Wenn wir wissen wollen wie es nach Corona weitergeht, fragen wir am besten einen Zukunftsforscher. Davon gibt es mittlerweile jede Menge. Um ehrlich zu sein wusste ich bis vor kurzen nicht einmal was die Futuristen so machen also musste ich googeln … Die Zukunftsforschung ist die "systematische und kritische wissenschaftliche Untersuchung von Fragen möglicher zukünftiger Entwicklungen auf technischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet". OK.
Einer der renommiertesten ist der deutsche Matthias Horx. Der hat unter anderen bereits 2010 vorausgesagt dass es Facebook in ein paar Jahren nicht mehr geben wird. Na ja – jeder kann sich ja mal irren. Seinen aktuellen Beitrag "Die Welt nach Corona" haben mehrere hunderttausend Menschen alleine auf LEADERSNET gelesen – ich glaube sogar wir hatten noch nie mehr Klicks auf einer Geschichte, da kam nicht einmal die Meldung mit, dass Rene Benko Geld braucht oder will.
Normalerweise bin ich nicht besonders empfänglich für Phrasendrescherei wie "So geht Zukunft" oder "Zukunft ist möglich". Beim letzten von uns gebuchten Vortrag eines ebenfalls sehr bekannten Trendforschers habe ich bereits nach wenigen Minuten auf Durchzug schalten müssen. Es ging einfach nicht mehr. Der Kunde war aber sehr zufrieden, das sei hier auch erwähnt.
Horx durchaus positiver Blick auf die Zeit nach Corona hat aber vielen Menschen und mir Mut gemacht. Ich stellte mir vor wie schön es sein wird, wenn ich im Spätsommer aus meinem blühenden Gemüsegarten mit meinen guten Nachbarn drüber philosophiere, dass Vermögen nicht so wichtig ist. Eine noch nie dagewesene Solidarität wird uns umgeben – keine Spur von Isolation. Es gibt ja auch im Home Office die Möglichkeit tolle digitale Events zu besuchen. Auf Urlaub fahren wir dann auch virtuell. Und die Menschen werden wieder mehr Vertrauen zueinander haben und auch Trump wird dann bald mal abgewählt.
"Wir werden in einer anderen Welt leben, wenn die Krise vorbei ist" – in diesem Punkt sind sich alle Futuristen einig. Der in der Schweiz lebende Forscher Gerd Leonhard hat auf seiner Website zwölf wesentliche Post-Corona-Voraussichten publiziert.
So wird unter anderen nach Corona das Gesundheitswesen wieder zu einer öffentlichen Angelegenheit. Millionen Arbeitsplätze werden in den Bereichen Biotechnologie und erneuerbare Energien entstehen. Virtuelle Meetings und digitale Konferenzen werden zu einer alltäglichen Gewohnheit. Massenüberwachung und digitale Verfolgung werden in vielen Ländern zur neuen Normalität. Davor warnt übrigens auch der israelische Bestsellerautor Yuval Noah Harari im Interview mit dem deutschen Handelsblatt.
Wir werden ja sehen was alles kommt … Um mit dem vielleicht blödesten Sager der Krise abzuschließen: "Offenbar hat es so etwas wie Corona gebraucht."
expressis verbis von Rafael Budka
Kommentare auf LEADERSNET geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion. Im Sinne der Pluralität versuchen wir unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben – nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen. Kommentare können einseitig, polemisch und bissig sein, sie erheben jedoch nicht den Anspruch auf Objektivität.
Kommentar schreiben