Wie an dieser Stelle angekündigt, wurde am 20. Dezember eine neue österreichische Fluglinie vorgestellt. Bisher war über die "LILIAIR" bis auf den Namen, den Standort und die Geschäftsführung - inklusive Ex-AUA-Chef Peter Malanik - nicht allzu viel bekannt. Doch im Rahmen eines Mediengesprächs am Flughafen Klagenfurt wurden am Dienstag die konkreten Pläne präsentiert. In die Gründung des 100-prozentigen Tochterunternehmens investiert die Lilihill Group laut eigenen Angaben 27 Millionen Euro.
Mit der LILIAIR will die Lilihill Group, die auch im Iommbiliengeschäft vertreten und der Mehrheitseigentümer des Airport Klagenfurt ist, den Tourismus Kärntens weiter voranbringen. Hier zielt man mit dem neuen Angebot vor allem auf internationale Gäste ab. Zunächst soll es Verbindungen nach Frankfurt (täglich) sowie Hamburg und München (mehrmals pro Woche) geben. Gestartet wird mit zwei Flugzeugen des Typs CRJ900, die Platz für 90 Passagiere bieten. Die zweistrahligen Jets des kanadischen Herstellers Bombardier haben laut LILIAIR geringere Betriebskosten als vergleichbare Jet-Flugzeuge für den Kurz- und Mittelstreckenverkehr. Die beiden Maschinen werden für die neue Airline von einem Flugbetriebspartner geleast und betrieben.
50.000 Passagiere pro Jahr
Abheben will die LILIAIR ab April 2023. Tickets können ab Jänner 2023 auf der Website vorreserviert werden. Ab März 2023 sollen Buchungen sowohl telefonisch als auch online und in weiterer Folge direkt vor Ort am Heimatflughafen in Klagenfurt getätigt werden können. Zu Beginn rechnet die Lilihill Group mit bis zu 50.000 Passagieren pro Jahr. Fluggäste der Convenience Class sollen von einer schneller Abfertigung durch exklusive Fast-Lane-Services profitieren: Bereits eingecheckte Passagiere ohne Gepäck müssten nur 20 Minuten vor Abflug am Airport Klagenfurt eintreffen, hieß es im Rahmen der Präsentation.
Stimmen des Managements
"LILIAIR bietet ein effizientes, zuverlässiges und freundliches Angebot für Reisende aus der gesamten Alpen-Adria-Region. Von den direkten und pünktlichen Verbindungen wird der gesamte Wirtschaftsraum profitieren. Klagenfurt wird als Destination für Geschäftsreisen und Meetings aufgewertet werden", kündigt LILIAIR-Geschäftsführer Dieter Kandlhofer beim Mediengespräch.
"Jetzt ist ein guter Moment, um die Anbindung Klagenfurts an den internationalen Luftverkehr mit einer neuen Fluglinie zu gewährleisten. Während sich die Branche weltweit noch im Post-Covid-Konsolidierungsprozess befindet, rollt LILIAIR mit einem Konzept aus dem Hangar, das auf die zukünftige Nachfrage der Region im Luftverkehr zugeschnitten ist. LILIAIR schließt die Lücke zwischen den großen Netzwerk-Carriern und dem regionalen Bedarf. LILIAIR wird ohne Altlasten im Gepäck direkt in den Steigflug übergehen und mit schlanken Strukturen wirtschaftlich erfolgreich fliegen", bekräftigt Kay Kratky, Beirat von Lilihill Industries.
"Sowohl im Geschäftsreiseverkehr als insbesondere auch im touristischen Segment zeichnet sich ein starker Aufholbedarf ab. Als Convenience Business Carrier startet LILIAIR mit einem neuen Angebot für die Mobilitätsbedürfnisse der ganzen Region durch. Die effiziente Anbindung an die großen deutschen Hubs Frankfurt und München verkürzt Reisezeiten enorm. Der Airport Klagenfurt bietet mit seiner Infrastruktur und den kurzen Wegen optimale Voraussetzungen für Geschäftsreisende", erklärt Peter Malanik, Senior Aviation Advisor der Lilihill Group, der das Konzept für LILIAIR entwickelt und auch Vorbereitungsarbeiten geleitet hat.
Preismodell und Wirtschaftsfaktor
Preislich setzt die neue Fluglinie auf ein dynamisches Modell, das auf Auslastung, Wochentag und Reiseklasse basiert. Laut LILIAIR seien die Preise jedenfalls so kalkuliert worden, dass sie unter jenen der angrenzenden Mitbewerber liegen würden. Durch die Vernetzung mit internationalen Reservierungssystemen soll die gesamte Reise ab kommendem Jahr in einem Vorgang gebucht werden können: Mit einer Buchung bei LILIAIR gehe es beispielsweise von Klagenfurt über Frankfurt nach New York City. "Passagiere von LILIAIR werden vom Airport Klagenfurt günstiger und auch effizienter als von umliegenden Flughäfen an ihr Ziel kommen. Wir werden Fluggäste bei der Planung ihrer gesamten Reise unterstützen und mit hilfsbereitem Service in der Luft, am Boden und im Internet überzeugen", so Malanik.
Mit der neuen Fluglinie sollen rund 45 neue Arbeitsplätze entstehen. Konkret werden Pilot:innen, Flugbegleiter:innen, Bodenpersonal und Fachleute im kaufmännischen und technischen Bereich eingestellt. Für den Flughafen Klagenfurt würden sich durch den neuen Homecarrier zusätzliche Einnahmen, die LILIAIR zu marktüblichen Preisen unter anderem für Starts, Landungen, Abfertigung und genutzte Infrastruktur entrichten werde, erschließen.
www.liliair.com
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