gefolgt vom Cayenne und dem Taycan. Insgesamt sind aktuell gut 14.500 Porsche 911 im österreichischen Fahrzeugbestand. Während der Gesamtmarkt im Vorjahr stark eingebrochen ist, verzeichnete Porsche in Österreich mit 1.344 Neuzulassungen sogar ein leichtes Plus. Sie ist eine der wenigen Marken am Markt, die mit einem Zuwachs von knapp zwei Prozent stückzahlenmäßig zulegen konnte. Damit gehört Porsche in Österreich mit 0,6 Prozent zu den Marktanteilsstärksten Ländern weltweit.
Während aktuell noch die Benziner und Plug-in-Hybride dominieren, sollen im Jahr 2030 bereits 80 Prozent aller verkauften Porsches rein elektrisch unterwegs sein. Bei alternativen Kraftstoffen setzt das Unternehmen stark auf E-Fuels. Seit dem Vorjahr ist dazu sogar eine eigene Pilotproduktionsanlage in Südamerika in Betrieb.
LEADERSNET war bei Presse-Fahrtag am Salzburgring dabei. Eindrücke gibt es in der Galerie.
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