Zum dritten Mal in diesem Jahr
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins erneut gesenkt

| Tobias Seifried 
| 17.10.2024

Während der sinkende Leitzins wieder mehr Schwung in die Wirtschaft bringen soll, lassen die Zinserträge für Sparer:innen deutlich nach.

Wie im Vorfeld erwartet, hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag den Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt. Dieses Mal trafen sich die Währungshüter:innen nicht in Frankfurt, sondern in Slowenien, wo sie beschossen haben, dass der auf dem Finanzmarkt richtungsweisende Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent reduziert wird.

Inflation im Euro-Raum rückläufig

Möglich wird die weitere Senkung aufgrund der rückläufigen Inflation. Die Teuerungsrate ist in der Euro-Zone in den vergangenen Wochen schneller zurückgegangen als erwartet. In Österreich lag sie laut Schnellschätzung zuletzt bei 1,8 Prozent (LEADERSNET berichtete) und damit genau im Durchschnitt des Euroraums. Das offizielle EZB-Ziel liegt bei zwei Prozent. 

Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken Geld leihen können, wurde ebenfalls um 0,25 Prozent - auf nun 3,40 Prozent - gesenkt. Der Spitzenrefinanzierungssatz liegt jetzt bei 3,65 Prozent. Mit Spannung wurde auf die Ansagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde gewartet. Diese zeigte sich jedoch zurückhaltend und gab keine konkrete Auskunft über die künftige Zinsentwicklung. Konkret sagte Lagarde: "Wir werden weiterhin einen datenabhängigen Ansatz verfolgen."

Des einen Freud, des anderen Leid

Laut Finanzexpert:innen ist es aber durchaus möglich, dass es im Dezember zu einer weiteren Senkung kommen könnte. Ob man diese Entwicklung nun gut oder schlecht findet, hängt davon ab, auf welcher Seite man steht. Denn des einen Freud, des anderen Leid: Während der sinkende Leitzins wieder mehr Schwung in die Wirtschaft bringen soll, lassen die Zinserträge für Sparer:innen spürbar nach.

www.ecb.europa.eu

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