Fünf Journalisten mit dem "Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2019" ausgezeichnet

Caritas und Raiffeisen haben den höchstdotierten Journalistenpreis zum 16. Mal vergeben.

Mittwochabend wurden in der Brunnenpassage in Wien zum 16. Mal Journalisten mit dem "Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis" ausgezeichnet. Der Preis, der im Sinne des Lebenswerkes von Prälat Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit 20.000 Euro der höchstdotierte Journalistenpreis Österreichs.

Journalisten sollen aufklärerisch wirken

In seinen Eröffnungsworten ging Caritas Präsident Michael Landau auf die aktuellen Herausforderungen für den Journalismus ein – in wirtschaftlicher, aber auch in politischer Hinsicht: "Auch in vielen Ländern Europas werden freie Medien heute wieder zu Feinden des Volkes erklärt. Die Rede von Fake News ist längst kein Thema mehr, das nur an den Rändern des Meinungsspektrums zu finden ist. Dieses Vorurteil wurde weitergereicht: Von den Rändern bis tief in die Mitte der Gesellschaft hinein."

Landau appellierte an die anwesenden Vertreter der Medien, deshalb aufklärerisch im besten Sinn zu wirken: "Es geht um Journalismus, der schonungslos und gleichzeitig rücksichtsvoll ist. Um Journalismus, der aufdeckt ohne bloßzustellen. Ihre journalistische Aufgabe ist es, den gesellschaftlichen Horizont und den Diskurs zu weiten. Und vermutlich wird Sie künftig vor allem die Frage beschäftigen, wie diese Aufklärung auch jene Menschen erreicht, die sich längst vom bürgerlichen Diskurs verabschiedet und sich in ihren Echokammern gemütlich eingerichtet haben. Ich glaube: Das wird die zentrale Herausforderung für Sie bleiben."

Die Preisträger

In der Kategorie "Print" wurde dieses Jahr Laura Fischer für den Datum-Beitrag "Alinas Verwandlung" ausgezeichnet. Preisträgerinnen in der Kategorie "TV" sind Sonja Hochecker und Andrea Poschmaier für "Odyssee durch Europa – Afghanen zwischen Asyl und Abschiebung" in der Sendung "ORF Thema".

In der Kategorie "Hörfunk" überzeugte Gerlinde Petrić-Wallner von radio klassik Stephansdom mit "Ich kann Ungerechtigkeiten nicht leiden". In der Kategorie "Online" ging der Hauptpreis heuer an Olivera Stajić von der derstandard.at für den Blog "Gemišt".

Anerkennungspreise wurden heuer in der Kategorie "Print" an Barbara Bachmann (Der Falter), Franziska Tschinderle (Datum), Kim Son Hoang (Der Standard) und Bianca Blei (Der Standard) vergeben. In der Kategorie "TV" wurden Bettina Braun (3Sat), Iris Haschek (ORF III) und Ines Pedoth (ORF) ausgezeichnet. Die Anerkennungen im Bereich "Hörfunk" gingen an Lukas Tremetsberger, Kathrin Wimmer und Christine Pramhas (alle Ö1). Barbara Wimmer (futurezone.at) erhielt einen Anerkennungspreis in der Kategorie Online. Die Auswahl der prämierten Arbeiten obliegt einer unabhängigen Jury, die sich aus Roland Machatschke, Susanne Scholl, Andrea Puschl, Cornelia Krebs, Ingrid Brodnig, Florian Klenk und Irene Brickner zusammensetzt.

Qualitativ hochwertiger Journalismus ist noch möglich

Michael Rab, Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, betonte: "Die Preisträgerinnen und Preisträger haben mit ihren journalistischen Arbeiten eindrucksvoll aufgezeigt, dass auch in Zeiten von Google, Wikipedia und Fake News ein qualitativ hochwertiger Journalismus noch möglich ist. Österreich braucht verantwortungsvollen Journalismus als reflektierendes Korrektiv und letztlich als zentralen gesellschaftlichen und demokratischen Beitrag." (red)

www.leopold-ungar-preis.at

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