Diskriminierungs-Shitstorm für Milka

"Keine Rothaarigen und Dicke": Casting-Anzeige bringt lila Schoko-Brand heftigen Backlash.

Über Milkas sonst so lila-blauen Markenhimmel brodelt gerade ein heftiger Shitstorm: nachdem der Schokoladen-Hersteller mithilfe einer britischen Modelagentur ein kleines Mädchen für seinen Weihnachtswerbespot suchte, kamen die Anforderungen, die Milka an das Kindermodel stellte, mehr als schwer verdaulich rüber. Denn die Formulierungen der Ausschreibungen riefen die Wut tausender Twitter-User auf den Plan.

"Engelsgleich und unschuldig"

"Sie soll hübsch und engelsgleich sein", heißt es in der Ausschreibung der Castingagentur "Spotlight". Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren dürfen sich auf die Anzeige bewerben. Sollten die Mädchen jedoch bereits zwölf sein, dürfte sie sich noch nicht in der Pubertät befinden. "Sie ist süß und unschuldig, immer noch ein kleines Mädchen."

Die Anzeige der Agentur landete auf Twitter. Viele User kritisierten die Formulierungen der Agentur, die sexualisierend seien und Stereotypen bedienen würden. "Spotlight, habt ihr die Anzeige nicht kontrolliert, bevor sie veröffentlicht wurde? Sind bei euch bei den seltsamen Formulierungen keine Alarmglocken angegangen? Es geht um ein KIND", schrieb ein User. "Unglaublich, widerlich und unmoralisch", schrieb ein anderer.

"Keine Rothaarigen"

Doch am meisten störten sich die Twitter-User an den äußerlichen Anforderungen, die an das Kind gestellt werden: "Die Haarfarbe ist nicht wichtig, aber sie sollte keine roten Haare haben", heißt es in der Anzeige. Diskriminierend lautete das Urteil der Twitter-User.
Kinder sollen nicht dick sein
Die Agentur setzte dann jedoch noch einen drauf. Nachdem sie wohl mehrere Bewerbungen erhalten hatte, schrieb sie: "Ich wundere mich, ob viele absichtlich dumme Vorschläge machen." Und fügte hinzu: "Keine übergewichtigen Kinder, dies ist eine Schokoladen-Werbung."

Auf die herbe Kritik reagierte die Agentur mit der Löschung der Formulierung, dass das Kind nicht mehr in der Pubertät sein dürfe. Erst nach weiteren Anfeindungen wurde die Anzeige komplett gelöscht und eine Entschuldigung gepostet. "Die Anzeige hat nicht unseren Standards entsprochen", schrieb Spotlight darin.

Auch Milka-Besitzer Mondelez äußerte sich entsetzt auf Twitter. Die Anzeige habe nicht dem entsprochen, was mit der Agentur abgesprochen gewesen sei. Für viele Twitter-User kommt die Entschuldigung jedoch zu spät - sie wollen Milka boykottieren. (red)

www.milka.at

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