"Ich habe gar nicht nachgedacht, muss ich sagen", antwortet Gerald Pribek LEADERSNET.tv auf die Frage, wie der Film "Im Haus der alten Augustin" in seiner derartigen Form entstanden ist. "Es hat sich also einfach ergeben. Ich habe nicht darauf geachtet, irgendwie etwas lustig oder traurig zu machen. Ich habe nur darauf geachtet, es nicht zu lustig werden zu lassen."
Pribek ist Regisseur, Hauptdarsteller und Co-Produzent des Films "Im Haus der alten Augustin". Nach mehreren mehr oder weniger erfolgreichen Jahren in den USA kehrte er nach Wien zurück, wo er mit dem Budget, das er durch den Verkauf seines Autos bekam, seinen ersten Kurzfilm "Am Erdbeerstand" drehte und damit den Beginn eines neuen Kapitels markierte: Die Planung und Durchführung seines ersten Spielfilms "Im Haus der alten Augustin" der 2024 nun Premiere feierte und dank der Unterstützung des österreichischen Jugendfilmverbandes sowie in Kooperation mit Elly Films GmbH umgesetzt wurde.
Elly Senger-Weiss, Co-Produzentin des Films, erinnert sich noch sehr genau daran, wie alles für sie begann und verriet gegenüber LEADERSNET.tv: "Also der Gerald ist zu mir gekommen und hat mir erklärt, er hat einen Film, den er seit drei Jahren dreht. Und jede:r weiß, dass man einen Film zwischen sechs und acht Wochen dreht. Und ich habe mir gedacht 'hm, interessant, wie kommt es dazu?'. Na ja, dazu kommt es, wenn man kein Budget, keine Fördergelder und keine sonstigen Gelder hat und dann dreht, wenn es geht und die Freund:innen Zeit haben oder wenn man mal wieder sein Auto verkauft oder etwas zusammengespart hat."
Ein Mix aus verschiedenen Genres
"Im Haus der alten Augustin" ist ein Independent-Film, der das Publikum mit nimmt durch ein Labyrinth aus Kriminalgeschichte, Horror, Arthouse-Ästhetik, Drama und einem Hauch von Komödie – abgerundet durch eine Prise Wiener Schmäh. "Es geht um Albin. Albin ist ein Maler und eines Tages trifft er bei einer Kunstausstellung einen mysteriösen Herbert und redet mit ihm über Gott und die Welt. Er erfährt am nächsten Tag, dass Herbert sich das Leben genommen hat und will nun herausfinden, warum und wer Herbert überhaupt war. Er stößt dann auf immer mehr Zusammenhänge zwischen seiner Ex-Freundin Ida und ihrer Familie", erklärt Pribek die Story.
Die Geschichte spielt in Österreich der 80er-Jahre – in einer Welt, die mit Problemen ringt, die erschreckend aktuell erscheinen: Treibhausgase, Migration, die Waldheim-Affäre und die Krise von Tschernobyl, die verdeutlicht, wie zerbrechlich Atomkraft ist. Pribek selbst übernahm die Rolle des Albin und holte sich, mit Dmytro Yamkovyi einen besonderen Kameramann aus Kiew, ins Team. So entfaltet sich, eingebettet in die düstere Atmosphäre des Herbstes 1986, ein Geflecht aus Beziehungen und Geheimnissen, das die Zuschauer:innen auf eine Reise zwischen Verzweiflung und Hoffnung mitnimmt.
Liebe zum Detail
"Besonders war die Leidenschaft zum Filmen", so Birgit Linauers, Schauspielerin gegenüber LEADERSNET.tv. "Es ist ja wirklich ein kaum budgetiertes Projekt gewesen und ich habe den Gerald da erst kennengelernt – im Prater während Corona mit Distanz auf einer Parkbank. Natürlich erst, als man sich sehen durfte. Und er hat mich begeistert, weil er so ein Wahnsinniger ist. Ein wahnsinniger Filmemacher-Schauspieler."
Und damit ist Linauers nicht allein. Auch Kollege Christoph Seiler schätzt Pribeks Arbeit, die trotz fehlender finanzieller Mittel zum Abschluss gekommen ist: "Das Budget war überhaupt nicht groß. Das hat der Gerald, glaube ich, fast in Eigenregie gestemmt. In Erinnerung geblieben ist, dass der Gerald eine Liebe zum Detail hat und das Jahr 1986 in allen Details und Facetten originalgetreu wieder aufleben lässt. Das ist sicher auch ein Grund, warum der Film so gut geworden ist, wie er geworden ist."
Doch trotz aller Hürden, die der Film mit sich brachte, blicken die Mitwirkenden mit Stolz auf das Werk. "Es war alles mit sehr viel Eigeninitiative gemacht und mit eigentlich sehr wenig Mitteln. Vielleicht zeitweise auch ein bisschen chaotisch. Wir haben alle zusammengehalten wie eine Familie und haben das sozusagen zustande gebracht, was dem Gerald wirklich viel Zeit und Energie gekostet hat", so Siegfried Willinger, Schauspieler.
Neben Gerald Pribek (Regisseur, Hauptdarsteller und Co-Produzent), Christoph Seiler (Schauspieler), Siegfried Willinger (Schauspieler), Elly Senger-Weiss (Co-Produzentin) und Birgit Linauer (Schauspielerin) holte LEADERSNET.tv auch Christian Dungl (Schauspieler) und Lisa-Carolin Nemec (Schauspielerin) vor die Kamera.
Außerdem können Sie sich mittels Galerie einen Eindruck von der Premiere machen.
www.ellly-films.com
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