Befragung der FHWien der WKW

Rund 70 Prozent der Versicherer sehen Uni-Abschluss als Basis für Führungsposition

In Österreich war die Akademiker:innen-Quote viele Jahre klar unterdurchschnittlich und auch niedriger als in den anderen Ländern im DACH-Raum. Dann begann die "Aufholjagd" und das formale Bildungsniveau stieg an. Das geht zumindest aus den Daten von "Bildung in Zahlen 2022/23", erstellt von Statistik Austria, hervorgeht. Gab es 1981 demnach noch 4,5 Prozent Akademiker:innen in Österreich, wuchs die Summe 2011 bereits auf 14,6 Prozent an und steigerte sich 2021 nochmals auf 19,7 Prozent. 

Dass man in Österreich anders als in anderen Ländern besonderen Wert auf den akademischen Titel legt, mag unter anderem an der Abschaffung des Adels liegen. Nachdem das Tragen der Adelstitel verboten wurde, rückten Amtstitel und akademische Titel nach, um so Bildung und Status bereits in der Anrede sichtbar zu machen. Auch heute noch ist der akademische Abschluss für viele bedeutsam. Wie bedeutsam, geht unter anderem aus einer neuen Umfrage von der FHWien der WKW hervor, die von Telemark Marketing durchgeführt wurde. In ihrem Auftrag wurden Personalverantwortliche und Führungskräfte aus der Versicherungsbranche in Österreich zu diesem Thema konsultiert, um so den Bedarf an einer akademischen Ausbildung im Versicherungsbereich sowie den Nutzen für die Absolvent:innen zu erheben. Beteiligt waren HR-Leiter:innen aus 23 Versicherungsunternehmen sowie 127 Geschäftsleiter:innen und Schulungsverantwortliche aus Versicherungsmaklerunternehmen und Agenturen.

Kein akademischer Titel, keine Führungsposition?

Aus der Befragung ging zum einen hervor, dass rund 80 Prozent der Entscheider:innen in der Versicherungsbranche überzeugt sind, dass Mitarbeitende durch eine akademische Ausbildung schnellere Aufstiegschancen erhalten. Für rund 70 Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen stellt dieser Bildungsweg sogar die Basis für eine Führungsposition dar. "Personen, die eine Führungsposition in der Versicherungsbranche anstreben, profitieren von einer akademischen Ausbildung", sagt Katharina Rotter, Leiterin des Hochschullehrgangs Versicherungsmanagement an der FHWien der WKW.

Demnach betrachtet die Versicherungsbranche eine akademische Ausbildung für zukünftige Mitarbeitende mehrheitlich als wichtig und sehr wichtig. "Insbesondere die Personalverantwortlichen österreichischer Versicherungsunternehmen sehen zu 87 Prozent eine akademische Ausbildung zumindest als wichtig an", erklärt Robert Sobotka, Studienautor und Geschäftsführer von Telemark Marketing. "Konkret ist für 57 Prozent der HR-Verantwortlichen eine akademische Ausbildung, wenn sie an die Zukunft der Versicherungsbranche denken, wichtig und für weitere 30 Prozent sogar sehr wichtig". 

© Telemark Marketing/ FHWien der WKW

Mehrwert der akademischen Ausbildung

Für 60 Prozent der Vertreter:innen von Versicherungsunternehmen sowie -vermittlern sehen als Vorteil einer akademischen Lehre – im Vergleich zu einer "klassischen" Ausbildung – die Aufwertung des Berufsbildes. Für 63 Prozent der Vertreter:innen und Maklerunternehmer:innen oder Agenturen liegt der Mehrwert einer akademischen Ausbildung zudem in einer höheren Kompetenzzuschreibung und besseren Akzeptanz für Kund:innen.

Weiters sind 93 Prozent aller Befragten davon überzeugt, mittels eines Universitätsabschlusses von Vorteilen wie flexiblen Arbeitszeiten oder Firmenwagen zu profitieren. 78 Prozent glauben, mit einem akademischen Titel gehen bessere Aufstiegschancen einher und für 70 Prozent stellt dieser die Basis für eine Führungsposition dar. Auch stimmten 67 Prozent zu, dass sich mit dem Abschluss das Gehalt automatisch erhöht.

© Telemark Marketing/ FHWien der WKW

Unter diesem Link finden Sie die gesamte Studie. Informationen zum Ablauf der Studie finden Sie wiederum in der Infobox.

www.fh-wien.ac.at