Tesla "goes big" in Berlin

Elon Musk baut sich eine neue Gigafactory für Europa – in der Heimat von BMW, Mercedes, Porsche und Co.


Deutschland hat soeben Großbritannien ausgestochen – und zwar im Rennen um die Wahl zum vierten Standort für die neue Megafabrik von US-Elektroautohersteller Tesla, und damit dem ersten überhaupt in Europa. Genauer gesagt will sich Elon Musks Pionierkonzern in Sachen E-Mobility in der Metropolregion Berlin/Brandenburg, in der Nähe des Hauptstadtflughafens, niederlassen.

Diese überraschenden Neuigkeiten hat Musk am Dienstagabend bei der Verleihung des Goldenen Lenkrads von Auto Bild und Bild am Sonntag in Berlin bekanntgegeben. Die "Gigafactory", wie Musk die neue Tesla-Brutstätte nennt, wird nach den drei bestehenden Werken in New York, Nevada und Schanghai der erste überhaupt am europäischen Kontinent.

Die Gigafactory soll zunächst den künftigen Kompakt-SUV Model Y sowie Batterien und Antriebe bauen; starten soll die Produktion 2021. Einen Scherz konnte sich Musk dann nicht verkneifen: "Wir werden definitiv ein höheres Tempo vorlegen müssen als der Flughafen."

Geheimverhandlungen

Musk hatte bereits durchblicken lassen, dass man sich wegen Unsicherheiten rund um den Brexit statt in Großbritannien im "Land der Autobauer" von BMW und Co, also Deutschland –nach einem Produktionsort umsehe. Die Region Berlin/Brandenburg war aber nicht im Gespräch gewesen. Doch kaum war die Nachricht öffentlich, bestätigte der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), dass es sechs Monate lang Geheimverhandlungen gegeben habe.

Er sprach von einer "hervorragenden Nachricht für unser Land". Laut Woidke sei ein Standortvorteil für Brandenburg die viele Ökoenergie gewesen. Die grüne Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop rechnet mit bis zu 7000 neuen Jobs für Brandenburg und mindestens einigen Hundert für Berlin. "Wer Visionen hat, kommt nach Berlin", twitterte sie und erklärte, jedes Unternehmen, das sich hier ansiedle, habe Anspruch auf Wirtschaftsförderung. Die deutsche Bundesregierung will mit Musk nicht über Subventionen gesprochen haben. (red)

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