Vor einigen Tagen probte der Stromnetzbetreiber APG gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Sarasdorf im Bezirk Bruck/Leitha in Niederösterreich den Ernstfall. 170 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr aus dem gesamten Bezirk sowie acht Spezialist:innen der APG beteiligten sich an der Sicherheitsübung.
Erweiterung des APG-Umspannwerks
Austrian Power Grid kooperiert bundesweit an allen Standorten mit den örtlichen Feuerwehren, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. So auch in Sarasdorf, wo sie derzeit 130 Millionen Euro in die Erweiterung des APG-Umspannwerks investiert.
"Wir investieren aktuell 130 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Umspannwerks Sarasdorf. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu, dass man die hier erzeugte regionale, klimafreundliche Energie gut einspeisen und bundesweit verteilen kann. Die Kooperation mit den örtlichen Feuerwehren ist uns ganz besonders wichtig. Die Feuerwehren unterstützen uns im Ernstfall und wir unterstützen die Feuerwehr", sagte Sabrina Liebetegger, Leiterin APG-Betriebsregionen, gegenüber LEADERSNET.tv.
An diesem Standort sollen bis 2029 auf einer Fläche von sechs Hektar 21 zusätzliche 380-kV-Schaltfelder sowie zwei neue 380/110-kV-Großtransformatoren entstehen. Ab diesem Zeitpunkt sollen insgesamt vier Trafos die Stromversorgung sowie die regionale Einbindung und bundesweite Verteilung klimafreundlicher Wind- und Sonnenenergie verbessern.
Sicherheit hat höchste Priorität
Jeder einzelne Trafo wird dann mit 90 Tonnen Isolieröl gefüllt sein. "Sicherheit hat bei der APG höchste Priorität. Neben einer zeitgemäßen Löschanlage im Umspannwerk ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den örtlichen Blaulichtorganisationen das A und O, um für einen potenziellen Brand bestmöglich gewappnet zu sein. Gemeinsame Übungen sind dafür unverzichtbar", so Liebetegger weiter.
Großangelegte Übung mit 170 Feuerwehrleuten
Bei der Übung, die vor einigen Tagen über die Bühne ging, probten zeitweise bis zu 170 Feuerwehrleute im Umspannwerk Sarasdorf gleichzeitig den Ernstfall. Sie rückten mit insgesamt 50 Feuerwehrautos an. Das Trainingsszenario sah einen Brand eines mit 90 Tonnen Isolieröl gefüllten 380/110-Kilovolt-Transformator, der gelöscht werden musste.
"Damit im Ernstfall alles klappt, ist es wichtig, das Zusammenspiel regelmäßig zu üben, jeder Handgriff muss sitzen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn man die Bedingungen vor Ort schon kennt: Gemeinsame Trainings direkt im Umspannwerk sind daher genauso sinnvoll und wichtig wie die Einschulung aller Feuerwehrkameradinnen und -kameraden auf die diversen Gerätschaften", sagte Jochen Spitzhüttl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sarasdorf zur Bedeutung regelmäßiger Löschübungen.
Bei der Übung mit der Freiwilligen Feuerwehr Sarasdorf waren auch sieben weitere Feuerwehren beteiligt. Außerdem forderten die Frauen und Männer aus Sarasdorf Unterstützung vom Katastrophenhilfsdienst durch weitere 17 Feuerwehren an, allesamt aus dem Bezirk Bruck an der Leitha.
Investitionsprogramm & zentraler Hub für Erneuerbare
In Sarasdorf sollen bis zum Projektende 2029 aus Norden, Süden, Osten und Westen zentrale 380-kV-Versorgungsleitungen der Republik zusammenlaufen. "Hier entsteht einer der größten und wichtigsten Hubs im österreichweiten Übertragungsnetz. Damit sichert APG nicht nur die Stromversorgung der Region für die kommenden Jahrzehnte, sondern integriert die lokal erzeugte, überschüssige Ökoenergie, wenn nötig, in das überregionale Stromnetz", so APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh.
So wird vor allem Strom aus Windkraft bundesweit nutzbar, kann bei Bedarf in den Pumpspeicherkraftwerken der Alpen gespeichert werden. "Ein regionaler Verbrauch von 'nur' rund 50 Megawatt steht einer installierten Leistung von 600 Megawatt erneuerbarem Strom gegenüber. Bis 2030 kommen weitere 300 Megawatt dazu – dann gibt es im Brucker Becken 18-mal so viel Erzeugung wie Last. Das Umspannwerk Sarasdorf ist ein wichtiger Teil unseres Netzinvestitionsprogramms in der Höhe von neun Milliarden Euro bis 2034 und wesentlicher Baustein für das Gelingen einer versorgungssicheren Energiewende in Österreich", sagt Schuh abschließend.
Interviewpartner:innen
LEADERSNET.tv holte neben Sabrina Liebetegger, Leiterin APG-Betriebsregionen, und Jochen Spitzhüttl, Feuerwehrkommandant, auch noch Paul Zachoval, Betriebskoordinator APG, Isabel Koller, Feuerwehrfrau, Philip Bretterbauer, Einsatzleiter & Brandschutzbeauftragter APG, und Christoph Guldner, Projektleiter APG, vor die Kamera.
www.apg.at
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