Dänemark
Für pupsende Kühe werden bald Steuern fällig

In Dänemark müssen Landwirt:innen ab 2030 pro Tonne CO₂-Äquivalent, verursacht von Rindern und Schweinen, 300 Kronen bezahlen. Dies soll zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen.

Dass Tierhaltung Emissionen verursacht, ist längst wissenschaftlicher Konsens. So hält etwa eine internationale Studie unter der Leitung des Rowett Instituts an der schottischen Universität Aberdeen aus dem Jahr 2019 fest, dass eine einzelne Kuh im Jahr 70 bis 120 Kilogramm Methan ausstoßt, und zwar durch Pupsen und Rülpsen. Auch Schweine produzieren Unmengen davon. Das Gas ist nicht nur um ein Vielfaches schädlicher für das Klima als Kohlendioxid, sondern auch das zweithäufigste in der Atmosphäre.

Um der Massentierhaltung entgegenzuwirken, hat Dänemark nun eine weltweit einzigartige Regelung eingeführt: eine Steuer auf rülpsende und pupsende Schweine und Rinder. Darauf hat sich das Parlament des nordischen Landes überparteilich geeinigt, wie die Regierung Kopenhagens am Montag mitteilte.

Demnach sollen ab 2030 pro Tonne CO₂-Äquivalent 300 Kronen (40,22 Euro) fällig werden. In den darauffolgenden fünf Jahren soll der Betrag auf bis zu 750 Kronen (rund 100 Euro) ansteigen. Gleichzeitig ist aber vorgesehen, die Landwirt:innen steuerlich erheblich zu entlasten. So reduzieren sich die tatsächlichen Kosten für die Methanemissionen ab 2030 auf 120 Kronen (16,09 Euro) pro Tonne CO₂-Äquivalent, bzw. ab 2035 auf 300 Kronen (40,22 Euro).

Die Entscheidung über die außergewöhnliche Steuer ist Teil eines Abkommens für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Dieses wurde bereits Ende Juni von Vertretern der Regierung, Industrie, Viehzuchtverbänden und Gewerkschaften beschlossen. Dass der Methanausstoß der Tiere besteuert wird, wurde allerdings erst jetzt vom Parlament abgesegnet.

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