Österreicher im Schnäppchenfieber
Black Friday lässt bei heimischen Händlern die Kassen ordentlich klingeln

| Redaktion 
| 20.11.2024

Der Handelsverband rechnet inklusive Cyber Monday mit Gesamtausgaben in Höhe von 400 Millionen Euro. Große Unterschiede zeigen sich im Kaufverhalten nach den Geschlechtern, wie die jeweiligen Top-5-Seller der Damen und Herren zeigen.

Nach dem Singles Day am 11. November, der auch in Österreich in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen hat (LEADERSNET berichtete), folgt nun ein weiterer Höhepunkt des vorweihnachtlichen Shoppens. Mit der Black Week rund um den Black Friday am 29. November steht das beliebteste Shopping-Event des Jahres vor der Tür.

Dieser Umstand kann aber noch getrübt werden. Denn Gewerkschaft und Arbeitgeber starten am Donnerstagnachmittag in die dritte Runde der KV-Verhandlungen für den Handel. Falls es zu keiner Einigung kommt, droht vielleicht ein Streik in der Vorweihnachtszeit.

Inoffizieller Startschuss fürs Weihnachtsgeschäft

"Der Black Friday ist der inoffizielle Startschuss für das Weihnachtsgeschäft in Österreich. 98 Prozent der österreichischen Bevölkerung kennen ihn, 70 Prozent haben diesen schon für Einkäufe genutzt oder wollen das tun. Der Handel darf sich heuer auf Mehreinnahmen von rund 400 Millionen Euro freuen", sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes und fügt hinzu: "Gerade in Zeiten, in denen die Geldbörse nicht ganz so locker sitzt, nutzen die Kund:innen diese Shopping-Aktionstage besonders fleißig. 20 Prozent beurteilen diese als sehr positiv, weitere 55 Prozent als eher positiv."

Im Speziellen werden diese Aktionstage von Frauen und den Altersgruppen unter 40 Jahren genutzt.

Pro-Kopf-Ausgaben sinken

Sechs von zehn Österreicher:innen wollen in diesem Jahr die Sonderangebote rund um Black Friday und Cyber Monday (2. Dezember) nutzen und dafür im Schnitt 265 Euro ausgeben. Im vergangenen Jahr waren es noch 274 Euro. Der Handelsverband rechnet deshalb heuer mit Gesamtausgaben in Höhe von 400 Millionen Euro, nach 420 Millionen Euro im Jahr 2023.

Bundesländervergleich

In der Bundeshauptstadt sind die Pro-Kopf-Ausgaben am höchsten mit 281 Euro. In Tirol und Vorarlberg werden 266 Euro ausgegeben sowie Niederösterreich und das Burgenland 263 Euro, die sich in etwa im Österreich-Schnitt befinden, gefolgt von Oberösterreich und Salzburg mit 262 Euro. Das Schlusslicht bilden die südlichen Bundesländer Steiermark und Kärnten mit 252 Euro.

80 Prozent kaufen bereits Weihnachtsgeschenke

Von all jenen, die rund um Black Friday und Cyber Monday einkaufen, wollen 80 Prozent die Angebote auch dazu nutzen, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen, so viele wie noch nie zuvor. "Dass das Weihnachtsgeschäft immer früher startet, sieht man auch am Erfolg des Singles Day in diesem Jahr, der noch nie zuvor so breitflächig genutzt wurde. Damit haben sich auch Umsätze vom Black Friday um einige Wochen nach vorne verlagert", sagte Will.

Der Black Friday, der ursprünglich vor allem von den großen eCommerce-Anbietern stark beworben wurde, ist inzwischen auch im stationären Handel angekommen. Das beweist der Consumer Check: Mit 51 Prozent will die Mehrheit all jener, die die Aktionstage nutzen, diesmal sowohl online als auch stationär kaufen. 2022 sagten das nur rund 30 Prozent der Konsument:innen. Weitere 13 Prozent wollen die Aktionen in diesem Jahr ausschließlich stationär in Anspruch nehmen (2022: 5 Prozent). Nur noch 36 Prozent outen sich als reine Online-Käufer:innen. Vor zwei Jahren waren es noch 66 Prozent.

Kaufverhalten nach Geschlechtern

Große Unterschiede zeigen sich im Kaufverhalten nach den Geschlechtern. Die Top 5 Produktkategorien der Damen lauten:

  • Bekleidung (45 Prozent)
  • Parfüm/Körperpflege/Kosmetik (33 Prozent)
  • Schuhe (25 Prozent)
  • Spielzeug (24 Prozent)
  • Elektronische Geräte (23 Prozent)

Bei den Herren sieht die Reihung wie folgt aus:

  • Elektronische Geräte (46 Prozent)
  • Kleidung (33 Prozent)
  • Parfüm/Körperpflege/Kosmetik (21 Prozent)
  • Spielzeug (20 Prozent)
  • Haushaltsgeräte (19 Prozent)

Bücher und Tierbedarf mit jeweils 16 Prozent (über beide Geschlechter hinweg) sowie Sportartikel mit 13 Prozent sind weitere gern gekaufte Artikel.

Chance auf Umsatzwachstum 2024 bleibt aufrecht

"Der Einzelhandel hatte 2022 und 2023 sinkende Realumsätze zu verschmerzen, auch im ersten Halbjahr 2024 war die Entwicklung weiter rückläufig. Im nun anlaufenden Weihnachtsgeschäft entscheidet sich, ob die Branche als größter privatwirtschaftlicher Arbeitgeber im Land zum dritten Mal in Folge ein Umsatzminus bei gleichzeitig stark gestiegenen Kosten hinnehmen muss, oder ob sich diesmal wieder ein kleines Umsatzwachstum ausgeht", fasst Handelssprecher Rainer Will den bisherigen Jahresverlauf zusammen.

www.handelsverband.at

www.reppublika.com

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